Friedersreuther Kläranlage bleibt erhalten

Pressath. Die Friedersreuther Kläranlage soll erhalten und modernisiert werden, um die wirtschaftlichste Lösung für Abwasserbehandlung zu gewährleisten.

Die Friedersreuther Kläranlage soll nicht zum Pumpwerk rückgebaut werden: Zu diesem Fazit kommt eine Studie, die im Zusammenhang mit dem Wasserrechtsverfahren für das Klärwerk erstellt wurde. Foto: Bernhard Piegsa

Soll die Friedersreuther Kläranlage als VollAbwasserreinigungseinrichtung erhalten bleiben oder das lokale Schmutzwasser nur noch zu den Kläranlagen in Pressath oder Altenparkstein weiterpumpen? Das Fazit einer Studie, die das Amberger Büro BKW Lindschulte für das neue Wasserrechtsverfahren erstellte und deren Ergebnisse Ingenieur Jürgen Goetz dem Pressather Stadtrat vorstellte, fiel klar aus: Als „wirtschaftlichste Lösung“ solle der östlichste Stadtteil der Haidenaabstadt seine Kläranlage behalten.

Wie Goetz darlegte, brauche es zwar eine Reihe von Modernisierungsmaßnahmen, um die Anlage technisch so weit zu „ertüchtigen“, dass die zurzeit nur noch eingeschränkt geltende wasserrechtliche Erlaubnis über Ende 2025 hinaus um voraussichtlich 20 Jahre verlängert werden könne. Doch kämen der Rückbau der Kläranlage zu einer Pumpstation und der aufwendige Bau kilometerlanger Verbindungsleitungen nach Pressath oder Altenparkstein etwa doppelt bis dreifach so teuer.

Im Falle eines „interkommunalen“ Anschlusses an die Kläranlage Altenparkstein, die zur Nachbargemeinde Kirchendemenreuth gehört, müsste sich die Stadt zudem an einem notwendigen Ausbau dieser Anlage beteiligen. Durch Montage einer Photovoltaikanlage könnten die Betriebskosten des Friedersreuther Klärwerks noch weiter gesenkt werden, riet der Referent.

Der Stadtrat nahm Goetz’ Empfehlungen zur Kenntnis, als nächstes sollen die Ergebnisse der Studie in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt analysiert, erforderliche Ratsbeschlüsse gefasst und die weiteren Verfahrensschritte eingeleitet werden.

Einsparpotenziale bei der Pressather Anlage

Ihren Stromverbrauch annähernd halbieren und überdies rund 71 Prozent des Strombedarfs aus regenerativ selbsterzeugtem Strom decken könne die Pressather Kläranlage: Zu dieser Schlussfolgerung kommt eine Potenzialstudie des Amberger Instituts für Energietechnik, die Bürgermeister Stangl als „Klimaschutznetzwerk“-Projekt in Auftrag gegeben hatte, um feststellen zu lassen, ob die Kläranlage wirtschaftlich arbeitet, und um Einsparpotenziale zu ermitteln, die auch die künftigen Abwasserpreise beeinflussen könnten.

Ingenieurin Alicia Schober schlug den Stadtverantwortlichen vor, das vorhandene Solarstromkraftwerk auf dem Betriebsgebäude um weitere Photovoltaikanlagen auf den Garagen und längerfristig auch auf den zum Gelände gehörenden Freiflächen zu ergänzen. Der Einbau von Stromspeichern und eine Modernisierung der Gebläse-, Pump-, Heiz- und Beleuchtungstechnik seien weitere Schritte.

Gegenüber dem Ist-Zustand, so Schober, ergäbe sich als Klimaschutzbeitrag eine Verringerung des Kohlendioxidausstoßes um 87,6 Tonnen pro Jahr. Die Stadtverwaltung soll nun Planungsvorschlägen mit Kostenschätzungen einholen, über die der Stadtrat beraten und beschließen wird.

Zustimmung zur Photovoltaikanlage bei Troschelhammer

Einstimmig bejahte der Stadtrat ferner den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für die Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Troschelhammer und die damit verbundene Flächennutzungsplanänderung in den Fassungen, die sich aus den Stellungnahmen der „Träger öffentlicher Belange“ im Zuge des baurechtlichen Beteiligungsverfahrens ergeben haben.

Einschneidende Änderungen seien nicht notwendig geworden, erläuterte Landschaftsarchitekt Stefan Küster aus Pentling: Geringfügige Nachbesserungen hätten sich vor allem bei Grünpflege, Bodenschutz und Bauzeit ergeben. Die neuen Planfassungen müssen nun dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt werden.

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