Gemeinderat gibt grünes Licht für Erweiterung des Störnsteiner Kindergartens

Störnstein. Die Kindertagesstätte wird nur um einen eingeschossigen Anbau erweitert, dafür aber grundlegend saniert. Darauf hat sich der Gemeinderat verständigt. Die Zeit drängt. Wo die Kinder während des Umbaus untergebracht werden, ist noch unklar.

Ansicht des erweiterten und sanierten Kindergartens nach dem beschlossenen Entwurf mit eingeschossigem Anbau links und Schleppgaube rechts. Entwurf: Architekturbüro Götzer, Nittenau

Die Pläne zur Erweiterung des Kindergartens St. Franziskus hat der Gemeinderat leicht abgespeckt, dafür macht er bei der Sanierung des Bestands keine Kompromisse. Immerhin soll die über eine Million teure Baumaßnahme den Bedarf für die nächsten 25 Jahre decken, wie Johann Simon (SPD) sagt. Und darin ist er sich mit der Regierung der Oberpfalz einig, die als Zuschussgeberin ebenfalls darauf hinweist, dass die Gemeinde für die Zukunft planen müsse.

Großes Paket nicht viel teurer als einfache Sanierung

Dazu kommt, dass der Eigenanteil der Gemeinde bei einer Komplettsanierung des bestehenden Gebäudes nicht wesentlich höher ist als bei einer minimalen Sanierung. Grund dafür sind die Förderrichtlinien der Regierung, nach denen Maßnahmen unter 500.000 Euro gar nicht bezuschusst werden. Und so zahlt die Gemeinde etwas mehr als 700.000 Euro für die Rundumsanierung (einschließlich neuer Fenster, neuer Heizung, neuer Sanitäranlagen), während das Paket ohne Fenster oder Heizung 640.000 Euro gekostet hätte, wie der CSU-Sprecher Andreas Müller dem Gremium vorrechnet.

Zeit drängt: Umbau so schnell wie möglich

Die jetzt beschlossene Variante des Nittenauer Architekten Olaf Götzer bietet mehr als die vorhergehenden die Möglichkeit, Gruppen nicht zwingend länger auszulagern. Vor allem aber soll es so schnell wie möglich gehen, denn es sind für Herbst schon deutlich mehr Kinder angemeldet, als die Tagesstätte aufnehmen kann.

Eingeschossiger Anbau und große Schleppgaube

Beschlossen sind nun als wesentliche optische Neuerungen ein eingeschossiger Anbau in nördlicher Richtung (im Gespräch war eine Weile auch ein zweigeschossiger Anbau) und eine große Schleppgaube auf der gegenüberliegenden Süd-Seite. Im Erdgeschoss sind zwei Krippenräume geplant, jeweils mit Wickelraum, im Obergeschoss zwei Kindergartenräume, jeweils mit Intensivraum. Die Schleppgaube erweitert die beiden Intensivräume. Im Anbau sind Speisezimmer, Personalzimmer, Lager und ein Mehrzweckraum vorgesehen.

Gaube überzeugt nicht jeden Gemeinderat

Über die Variante und den Sanierungsumfang ist sich der Gemeinderat einig, allein die rund 40.000 Euro teure Schleppgaube überzeugt nicht jeden. Elke Troppmann (SPD) und Otto Müller (FBL) sprechen sich dagegen aus.

Kulturscheune oder Pfarrheim als Ausweichquartiere

Noch nicht abschließend geklärt ist, wo die Kinder während des Umbaus untergebracht werden. In Frage kommen die Kulturscheune oder das Pfarrheim. Bei Ersterer wird die Gemeinde nach Rücksprache mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) etwa 20.000 Euro an Fördermitteln pro Belegungsjahr zurückzahlen müssen, da das Gebäude zweckentfremdet würde. Über das Pfarrheim als Alternative ist laut Bürgermeister Markus Ludwig das Jugendamt nicht glücklich. Möglicherweise müssen die Kinder aber nur immer wieder vorübergehend umziehen. Der SPD-Sprecher Konrad Schell hält das bei „einer geschickten Terminierung“ des Bauzeitenplans durchaus für möglich, wie er sagt.

Erweiterung der Kindertagesstätte St. Franziskus

  • große Schleppgaube auf der Süd-Seite
  • eingeschossiger Anbau auf der Nord-Seite
  • Erneuerung der Sanitäranlagen, Heizung, Fenster, Böden, Fassade
  • Kosten für die Gemeinde abzüglich Förderung: ca. 720.000 Euro

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