Für eine würdevolle Renovierung der „Heldenkapelle“

Pressath. Es ist ein finanzieller „Grundstein“ für die Renovierung der Gefallenen-Gedenkkapelle am Pressather Friedhof, dem hoffentlich viele weitere „Bausteine“ in klingender Münze folgen werden.

Bei einem Ortstermin in der gemeinhin als „Heldenkapelle“ bekannten Gedächtnisstätte übergab Harald Dippel 1.200 Euro an den Vorsitzenden des „Fördervereins für kirchliche und soziale Zwecke“ Werner Walberer.

Das Geld stammt aus Spenden der Mitglieder des weitverzweigten Familienverbands Dipp(e)l/von Dippel/Düppel, die der aus Pressath stammende, jetzt im rheinischen Swisttal lebende engagierte Familienforscher erbeten hatte.

Baulicher Zustand beklagenswert

Für eine angemessene Würdigung der im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommenen oder seither vermissten Pressather Soldaten setzt sich Harald Dippel seit etlichen Jahren ein. Und das durchaus mit Erfolg: Das symbolische „Gedenkbuch“ für 61 Vermisste des Zweiten Weltkriegs in der Heldenkapelle beruht auf einer Idee von Helmut Langhammer. Das Gefallenenmahnmal im Professor-Dietl-Park ist um eine Gedenktafel erweitert, die die Zahl der Opfer des Zweiten Weltkriegs erwähnt. All dies geht wesentlich auf seine Initiative und die seines Verwandten Fritz Dippl zurück.

Doch wirklich zufrieden ist der resolute, pensionierte Bundesgrenzschutz-Beamte noch nicht. Der bauliche Zustand der Kapelle ist beklagenswert: Ihr Dach ist undicht, „Schwamm“ dringt durchs Mauerwerk, der Putz bröckelt von der Wand. Immerhin sei diese Einsicht dank der seit letztem Jahr betriebenen Aufklärungsarbeit auch in der „öffentlichen Meinung“ angekommen.

Stadtpfarrer lotet Finanzierungsmöglichkeiten aus

„Die Stadtverantwortlichen haben die Renovierungsbedürftigkeit der Heldenkapelle zur Kenntnis genommen.“ Man sei bereit, über eine Kostenbeteiligung zu beraten. Die Denkmalschutzbehörden sind informiert. Stadtpfarrer Edmund Prechtl hat seine Bereitschaft signalisiert, eine Kostenschätzung vornehmen zu lassen und Zuschussoptionen auszuloten.

Auch dürfe man auf den Rückhalt des Fördervereins für kirchliche und soziale Zwecke vertrauen. Dessen Vorsitzender, der frühere Bürgermeister Werner Walberer, erklärte seine Bereitschaft zur Unterstützung. Er erinnerte aber daran, dass die Hauptverantwortung bei der katholischen Kirchenstiftung als Eigentümerin und bei Pfarrer Prechtl als „Hausherr“ liege.

Prechtl könne aber auch nicht allein entscheiden. Er sei vor allem in finanzieller Hinsicht auf die Rückendeckung der Diözese angewiesen, für die ein Bauvorhaben wie dieses von eher untergeordneter Bedeutung sei. Wie hoch eine Förderung von dieser Seite ausfallen könnte, sei deshalb ungewiss.

Ein „Affront“ gegen den Stifter

Für Harald Dippel ist diese Haltung der Diözesanverantwortlichen, gepaart mit deren Forderung, die Heldenkapellenrenovierung nur in Verbindung mit Erneuerungsarbeiten an Friedhofsmauer und Friedhofskirche auszuführen, ein Affront gegen „die Gefühle der Menschen, die diese Stätte besuchen“ und gegen das Andenken an den Stifter: „Diese Heldenkapelle gibt es, weil Pfarrer Georg Schinner, der selbst im Ersten Weltkrieg war, ein Herz für die Soldaten hatte.“

Spenden schon jetzt möglich

Nachdrücklich begrüßte Werner Walberer, Vorsitzender des Fördervereins für kirchliche und soziale Zwecke, Harald Dippels Anregung, einen „Freundeskreis Heldenkapelle“ als Gemeinschaft von Menschen zu gründen. Anliegen sei ein würdevolles Gedenken an die „gefallenen Söhne der Stadt“. Denkbar wäre, mit einem maßvollen Mitgliedsbeitrag, eventuell in Höhe von fünf Euro pro Monat, die Renovierung mit auf den Weg zu bringen.

Spenden nehme aber auch schon jetzt der „Förderverein für kirchliche und soziale Zwecke“ über IBAN DE04 7535 1960 0302 0351 83 bei den Vereinigten Sparkassen (BYLADEM1ESB) entgegen. Als Verwendungszweck sei „Renovierung der Heldenkapelle“ anzugeben.

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