Fronberg Guss hält Produktion trotz Insolvenz aufrecht
Schwandorf. Trotz Insolvenz läuft die Produktion bei "Fronberg Guss" in Eigenverwaltung unverändert weiter. Auch die Lohnzahlungen für die rund 150 Mitarbeiter sind gesichert.
Die Produktion bei Fronberg Guss, einer Eisengießerei im Schwandorfer Stadtteil, läuft auch nach der Insolvenzanmeldung in Eigenverwaltung nahtlos weiter. Die rund 150 Mitarbeiter des Unternehmens, das als ältestes noch bestehendes Unternehmen in der Kreisstadt gilt, erhalten ihre Gehälter jetzt wieder direkt von der Firma. Dies folgt nach einer Phase, in der die Agentur für Arbeit die Lohnkosten im Rahmen des Insolvenzgeldes bis Ende Januar übernommen hatte.
Fortlaufende Produktion
Das Amtsgericht Kaiserslautern hat das Insolvenzverfahren für Fronberg Guss eröffnet, das eine Tochtergesellschaft der wirtschaftlich angeschlagenen Gienanth-Gruppe ist. Die Entscheidung des Gerichts wirke sich laut den Geschäftsführern Torsten Stein und Stephan Vrublovsky jedoch nicht unmittelbar auf die Geschäftsprozesse aus. “Die Produktionsprozesse laufen in allen Gesellschaften wie gewohnt”, betont Stein.
Lohnzahlungen gesichert
Die Führungskräfte betonten, dass die Lohnzahlungen für die kommenden Monate gesichert seien. Das ist eine Information, die natürlich für die Beschäftigten von großer Bedeutung ist. Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg, Rico Irmischer, bestätigt die reibungslose Fortführung des Insolvenzverfahrens und die Sicherung der tariflichen Leistungen. Er sagt, dass lediglich bei einigen Härtefällen individuelle Lösungen gefunden werden mussten.
Suche nach einem Käufer
Der Standort Fronberg wird als wirtschaftlich stark angesehen. Im Zuge der Sanierungsbemühungen führt die Unternehmensberatung Roland Berger Gespräche mit verschiedenen Investoren. Ziel ist es, einen Käufer zu finden, der sowohl am Erwerb der ganzen Gruppe als auch an einzelnen Teilen interessiert sein könnte.
Anpassungen und Tradition
Auch wenn es zu Entlassungen am Hauptsitz kommen wird, will Fronberg Guss möglichst viele Arbeitsplätze erhalten. Gegründet im Jahr 1449 und übernommen von der Gienanth-Gruppe 2005, blickt das Werk auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Zuletzt hatte die Firma durch das Russland-Embargo Aufträge verloren, konnte das Minus jedoch ausgleichen. Die Geschäftsführung hält sich bei den Verhandlungen mit potenziellen Investoren bedeckt und will zu Details wie den Umfang der Entlassungen nichts Konkretes sagen. Ziel sei, die Standorte zu erhalten und das Unternehmen zukunftssicher zu gestalten.
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