Für einen Laib Brot – vier Bürgermeister bei Lennesriether Sitzweil
Lennesrieth. In der Jakobuskirche fand kürzlich unter der geistlichen Leitung des Waldthurner Pfarrers Norbert Götz eine sehr bewegende Maiandacht und anschließend die traditionelle Sitzweil im Veidlstodl statt.
Die beeindruckend musikalische Gestaltung der Andacht lag in den Händen des Organisten Tom Zilbauer aus Wilchenreuth, der die hohe Kunst des Orgelspiels beeindruckend beherrscht, bewegend und anrührend dazu der Gesang des ehemaligen Domspatzen Peter Ermer aus Altenstadt/WN, der in Perfektion die einzelnen Werke zusammen mit dem Organisten dargeboten hatte. Das Ave Maria von John Rutter hat Christoph Pausch auf der Geige gefühlvoll begleitete.
Sitzweil im Veidnstodl – “Bürgermeisterauflauf”
Im Veidnstodl startete dann der weltliche Teil des Lennesriether Abend mit der traditionellen Sitzweil. Nachdem sich die Besucher mit einer Brotzeit gestärkt hatten, nahm die Trachtenkapelle Waldthurn unter der Leitung von Josef Pflaum sen. mit sieben Musikerinnen und Musiker besetzt die Besucher schwungvoll mit in den Sitzweil-Abend.
In dieser Kleinbesetzung erklangen typisch böhmisch-bayrische Polkas und Märsche, die schon von den Turner gespielt wurden, wie der unterhaltsame und launige Moderator Hans-Peter Reil feststellte. Der Lennesriether Dorfsprecher Georg Bocka begrüßte auch Pfarrer Norbert Götz, die beiden Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler und Roman Bauer und natürlich den dritten Bürgermeister Hans-Peter Reil. Den „Bürgermeister-Auflauf“ machte der Vohenstraußer Rathauschef Andreas Wutzlhofer komplett.
Vom Eisberg
Nachdem die Trachtenkapelle den Stodl aufgeheizt hatte, waren die Eisbergmusikanten mit ihrem Leiter Harald Piehler an der Reihe. Gitarrist Peter Ermer spielte kurzerhand als vierter Musikant bei den „Eisbergern“, die alle um den Eisberg herum bei Moosbach zu Hause sind, mit auf.
Anschließend stieg der Sitzweilgesang mit Monika Kunz und Inge Härtl auf die Bühne. Unter anderem hatten sie mit einem schelmischen Lied die Oberpfälzer Mundart in ihrem Repertoire. Als dann die Glocken zum Abendgebet einluden, trugen sie den Engel des Herrn vor.
“So ein Tag…”
Peter Ermer, der sich auch als Profi in Gesang und Gitarrenspiel nicht zu schade ist, bei einer Sitzweil mit dabei zu sein, trug das Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ und zwei englische Kracher mit Gitarrenbegleitung vor. Er stimmte der den altbekannten Schlager “So ein Tag, so wunderschön wie heute” an, die Zuhörer waren sofort mit dabei.
Die Stodlmusikanten spielten mit Akkordeon, Klarinette, Sackpfeife, Geige und Kontrabass einige Ländler und einen Galopp. Schließlich forderten auch sie zusammen mit dem Moderator zum gemeinsamen Gesang auf, mit den Liedern “Hans bleib dou”, “Heind gema niad ham, bis dass der Kuckuck schreit” und “Musi denn zum Städele hinaus”.
Die Waldthurner Trachtenkapelle schloss mit einigen Marschen und Polkas aus ihrem unerschöpflichen Reservoir nach einigen Zugaben den kurzweiligen Abend. Nach alter Tradition nahmen die Musikanten als Gage einen Laib Brot mit nach Hause, der frisch im Lennesriether Backofen von den unermüdlichen Backfrauen gebacken worden war.
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