Freundeskreis der Max-Reger-Tage wirbt für den Komponisten: „ein Workaholic“

Weiden. Ein "Workaholic" (und vermutlich auch ein Alcoholic). Das war Max Reger. Dr. Horst Petzold warb im Kulturausschuss für den Komponisten (1873-1916). Petzold ist Vorsitzender des Freundeskreises der Weidener Max-Reger-Tage.

Max Reger. Foto: Max-Reger-Tage

Genau diese „Max-Reger-Tage“ braucht es aus seiner Sicht auch in der Zukunft. „Das Festival muss sein. Es reicht nicht, wenn es mal ein Konzert gibt.“ Natürlich sei das mit Kosten verbunden, aber es gäbe dafür Gelder des Freistaats Bayern. Und: „Die Max-Reger-Tage zahlen es zurück.“ Er erinnerte an die Konzerte, Events, Vernissagen, die „großartig besuchte“ Max-Reger-Nacht.

Festkonzert am 22. März

Gerade im Jubiläumsjahr (150. Geburtstag) wurde gewirbelt. Wer noch nicht dabei war, hat noch eine Chance: Am 19. März spielt Hanns-Friedrich Kaiser an der Orgel von St. Michael „45 Minuten mit Max Reger“. Großes Abschlusskonzert ist am Freitag, 22. März, in der Max-Reger-Halle mit Markus Becker am Klavier und der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Petzold dankte Festival-Leiterin Petra Vorsatz: „Ich bin stolz auf ihre Arbeit. Sie lebt Max Reger mit Herzblut.“ Sein Dank galt auch den Reger-Kennern Prof. Dr. Susanne Popp und Prof. Markus Becker und dem Organisationsteam.

Petzold hielt es als ganz wichtig für die Zukunft, dass dies so bleibt. „Schauen Sie, dass in der Zukunft dieses wunderbare Festival aufrechterhalten bleibt.“ Der Freundeskreis unterstützte die Max-Reger-Tage im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Für die einen ein Genie, für die anderen „kaum hörbar“

Durchaus witzig warb Dr. Petzold bei den Stadträten für den Komponisten. In vielen Ansprachen werde Max Reger der „große Sohn unserer Stadt“ genannt. Weiden nennt sich „Max-Reger-Stadt“: „Die Pflege Max Regers ist in unserer Stadt sehr wichtig.“ Reger sei umstritten, auch in seiner Zeit: „Es gab Befürworter, die ihn als Genie bezeichneten. Es gab Kritiker, die von einer kaum hörbaren Musik sprachen. So ist das heute noch.“

Leider werde vor allem sein Lebensstil beurteilt, er trank zu viel Alkohol, galt als „Workaholic“. Petzold: „Das letzte kann man gutheißen: Max Reger hat wirklich viel gearbeitet.“ Für ihn sei Reger einer der größten Komponisten am Übergang der Spätromantik zur Moderne, auf einer Ebene mit Richard Strauß und Gustav Mahler. Auch seine Zeitgenossen hätten ihn extrem geschätzt. Petzold zitiert Hindemith, der sagte: „Der letzte Große der Musik.“

Freundeskreis unterstützt Studenten und Musiker

Zuletzt habe der Freundeskreis Max-Reger-Tage eine Bachelor-Arbeit unterstützt, die Regers Briefwechsel mit Adalbert Lindner zum Thema hatte. In diesem Jahr plant Geigerin Veronika Gerber eine CD, die man fördern will.

Für Petzold eine lohnende Arbeit: „Max Reger hat nicht nur schwierige Musik geschrieben. Er hat auch Musik geschrieben, die ans Herz geht. Einfühlsam, wunderbare Lieder. Das darf in Weiden nicht verloren gehen.“ Er warb um neue Mitglieder für den Freundeskreis, aktueller Stand sei 85.

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