Flossenbürg sucht Investor für die alte Schule

Flossenbürg. Fast 40 Einheimische sind zur Bürgerversammlung gekommen, nennenswerte Probleme werden jedoch nicht zur Sprache gebracht. Bürgermeister Thomas Meiler blickt zurück auf ein ereignisreiches Jahr, spannender ist aber sein Blick nach vorn.

Die Gemeinde sucht einen Investor, der aus der alten Schule eine Einrichtung für betreutes Wohnen und Tagespflege macht. Foto: Gabi Eichl

Viel hat sich die kleine Gemeinde vorgenommen, viel muss sie sich vornehmen. Der obere und untere Plattenberg müssen dringend saniert werden, eine ebenso große wie teure Aufgabe, bei der auch der Denkmalschutz mitreden wird. Kanal, Wasserleitungen, Straßen, alles müsse komplett saniert werden, wie Thomas Meiler mitteilte. 2024 sollen die Sanierungsarbeiten beginnen.

Zentraler Ort für Einheimische und Gäste

Schon im kommenden Jahr wird die Umgestaltung der Ortsmitte um den ehemaligen Kiosk in Angriff genommen. Gedacht sei an einen zentralen Aufenthaltsort, zugleich Informations- und Ausgangspunkt für Gäste.

Rathaus bietet mehr digitale Dienstleistungen

Das Rathaus wird wie vom Gesetzgeber verlangt digitaler, was bedeutet, dass weit mehr Verwaltungsleistungen als bisher online verfügbar sein werden.

Investor gesucht für das alte Schulgebäude

Für die alte Schule sucht die Gemeinde einen Investor, der dort eine Einrichtung für betreutes Wohnen und Tagespflege schaffen will. Der Kindergarten muss erweitert werden, die dritte Gruppe ist derzeit nur übergangsweise genehmigt. Die Baukosten, an denen die Gemeinde sich mit Förderung beteiligen muss, sind aktuell auf 1,2 Millionen Euro geschätzt.

Im Sommer Feier des 1075-jährigen Bestehens

Das große gesellschaftliche Ereignis im kommenden Jahr wird die 1075-Jahr-Feier im Juli sein, ein „Fest von Flossenbürgern für Flossenbürger“. Es wird einen Tag der Jugend geben, einen Tag der Kinder und des Sports und einen Tag der Burg.

Glasfaser: Nur teure Hochleistungsanschlüsse?

Ein Bürger äußert sich kritisch zum privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau, bei dem möglicherweise nur teure Hochleistungsanschlüsse angeboten würden. Meiler erklärt, dass Firmen jederzeit ohne Genehmigung der Gemeinde ausbauen könnten, der Bürger entscheide selbst, ob er an das Glasfasernetz angeschlossen werden wolle. Ein flächendeckender Ausbau sei aber wichtig, um attraktiv und zukunftsfähig zu bleiben.

Grundsteuer: Was bringt die Neuberechnung?

Ändert sich der Hebesatz der Grundsteuer? Bisher fehlten noch Informationen, wie der Bürgermeister sagt, es sei aber durchaus möglich, dass sich die Grundsteuer aufgrund der neuen Berechnungsgrundlagen bei einigen Eigentümern erhöhen, bei anderen verringern werde.

Gespräche zum Thema Windenergie

Wie wird die Gemeinde mit dem Thema Windenergie nach Aufweichung der 10H-Regel umgehen? Inzwischen fänden wieder Gespräche mit den Nachbargemeinden Floß und Plößberg statt wegen einer möglichen Windenergienutzung im Bereich der Kogerie, ein Thema, das 2015 auf Eis gelegt wurde. Er gehe davon aus, so Meiler, dass inzwischen auch in der Bevölkerung ein Umdenken stattgefunden habe.

Gemeinde auf möglichen Blackout vorbereitet

Auf einen möglichen Blackout sei die Gemeinde vorbereitet, antwortet Meiler auf Nachfrage. Schule und Turnhalle seien als mögliche Notunterkunft gemeldet; dort stehe ein Notstromaggregat zur Verfügung, welches im Notfall drei bis vier Tage betrieben werden könne. Außerdem seien 60 Feldbetten, PCs, Heizung und Wasser vorhanden.

Bürger sollen öffentliche Plätze pflegen

Ricarda Schöberl schlägt mit Blick auf das Jubiläumsjahr vor, Bürger könnten sich um die Pflege der öffentlichen Plätze kümmern, die Gemeinde solle das organisieren. Meiler verspricht Unterstützung, plädiert aber dafür, die Organisation in privater Hand zu lassen.

Gefährliches Radon: Unbedingt messen lassen

Miriam Schöberl empfiehlt den Flossenbürgern, in ihren Häusern Radon-Messungen durchzuführen. Sie bietet Infomaterial und Hilfe bezüglich Messmethoden und möglicher Maßnahmen zur Verringerung von hohen Konzentrationen an. Meiler weist darauf hin, dass Gemeindemitarbeiter, die in der Wasserversorgung tätig sind, verpflichtet seien, die tägliche Radonkonzentration mit Dosimetern, die sie am Körper tragen, zu messen.

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