Rektor a. D. Wilhelm Knopp feiert seinen 95. Geburtstag
Schirmitz. Er hat viel erlebt und konnte viel erzählen. Rektor a. D. Wilhelm Knopp feierte in der Blumenstraße in Schirmitz seinen 95. Geburtstag. Die Gemeindevertreter aus Schirmitz und Pirk kamen zum Gratulieren in sein Einfamilienhaus.
Das Geburtstagskind stammt aus dem Ostsudetenland, ist mit zwei Geschwistern in Taschendorf aufgewachsen. Von 1934 bis 1943 erhielt er die schulische Ausbildung in Taschendorf und Odrau. Dann wurde er noch in den letzten Kriegsjahren zum Volkssturm eingezogen und erlebte eine einjährige Zwangsarbeit in einem Kohlenbergwerk bei Mährisch-Ostrau mit einer Gefangennahme ins Internierungslager der Tschechen. Erst im Sommer 1946 wurde er dann doch aus seiner Heimat vertrieben, kam nach Schlammersdorf. Dort arbeitete er zwei Jahre in der Landwirtschaft und in der Brauerei, bevor er zur Fachausbildung ins Kloster Weltenburg und weiter nach Landsberg am Lech ging.
Sodann begann er das Studium für das Lehramt an landwirtschaftlichen Berufsschulen im Staatsinstitut der Universität München. War nach Abschluss im Einsatz an elf
Berufschulorten in Amberg und im Landkreis, meist wie es die Zeit gebot, mit dem Fahrrad unterwegs. Dort heiratete er 1957 Rosa Püttner aus Schlammersdorf. Tochter Rita ist 1958 geboren, war in Weiden als Lehrerin an der Hammerwegschule. 1960 dann die Geburt des Sohnes Gerhard. Eine schwere Zeit folgte, denn nach einer Gehirnhautentzündung wurde er schwerstbehindert, mußte Jahre meist daheim gepflegt werden und verstarb mit 20 Jahren im Klinikum Weiden.
Lehrer, Konrektor, Rektor: Knopps Weg in der Bildungswelt
Knopp ging wieder in die Schule an die pädagogische Hochschule Pasing der Universität München, schulte zum Volksschullehrer um. Nach siebenjährigem Einsatz in Eslarn war Knopp von 1968 bis 1977 als Lehrer an der Volksschule Schirmitz tätig. Von 1970 an wirkte er hier als Oberlehrer und stellvertretender Schulleiter und von 1974 bis 1977 als Konrektor. Lebhaft erinnerte sich der Pensionär bei der Gratulation noch an die Schuljahre in Schirmitz, als er noch Klassen mit 46 und 47 Kindern unterrichtete. Während der Dienstzeit in Schirmitz als Lehrer und Konrektor, war er ehrenamtlich als Leiter und Mitarbeiter in der Gemeindebücherei sowie im Pfarrgemeinderat, Kirchenrat und Lektor tätig. Erst 1977 wurde er Rektor an der Grund- und Teilhauptschule in Pirk. Gerne erinnerte er sich in den Jahren 1970/80 an die 320 Schüler und 22 Lehrkräfte an der Schule. 1991 folgte die Pensionierung.
Vor sechs Jahren feierte das Paar noch das diamantene Ehejubiläum. Ehefrau Rosa
verstarb erst im Februar 2021. Tochter Rita versorgt und betreut ihren Vater, der noch vielseitiges lnteresse an den Tag legt, sich um das Weltgeschehen, an Geschichte, Kunst, Literatur und Sport interessiert zeigt. Doch jetzt ist er stark gehbehindert und auf den Rollator angewiesen.
Besondere Gäste und Ehrenbekundungen
Freudig empfing er den stellvertretenden Bürgermeister Josef Robl aus Schirmitz und auch den Bürgermeistger Dietmar Schaller aus Pirk. Beide erinnerten an die Lehrtätigkeiten an den beiden Schulen. Mitgekommen war auch Immo Wimmer, der als Nachfolger des Geburtstagskindes die Schulleitung übernahm und diese 17 Jahre leitete, zuvor bereits vier
Jahre als Stellvertreter. „Wir erlebten vieles gemeinsam, als Lehrer spürte ich deine demokratische und sanfte menschliche Art. Das hat mich bewegt und genauso habe ich versucht das weiterzuführen“. Glückwünsche erhielt er schriftlich vom Ministerpräsidenten Markus Söder und auch vom Landrat Andreas Meier. Mit einem Glas Sekt stießen die Gäste und die Familie gemeinsam zum hochbetagten Wiegenfest, auf weitere gute Gesundheit an.
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