Gegen den Trend: Mehr Kameraden und Kameradinnen in Burkhardsreuth

Burkhardsreuth. Sinkende Mitgliederzahlen, schwierige Ämterbesetzung: Vielerorts ringen die „Kriegervereine“ um ihren Fortbestand. Nicht so in der Gemeinde Trabitz: Mit einer kompletten und ambitionierten Vorstandschaft und einem erneut gewachsenen Mitgliederstamm geht die Krieger- und Soldatenkameradschaft Burkhardsreuth (KSK) ins 145. Jahr ihres Bestehens.

Als Kreisvorsitzender des Bayerischen Soldatenbunds beglückwünschte Peter Lehr die Burkhardsreuther Soldatenkameradschaft zum ungebrochenen Wachstum, zu dem auch weibliche und junge Neumitglieder beitrügen. Foto: Bernhard Piegsa

Mit 82 Mitgliedern – zwei mehr als vor Corona – sei die Burkhardsreuther Kameradschaft die viertgrößte unter den zehn Vereinen im Altlandkreis Eschenbach, bemerkte der Eschenbacher Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbunds (BSB) Peter Lehr bei der Hauptversammlung der KSK im Gasthof Lober. Rund zwei Drittel der Mitglieder seien zwischen 15 und 65 Jahre alt: „Damit seid ihr ein vergleichsweise junger Verein, und heute sehe ich hier auch viele junge Mitglieder, die die Zukunft des Vereins sicherstellen werden.“

Für weitere drei Jahre leiten Markus Reiß und Josef Hader (Zweiter und Fünfter von rechts) die Soldatenkameradschaft Burkhardsreuth. Zur nach wie vor gedeihlichen Entwicklung des Vereins gratulierten Soldatenbunds-Kreisvorsitzender Peter Lehr (Vierter von rechts) und Pfarrer Edmund Prechtl (Vierter von links). Foto: Bernhard Piegsa

Zudem sei es noch alles andere als selbstverständlich, „dass man in einen Verein kommt, in dem die Damen allmählich überhandnehmen“, spielte Lehr augenzwinkernd auf die inzwischen vier Kameradinnen an. Für 30. September kündigte er eine Truppenübungsplatz-Rundfahrt des Kreisverbands unter Leitung von Gerald Morgenstern an. Über die vielseitige Mitgestaltung des Gemeindelebens und den Mitgliederzuwachs freute sich zweiter Bürgermeister Josef Marzi: „Unsere Gemeinde kann stolz auf euch sein.“ Glückwünsche überbrachte außerdem Pfarrer Edmund Prechtl, der die Bedeutung der Soldatenvereine als Friedensmahner in der friedlosen Gegenwart betonte.

Rückblick auf die Coronajahre

Coronabedingt knapp fielen die Berichte des Ortsvorsitzenden Markus Reiß und des Schießwarts Thomas Schlicht aus. Schlicht lud zum Kreisvergleichsschießen vom 21. bis 25. März ein, dessen dritter Wettkampftag am 23. März in Preißach ausgetragen werde: „Wer ein Gewehr oder eine Pistole halten kann, soll sich melden.“

An den „sehr gelungenen“ Zoiglabend 2020 mit einem „bis auf den letzten Platz besetzten“ Lobersaal, Josef Krohers Wahl zum Kassenprüfer des BSB-Kereisverbands 2022 und das letztjährige Kriegsgräberspenden-Spitzenergebniss“ von 1.127,95 Euro erinnerte Markus Reiß. Nahezu unverändert bestätigt wurde der KSK-Leitungskreis, dem weiterhin die Vorsitzenden Markus Reiß und Josef Hader, Schatzmeisterin Jutta Schindler, Schriftführer Dominik Schinner und Schießwart Thomas Schlicht vorstehen. Außerdem gehören der Vorstandschaft neun Beisitzer an.

Für 50 oder 25 Jahre Mitgliedschaft wurden insgesamt 15 „Kameraden“ geehrt, zu den „50-Jährigen“ zählten unter anderem zweiter Vorsitzender Josef Hader und der frühere Bürgermeister Bernhard Hartmann.

Wer kümmert sich um das Ehrenmal?

Eine würdigere Bepflanzung des Gefallenenehrenmals mahnte Thomas Schlicht an, da der jetzige teilweise überwucherte Zustand nicht mehr würdig sei. Verein und Gemeinde sollten gemeinsam aufs Neue einen sauberen und ehrenvollen Ort schaffen.

Vorsitzender Reiß stimmte diesen Anregungen zu und ergänzte, dass wieder jemand berufen werden müsse, der sich beständig um die Pflege des Denkmals kümmere, nachdem die Familie, die dies über viele Jahre hinweg geleistet habe, hierzu nicht mehr imstande sei. Der Mitglieder Martin Deubzer, Fritz Götz und Rudolf Baumann und des früheren Kreisvorsitzenden Richard Hofmann, die seit 2021 verstarben, gedachte man mit einer Schweigeminute.

* Diese Felder sind erforderlich.