Fünf Gottesdienste an einem Tag: das Großereignis im Hause Sponsel/Gollwitzer

Weiden. Pater Rudolf Theiler brachte es auf den Punkt: „Eigentlich feiern wir fünf Gottesdienste“. Die Familie Sponsel/Gollwitzer feierte in Wohlmuthshüll ein Großereignis.

Das glückliche Paar Maria Sponsel und Stephan Gollwitzer. Foto: Michael Christel

Zwei Weidener Stadträte der CSU, Maria Sponsel und Stephan Gollwitzer, feierten am 1. Juni um 11 Uhr in der Kirche St. Marien in Wohlmuthshüll die Aufnahme von Stephan Gollwitzer in die katholische Kirche mit Kommunion und Firmung, die Taufe von Sophie und Helena Gollwitzer, sowie den Ehesegen von Maria Sponsel und Stephan Gollwitzer. Warum in Wohlmuthshüll?

Maria Sponsel stammt aus einem echten Ort der Demokratie

Maria Sponsel stammt aus Oberfranken und dieser Ort ist wirklich etwas ganz Besonderes. „Dies ist der einzige Ort im Freistaat Bayern, der während des Zweiten Weltkrieges vollkommen nazifrei war. Deswegen durften die Bürger und Bürgerinnen von Wohlmuthshüll am 18. Juli 1945 die erste freie Wahl durchführen“, so Gollwitzer. Seine Frau Maria Sponsel unterstrich dazu: „Mein Opa wurde hier nach dem Krieg der erste Bürgermeister. Die Präsidentin des Bayerischen Landtages Ilse Aigner CSU hat unseren Ort mit einem Monument zum Ort der Demokratie gekürt“.

Die glücklichen vier Sponsel und Gollwitzer vor dem Altar. Foto: Michael Christel

Das Gebet nach einem gesunden Kind wurde doppelt erhört

Nun aber wieder zu dem Großereignis im Hause Gollwitzer/ Sponsel. „Das war für mich persönlich ein ganz besonderer Moment, die Aufnahme in die katholische Kirche“, unterstrich Gollwitzer. Er habe sich diesen Schritt sehr lange überlegt und er hat auch mit dem Dekan Thomas Guba in Weiden ein längeres Gespräch geführt, warum er aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist.

Für Gollwitzer stand aber schon lange fest, in den katholischen Glauben zu wechseln. „Der Ursprung liegt in einem Gebet. Hier habe ich gebetet, mir ein gesundes Kind zu schenken. Dafür würde ich dann meine Konfession wechseln. Dieses Wunder trat mit unserem doppelten Glück von Sophie und Helena ein und dann stand mein Entschluss fest, ich wechsle zum katholischen Glauben“, so Gollwitzer. Seine Taufe galt für beide Konfessionen. Bei der Firmung war Gollwitzers Schwiegervater Josef Sponsel als Pate zur Stelle.

Der heilige Geist kam mit einem Probealarm

Eine lustige Begebenheit hier am Rande, so Gollwitzer: „Der Pater erbat in der Gemeinde den Segen des Heiligen Geistes und hielt mir seine Hände über den Kopf, hierbei bat er alle Besucher des Gottesdienstes für mich zu beten. Genau in diesem Moment gingen die Alarmsirenen im Ort zum Probealarm an und unser Pater Theiler fing das Lachen an und meinte, dass dieser laute Zuspruch nicht geplant war“, so Gollwitzer.

Im weiteren Verlauf wurden die beiden Zwillingsmädchen Sophie und Helena getauft. Maria Sponsel hatte dafür wundervolle Taufkerzen und Hochzeitskerzen selbst hergestellt, die diesen feierlichen Rahmen perfekt umrahmten. „Sophie hatte, trotz vielem Wasser vom Pater, die Taufe vollkommen verschlafen und Helena war auch so brav in der Kirche. Wir haben einen Apfelbaum aus Tonpapier gestaltet, wo jeder Apfel mit einem Wunsch versehen von den anwesenden Gläubigen als Erinnerung an dieses Bild festgeklebt wird. Dieser Baum kommt dann in ihr Kinderzimmer“, erzählte Maria Sponsel. Besonders stolz ist sie, dass ihr Bruder und ihre Schwester die Patenschaft für Sophie und Helena übernommen haben, die ab dem 11. Juni bereits sechs Monate alt sind.

Eindrucksvolles Vintage-Kleid und romantisches Eheversprechen

Danach wurde es romantisch: Die beiden CSU-Stadträte gaben sich vor der Gemeinde ihr Eheversprechen. Dies sorgte bei den anwesenden Familienmitgliedern für einige Tränen. „Wir haben hier vor Gott auch unsere Ringe getauscht“, so Sponsel, die in einem eindrucksvollen Vintage-Kleid vor dem Altar stand. Sie achtete hier sehr auf Nachhaltigkeit. „Dieses Traumkleid habe ich im Internet gefunden. Ich habe mir bewusst ein gebrauchtes Kleid gekauft und auf mich anpassen lassen. Das war genau das, was ich mir schon immer gewünscht habe“. Beide sind standesamtlich seit dem 9. August 2018 verheiratet. „Wahnsinn, wie die Zeit vergeht“, entwischt Sponsel mit einem verliebten Lächeln.

Nach diesen vielen Sakramenten wurde auch richtig gefeiert. Ein Sektempfang für alle Besucher fand in der Kirche St. Maien statt. Dann gab es aber auch eine familiäre Feier mit Kaffee und Kuchen und einem tollen Abendessen. Ein eindrucksvoller und wunderschöner Tag neigte sich dann für die vier Sponsel/Gollwitzers dem Ende entgegen.

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