Forum Neustadt Plus setzt auch in Zukunft auf EU-Förderung

Parkstein. Regionalmarketingverein Forum Neustadt plus hat durch Leader-Förderung viele Investitionen angestoßen. In der Jahreshauptversammlung standen auch Neuwahlen an.

Der neue Vorstand des Regionalmarketingvereins Forum Neustadt Plus mit Landrat Andreas Meier (Vierter von links) als Vorsitzendem. Die Frauenquote wurde mit den neuen Beisitzerinnen Stefanie Dippl und Christa Neubauer-Kreuzer (von rechts) sowie Margareta Kraus (nicht im Bild) erhöht. Foto: Hans Prem

Rekordverdächtige 38 Minuten nur brauchte Vorsitzender Landrat Andreas Meier, um in der Jahreshauptversammlung des Regionalmarketingvereins Forum Neustadt Plus e. V. am Dienstag im Parksteiner Steinstadl zwölf Tagesordnungspunkte inklusive Neuwahl und Satzungsänderung abzuhandeln.

Bei den Neuwahlen blieb der Posten des Vorsitzenden satzungsgemäß außen vor. Den besetzt der jeweils amtierende Landrat. Zu seinen beiden Stellvertretern wählte die Versammlung Prof. Dr. Wolfgang Weber (Bereich Wissenschaft) und Christa Neubauer-Kreuzer (Bereich Wirtschaft). Die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Nordoberpfalz ersetzt Karl Arnold. Als Beisitzer wurden Peter Hofmann (Vertreter der Gewerkschaft), Albert Nickl, Margit Kirzinger, Sebastian Hartl (je Vertreter der Politik), Josef Fütterer, Florian Rieder, Jürgen Schnappauf, Martin Neumann und neu Stefanie Dippl und Margareta Kraus (je Vertreter aus Gesellschaft und Wirtschaft) gewählt. Rechnungsprüfer sind auch weiterhin Markus Ludwig und Ernst Schicketanz.

Viele Projekte durch EU-Leader-Förderung

Der Verein hat aktuell 74 Mitglieder. Zu denen gehören auch alle 38 Städte und Gemeinden im Landkreis. In ihrem Jahresbericht blickte Geschäftsführerin Linda Weismeier auf verschiedene Projekte der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), als der der Verein im Rahmen der EU-Leader-Förderung agiert, zurück. 20 geförderte Projekte, vom Lernort Biene in Waidhaus, über den Jugendzeltplatz Gaisweiher bis zum Bau einer Soccerarena in Eschenbach wurden abgeschlossen. Zehn weitere Projekte wie zum Beispiel die Wasser- und Spiellandschaft Atzmannsee bei Eslarn stehen in der Umsetzung.

Satzungsgemäß gefördert wurden auch sportliche Aktivitäten wie die NEW-Radltour und der NEW-Staffellauf sowie der Bauernmarkt in Neustadt als Darstellung der Attraktivität als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum Landkreis Neustadt. Im Rahmen des LAG-Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ wurden im letzten Jahr 24 Kleinprojekte bewilligt sowie 16 Kleinprojekte mit einem Förderbetrag von insgesamt 17.462 Euro fertiggestellt und abgerechnet. „In der Leader-Förderung sind Kleinprojekte sehr wichtig. Deshalb brauchen wir Anträge dazu. Bisher wurde alles wohlwollend verwertet“, ergänzte Meier.

Landkreis Neustadt als Raum mit besonderem Handlungsbedarf

Der Landkreis will auch weiterhin durch eine neue lokale Entwicklungsstrategie von dem Leader-Programm der EU profitieren. Hierzu wurde der Antrag für die Anerkennung als LAG in der Förderperiode 2023 bis 2027 fristgerecht beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am 15. Juli 2022 eingereicht. „Der Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab ist laut Landesentwicklungsplan Bayern 2020 weiterhin als Raum mit besonderem Handlungsbedarf bezeichnet“, informierte Weismeier. Auf Basis einer SWOT-Analyse haben sich neue Entwicklungs- und Handlungsziele plus Indikatoren für die kommende Förderperiode abgeleitet.

EU fordert Erhöhung der Frauenquote

Die Versammlung beschloss einige redaktionelle Satzungsänderungen, die das Registergericht und die EU gefordert hatten. Letztere forderte auch die Aufteilung der Entscheidungsgremien im Verein in Interessensgruppen. Weiter forderte die EU eine angemessene Beteiligung der Frauen und jungen Menschen in den Gremien. Die Frauenquote hat der Verein nach Umbesetzung der Gremien mit 30 Prozent erfüllt. Im gesamten Verein liegt die Quote bei 12 Prozent. Behandelt wurde ebenfalls, dass bei Interessenskonflikt die Weitergabe des Stimmrechts entfällt.

Nachdem alle Vorgaben der EU vom Regionalmarketingverein erfüllt wurden, hoffen die Verantwortlichen, auch in Zukunft von der EU-Förderung profitieren zu können.

Hintergrund:

Das EU-Förderprogramm „LEADER“ ist eine Abkürzung der französischen Begriffe: Liaison entre les actions de développement de l’économie rurale; zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

Das Förderprogramm LEADER ist eine Erfolgsgeschichte für die Entwicklung ländlicher Regionen in Bayern. Im Mittelpunkt stehen die Lokalen Aktionsgruppen (LAGs). Sie sind Partnerschaften zwischen kommunalen, wirtschaftlichen und sozial engagierten Akteuren in der Region.

In der gesamten Förderperiode von 2014 bis 2022 wurden insgesamt 33 Projekte mit einer Gesamt-Fördersumme von über 1,8 Millionen Euro durch das Entscheidungsgremium befürwortet und anschließend vom AELF bewilligt. Einige Projekte davon befinden sich teilweise noch in Umsetzung.

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