Freizeitanlage: Vergleich statt Verhandlung

Neustadt/WN. Der Rechtsstreit zwischen dem früheren Freizeitanlagen-Pächter und der Stadt Neustadt/WN ist beigelegt, ohne dass es zur bereits angesetzten Verhandlung kam.

Noch immer wartet die Gaststätte der Freizeitanlage auf einen neuen Pächter. Foto: Theo Kurtz

2016 hatte Ralf Möhrle die Neustädter Freizeitanlage mit Gaststätte und Campingplatz übernommen. Damals war die Stadt händeringend auf der Suche nach einem neuen Pächter. Nach sechs Jahren hörte er auf, im „allerbesten Einvernehmen“ mit der Stadt, wie er damals, im Januar 2022 im Gespräch mit OberpfalzECHO betonte. Doch ganz so harmonisch verlief der Abschied des bekannten Gastronomen von der Kommune aber dann doch nicht.

„Keiner zahlt dem anderen etwas“

Im Gegenteil. Forderungen standen im Raum. Die Stadt wollte eine Nutzungsentschädigung, in Höhe von 2.800 Euro, weil der Pächter das Feld nicht so schnell geräumt hatte. Möhrle wiederum forderte unter anderem 1.500 Euro Kaution zurück und den Gegenwert von zwei nicht mehr auffindbaren Biertischen in Höhe von 900 Euro. Der Rechtsweg wurde beschritten.

Am 4. Mai hätten sich beide Parteien vor dem Weidener Amtsgericht treffen sollen. Doch zur Verhandlung kam es nicht. „Die Stadt Neustadt hat uns einen Vorschlag unterbreitet, wonach keiner etwas von der anderen Partei bekommen sollte“, erläutert Möhrles Anwalt Dr. Burkhard Schulze. Der Gastronom akzeptierte den Vergleich – und auch das Gericht. Für Möhrle ist das Thema Neustädter Freizeitanlage jetzt komplett durch. „Gott sei Dank, es war eine schwere Geburt“, atmet er auf.

Nichts mehr zu besprechen

„Es ist alles erledigt, es gibt nichts mehr zu besprechen“, betont der Rathauschef der Kreisstadt, Sebastian Dippold. Doch die Freizeitanlage wird ihn und den Stadtrat weiter beschäftigen. Nach wie vor ungelöst ist die Pächterfrage. „Es gibt Interessenten“, erläutert der Bürgermeister.

Das Problem: Möglicherweise schlummern auf dem Gelände die Hinterlassenschaften einer ehemaligen Mülldeponie. Heuer im Herbst sollen die ersten Proben genommen werden. Mit einem Ergebnis rechnet Dippold aber erst bis Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025. Werden Altlasten entdeckt, wie geht es dann weiter? Eine Ausgangslage also, die die Gastronomensuche nicht unbedingt einfacher macht.

Serenaden wieder in der Freizeitanlage

Zumindest aber die Neustädter Serenaden werden heuer wieder an gewohnter Freizeitanlagen-Stelle über die Bühne gehen. Im vergangenen Jahr war man mit der Veranstaltungsreihe in den St. Felix-Klostergarten umgezogen. Für die Verpflegung der Besucher ist gesorgt.

Drei Optionen gibts: Entweder kümmern sich die Kreisstadt-Vereine oder ein eigens engagierter Caterer drum. Dritte Möglichkeit: Vielleicht serviert ja bis dahin dann doch schon der neue Freizeitanlagenwirt den Gästen Speis und Trank. Los geht es am 1. Juni mit der Jugendserenade und dem Sänger Iaan.

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