Fußballvereine aus dem Kreis machen keine großen Probleme – mit einer Ausnahme

„Für mich ist das ein absolutes No-Go“, sagte Kreisvorsitzender und Kreisspielleiter Albert Kellner zu diesem Thema bei den Winterarbeitstagungen des Fußballkreises Amberg-Weiden in den Sportheimen des SV Etzenricht und beim SV Inter Bergsteig-Amberg. Eine solche Vorgehensweise störe das Verhältnis zwischen Vereinen, Mannschaften und Funktionären und sei ein absoluter Vertrauensbruch. Kellner: „Der Amateurfußball kann nur im Miteinander existieren.“

Alkotest ergab 0,0 Promille

Was war geschehen auf jenem Fußballplatz in der Oberpfalz an diesem Tag? Ein Vereinsfunktionär behauptete, dass der Schiedsrichter die Partei angetrunken geleitet habe und rief die Polizei. Der Beschuldigte stimmte nach dem Spiel einem Atemalkoholtest in seiner Umkleidekabine zu – und der ergab einen Wert von 0,0 Promille. Weil sich der Verein von dem Vorgehen „einer einzelnen Person“ distanzierte, sich dafür entschuldigte und den betreffenden Mann von seinen Aufgaben im Verein entband, verzichtete der Schiedsrichter auf eine Anzeige wegen falscher Verdächtigung und übler Nachrede. Damit bewahrte der Sportsmann den Betreffenden vor erheblichen strafrechtlichen Folgen.

Problemlose Saison

Im Mittelpunkt der Tagungen stand natürlich der Spielbetrieb. Albert Kellner und seine Mitstreiter informierten über Themen wie: Was ist zu beachten bei einer Spielverlegung, wie läuft ein Urteil des Kreissportgerichts ab, wann finden die Relegationsspiele statt? „Die bisherige Saison läuft außer dieser einen Sache relativ problemlos“, resümierte der Kreisvorsitzende und Kreisspielleiter in Personalunion. Er sprach über die Ausdehnung von Spieltagen auf das ganze Wochenende, eine eventuelle Änderung des Relegationsmodus und stellte den Rahmenterminkalender 2023/2024 vor.

Das Kreisfinale 2023 steigt am Montag, 1. Mai, 15 Uhr, zwischen der SV TuS/DJK Grafenwöhr und dem SV Hahnbach

Sportgericht verhängte 139 Urteile

Sportgerichtsvorsitzender Stefan Weinberger berichtete von 139 Urteilen in den Bereichen Feldverweise gegen Spieler und Offizielle, Verstöße gemäß Paragraf 34 der Spielordnung, Spielausfälle, Spielabbruch, Passvergehen, Nichtantreten von Schiedsrichtern, Verstößen gegen Schiedsrichter und unsportliches Verhalten. Anschließend schilderte er diverse Praxisbeispiele des Sportgerichts, den Ablauf eines Verfahrens und nach welchen Kriterien man zu den Urteilen komme.

19 Neulinge aus Onlinekurs

Willi Hirsch, Kreisschiedsrichter-Obmann der Gruppe Weiden, berichtete, dass von 67 Vereinen aus dem Teilkreis Weiden 31 das Schiedsrichter-Soll nicht erfüllen. Acht Vereine hätten überhaupt keine aktiven Schiedsrichter mehr. Insgesamt hätten die Clubs zum 31. Dezember 192 aktive Schiedsrichter. Erfreulich sei, dass man aus einem Onlinekurs 19 Neulinge gewonnen habe. Sein Kollege aus dem Süden, Thomas Gebele, berichtete von 308 Schiedsrichtern (326 vor einem Jahr) und betonte, dass es wegen des Desinteresses vieler Unparteiischer heuer nur noch zehn Lehrabende geben werde. Im Süden haben elf Vereine überhaupt keinen Schiedsrichter, weitere jeweils elf Klubs nur einen, beziehungsweise zwei aktive Schiedsrichter.