Geheimnis Obstbaumschnitt: Schnittwundenbehandlung am Baum

Kirchenthumbach. Viele interessierte Gartenfreunde sind zum Obstbaumschnittkurs des Heimat- und Trachtenvereins gekommen, den Gärtnermeister Robert Herl leitete.

Bevor es in die Praxis ging erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes über Frostrisse, Düngung, biologische Schädlingsbekämpfung und die Bildung neuer Fruchtspieße. Foto: Josef Leipold
Bevor es in die Praxis ging erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes über Frostrisse, Düngung, biologische Schädlingsbekämpfung und die Bildung neuer Fruchtspieße. Foto: Josef Leipold
Im Praxisteil zeigte Gärtnermeister Robert Herl, was beim Schnitt zu beachten ist. Foto: Josef Leipold
Im Praxisteil zeigte Gärtnermeister Robert Herl, was beim Schnitt zu beachten ist. Foto: Josef Leipold
Foto: Josef Leipold
Foto: Josef Leipold

Der Kurs begann mit einem Theorieteil. In seinen Ausführungen begann Gärtnermeister Robert Herl mit den Frostrissen im Stammbereich. Durch die Sonneneinstrahlung nach Frostnächten entstehen starke Spannungen, wobei sich die Stammrinde vom Kambium löst und somit eine Eintrittspforte für Pilze erzeugt wird. Mit einem Weißanstrich kann man davor vorbeugen. Weiterhin ging er auf die Düngung mit der Wintergerste ein und gab Tipps zur biologischen Schädlingsbekämpfung.

Drei-Drittel-Faustregel

Mit bunten Bändern erläutert der Gärtnermeister dann die Drei-Drittel-Faustregel des Obstbaumschnittes am Kernobst. Das bedeutet, ein Drittel ausschneiden, ein Drittel anschneiden und ein Drittel nicht schneiden. Nicht nur der Schnitt im Frühjahr sei wichtig, auch im Sommer sollten die sogenannten „Angsttriebe“ durch den „Tapetenriss“ entfernt werden. Grundsätzlich sollten jetzt die Bäume so ausgelichtet werden, dass Licht und Luft zwischen die Äste und Blätter gelangen kann. Dieser Schnittvorgang muss vorausschauend auf die nächsten drei Jahre geplant und durchgeführt werden, damit sich die Fruchttriebe entwickeln können und einer reichen Obsternte nichts mehr im Wege steht.

Schnittwundenbehandlung

Weiter ging Herl auf das „Ringeln und Schröpfen“ ein, warnte aber davor, es einfach so mal auszuprobieren. Damit der Baum nicht abstirbt, müsse man sein Obstgehölz schon sehr gut kennen. Außerdem wurde auch noch die Schnittwundenbehandlung als wichtig thematisiert, da dies leider sehr oft vernachlässigt würde und dies dem Baum gar nicht gefalle.

Richtige Schnittführung

Vor jedem Baumschnitt müsse sich der Besitzer zudem auch noch Gedanken darüber machen, ob der Baum in die Höhe oder die Breite wachsen soll. Durch die richtige Schnittführung kann hierauf durchaus Einfluss genommen werden.

Zwischendurch beantwortete der Gärtnermeister viele Fragen. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass das Thema Obstbaumschnitt so umfangreich ist, dass im Sommer ein weiterer Aufbaukurs wichtig wäre.

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