Flossenbürger Steinbruch wird Gedenkort

München/Flossenbürg. Ein Pachtvertrag für den historischen Steinbruch Wurmstein in Flossenbürg wurde unterzeichnet, um die Gedenkstättenarbeit zu stärken und den Ort zugänglich zu machen.

Kultusministerin Anna Stolz; (vorne sitzend, von links) Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Stiftungsdirektor Karl Freller, Rainer Droste und Martin Hartinger, beide Bayerische Staatsforsten. Foto: StMUK

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten Karl Freller betonte dabei die Bedeutung dieser Vereinbarung: „Der Vertrag ist die notwendige Voraussetzung, um die Bedeutung dieses Ortes endlich angemessen zu bewahren und sichtbar machen zu können.“

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in München kamen am Dienstag führende Köpfe zusammen. Darunter auch Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, und Vertreter der Bayerischen Staatsforsten, Rainer Droste sowie Martin Hartinger. Die Unterzeichnung des Pachtvertrags ist ein bedeutender Schritt, um den Steinbruch als authentischen Ort in die pädagogische Arbeit und das Gedenken einzubinden.

Langfristiges Ziel: Erhalt und Bildung

Die Verpachtung des Steinbruchs zur gewerblichen Nutzung wurde bereits 2020 von der Bayerischen Staatsregierung beendet. Damit öffnet sich nun die Möglichkeit, diesen speziellen Bereich des ehemaligen KZ-Steinbruchs der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und als Lernort zu gestalten. Droste erwähnte die Verantwortung der Bayerischen Staatsforsten für historisch bedeutsame Orte und begrüßte die Partnerschaft mit den Gedenkstätten.

Stiftungsratsvorsitzende Anna Stolz hob die Dringlichkeit hervor, die steinernen Zeugen der NS-Verbrechen für Bildungszwecke zu nutzen. Skriebeleit bekräftigte: „Wir sind entschlossen, die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg für künftige Generationen lebendig zu halten.“ Damit wird der ehemalige Steinbruch ein Kernstück in der Vermittlung der schweren Menschheitsverbrechen.

Zugang und Perspektiven für die Zukunft

Durch die neue Pachtvereinbarung kann das Gelände jetzt schrittweise erschlossen und für Besucher teilweise zugänglich gemacht werden. Geplante geführte Rundgänge und Bildungsprogramme sollen die historische Bedeutung des Steinbruchs und das Leiden der Häftlinge thematisieren. Die Bedeutung des Steinbruchs als Leidensort wird somit anerkannt und gewürdigt.

Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und die Bayerischen Staatsforsten hegen das langfristige Ziel, das Eigentum zu übertragen und den Ort umfassender als Denkmal und Bildungsstätte zu etablieren.

* Diese Felder sind erforderlich.