Flosser Herzen schlagen höher

Floß. „Man kommt runter, sieht das Licht und es kommt sofort das Kirwa-Feeling. Das Herzschlagen geht wieder los“, beschreibt Noah Lugert seine Eindrücke, als er sich am Freitagabend dem Festgelände der Flosser Kirwa 2018 näherte. So wie ihm ging es sicher tausenden Feierwütigen, die im Laufe des Wochenendes auf den Festplatz bei Oberndorf pilgerten.

Von Benedikt Grimm 

Noah Lugert ist Mitglied im Cylinder-Club Floß, der im jährlichen Wechsel mit dem Ländlichen Burschenverein die überregional beliebte Party organisiert. Heuer hat Noah und seine Burschengesellschaft frei und das nutzen sie, um das Traditionsfest in vollen Zügen zu genießen.

Es ist richtig geil. Gleich wie wir reingekommen sind, ist die neue Pilsbar aufgefallen. Das ist ein echter Augenfänger. Die haben’s super gemacht,

ist Lugert voll des Lobes für den Burschenverein. Auf dem Weg von der Ortsmitte zum Festgelände bei Oberndorf seien ihm schon die vielen fremden Kennzeichen aufgefallen, die auf den Straßen unterwegs waren oder in langen Reihen auf den umliegenden, zu Parkplätzen umfunktionierten Wiesen standen. Den Landkreiskürzeln nach kamen die Gäste aus der ganzen Oberpfalz und noch darüber hinaus. Auch etliche Busse haben aus allen Himmelsrichtungen die Feiernden nach Floß kutschiert. „Das ist bei uns einfach die fünfte Jahreszeit, oder die sechste, wenn man noch den Fasching mit dazurechnet“, schwärmt Lugert voller Begeisterung.

Top Bands und schöne Mädels

Drinnen im Zelt tanzen die Gäste derweil auf den Bierbänken oder drängen sich dicht an dicht auf der Tanzfläche, um zu den Partyklassikern von „Highline“ abzufeiern. „Die Bands hier sind immer tipptopp und es wird von Jahr zu Jahr voller – so wie es sein muss“, sagt Marek aus Weiden, der schon seit Jahren zu den Stammgästen der Flosser Kirwa zählt.

Eine andere, fünfköpfige Gruppe aus Neumarkt dagegen, ist zum ersten Mal nach Floß gekommen. Sie gehören zur Tanzl-Musi-Kapelle „Schäi Schäpps“ und haben ein Probenwochenende in Friedenfels verbracht. Am Samstagabend spielten sie beim Binner-Zoigl in Windischeschenbach auf. „Da haben’s uns gesagt, dass es da recht schöne Mädels gibt“, lacht Flori, der in dem lustigen Ensemble das Flügelhorn spielt. Da machte sich die Truppe flugs auf den Weg.

Starker Zusammenhalt im Burschenverein

„Hervorragend“ lautet auch das Zwischenfazit von Burschenvereinschef Alexander Bauer, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und der zum ersten Mal als Vorstand in der Verantwortung steht. Auf die Unterstützung seiner aktiven Burschen und den Rat der Ehrenmitglieder kann er sich felsenfest verlassen. „Als Außenstehender realisiert man gar nicht, was da alles dahinter steckt. Es sind ewig viele Handgriffe nötig, bis alles so läuft wie es läuft“, sagt Stephan Bodensteiner, der dem Burschenverein erst seit einem Jahr angehört und der so auch zum ersten Mal ins Kirwa-Geschehen voll eingebunden ist. „Das haben unsere heutigen Ehrenmitglieder über Jahrzehnte alles aufgebaut“, zeigt sich Bodensteiner beeindruckt.

Kirwa-Finale am Montag

Ob mit einem Handy-Taschenlampenmeer zu „Angels“ von Robbie Williams, in den Zelthimmel gestreckten Armen zu „Hulapalu“ oder mit richtig rockigen Tanzbewegungen zu AC/DC – über das ganze Wochenende hinweg verstanden es die Bands es aufs Beste, die Menge aus der Reserve zu locken und bis in die tiefe Nacht hinein zum Feiern zu motivieren. Am Sonntagnachmittag fanden auch viele Familien den Weg zum Festgelände und der “Neidaffer Plattlclub” sorgte mit seiner sportlich-humoristischen Show für einen weiteren Glanzpunkt. Für den heutigen Montag rechnet der Burschenverein mit dem größten Besucherandrang zum Frühschoppen mit den Stoapfälzer Spitzbuam.

Bilder: Benedikt Grimm