Gelingt dem SSV Jahn gegen den HSV nach vier Jahren wieder einmal ein Coup?

Regensburg. Die drei Buchstaben HSV lösen bei Jahn-Fans noch immer eine Gänsehaut aus. Nicht etwa wegen der unbestrittenen Verdienste des ehemaligen Bundesliga-Dinos. Sondern natürlich wegen des 5:0-Coups vor vier Jahren im Volksparkstadion.

Sargis Adamyan (Mitte, heute Hoffenheim), der dreifache Torschütze des 5:0-Jahn-Coups von 2018 im Volksparkstadion. Bild: jrh

Seitdem haben die Hanseaten die Verhältnisse allerdings wieder zurechtgerückt. Zuletzt mit einem klaren 4:1 im Hinspiel. Dennoch will Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic genau gegen diese Hamburger am Samstag, 13.30 Uhr, die 40-Punkte-Marke endlich knacken.

„Wollen auf Sieg spielen“

Es ist das achte Aufeinandertreffen der Vereinsgeschichte seit 2018. Für Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic, der stets betont, welche Gnade die Zweite Bundesliga für die Oberpfälzer sei, kein Alltag,  „dass sich der Jahn regelmäßig mit dem HSV messen darf“. Nach zwei Eichhörnchen-Punkten gegen Schlusslicht Ingolstadt und beim „Verfolger“ Rostock der nächste Anlauf, um die 40 zu überspringen.

„Das vor unseren Zuschauern, in unserem Stadion und gegen einen solchen Gegner zu schaffen, wäre natürlich sehr schön“, malt Selimbegovic ein Wunschgemälde. „Wir wollen auf Sieg spielen“, zeigt er rhetorischen Mut. „Ich erwarte den HSV offensiv.“ Die Hamburger könnten in ihrer Situation keine großen Rechenspiele anstellen. „Sie wissen, dass sie Siege brauchen, wenn sie im Rennen bleiben wollen.“

Tim Walter unter Druck

In Hamburg wiederum steht Trainer Tim Walter mächtig unter Druck. „Wir gehen unseren Weg weiter“, reagiert er auf Pressefragen nach seiner Zukunft einsilbig. „Ich befasse mich nur mit Regensburg.“ Nach dem Pokalaus im Halbfinale gegen Freiburg sei man „sicherlich sehr, sehr enttäuscht“ gewesen.

Aber auch ein „bisschen Stolz im Nachgang“ empfinde man, „dass wir so weit gekommen sind“.  Umso mehr sei es jetzt eine Challenge, in Regensburg zu gewinnen. Gegen die fünfmal ungeschlagenen Oberpfälzer könne er – mit Ausnahme Tim Leibolds nach dessen Kreuzbandriss – aus dem Vollen schöpfen. „Ich glaube, dass Regensburg das ist, wofür Regensburg steht“, lässt er wissen.

Nur vier Siege helfen weiter

Als da wäre? „Viel Leidenschaft, viel Kampf, viele zweite Bälle, viel Wucht, gute Gemeinschaft.“ Deshalb sei der Jahn „verdient in der Zweiten Liga und auch verdient da, wo sie stehen“. Weil Regenburg mit seinen Möglichkeiten relativ viel raushole. „Das wissen wir, wir wissen, dass da eine Wucht auf uns zukommt, aber wir wissen auch, dass wir das bespielen können.“

Um nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen noch ernsthaft ins Aufstiegsgeschehen eingreifen zu können, muss der HSC schon „all in“ gehen: Nur mit 4 Siegen kämen die Norddeutschen noch auf die 60 Zähler, die in der Endabrechnung reichen könnten. Auf dem Papier scheint das auch nicht völlig unrealistisch zu sein: Nach dem Jahn warten Ingolstadt, Hannover 96 und Hansa Rostock. „Die Jungs sind gut drauf. Wir wollen in Regensburg bestehen“, sagt der HSV-Coach schlicht.

Restprogramm im Aufstiegsrennen

1. FC Schalke 04 (64:36 Tore, 56 Punkte)

Werder Bremen (H)
SV Sandhausen (A)
FC St. Pauli (H)
1. FC Nürnberg (A)

2. SV Werder Bremen (54:39 Tore, 54 Punkte)

Schalke 04 (A)
Holstein Kiel (H)
Erzgebirge Aue (A)
Jahn Regensburg (H)

3. FC St. Pauli (55:40 Tore, 53 Punkte)

SV Darmstadt 98 (H)
1. FC Nürnberg (H)
FC Schalke 04 (A)
Fortuna Düsseldorf (H)

4. SV Darmstadt 98 (59:43 Tore, 51 Punkte)

FC St. Pauli (A)
Erzgebirge Aue (H)
Fortuna Düsseldorf (A)
SC Paderborn (H)

5. 1. FC Nürnberg (45:39 Tore, 50 Punkte)

SV Sandhausen (H)
FC St. Pauli (A)
Holstein Kiel (A)
Schalke 04 (H)

6. Hamburger SV (54:30 Tore, 48 Punkte) Jahn Regensburg (A)
FC Ingolstadt (A)
Hannover 96 (H)
Hansa Rostock (A)

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