Gemeinderat Störnstein uneins: Ehemalige Gastwirtschaft als Wohnraum?

Störnstein. Ein Gasthaus, das keine Gäste mehr bewirtet, wollen die Eigentümer abreißen. Die Fraktion der Freien Wähler ist dagegen. Das Gebäude sei ortsbildprägend und könne als dringend notwendiger Wohnraum genutzt werden. Sie werden überstimmt.

Ortsbildprägend und zu schade für einen Abbruch: Die Fraktion der Freien Wähler hat sich aus diesen Gründen gegen die Abriss-Pläne der Eigentümer des nicht mehr bewirtschafteten Gasthauses Kost ausgesprochen. Foto: Gabi Eichl

Das frühere Gasthaus Kost hat tatsächlich eine nicht alltägliche Fassade. Die Eigentümer wollen die einstige Wirtschaft aber abbrechen lassen und stattdessen eine Stützwand mit Holzlege errichten. Die Freien Wähler sehen in dem – wie sie sagen – „ortsbildprägenden“ Gebäude in erster Linie Wohnraum, wie deren Sprecher Hubert Meiler sagt. Der Gemeinderat solle daher den Plänen der Eigentümer vorerst sein Einvernehmen nicht erteilen und stattdessen das Gespräch suchen, um das Anwesen eventuell zu kaufen und dort Wohnungen zu errichten. Meiler sagt in Anspielung auf das von seiner Fraktion abgelehnte neue Baugebiet: „Auf der einen Seite bauen wir draußen auf gutem Ackerland und Wiesengrund Baugebiete und im Dorf reißen wir die Häuser weg, dass wir eventuell Parkplätze oder was daraus machen können.“

Gefahrenpunkt oder Verkehrsberuhigung?

Die oft beklagte Engstelle im Lanzer Weg werde überdies durch den Abbruch nicht beseitigt, sondern gerade einmal um 30 Zentimeter erweitert. Diese Engstelle diene aber auch der Verkehrsberuhigung. Diesem Argument widerspricht der SPD-Sprecher Konrad Schell. Ausgerechnet diese Engstelle sei in den Diskussionen um das neue Baugebiet „Im Badgarten“ wieder und wieder als Gefahrenpunkt angeführt worden, jetzt werde sie als Mittel zur Verkehrsberuhigung plötzlich positiv bewertet.

Wir wissen nicht – für den Fall eines Umbaus – was uns dieses Ding kostet.
Gemeinderat Jürgen Völkl

Der CSU-Sprecher Andreas Müller verweist darauf, dass es gutes Recht des Eigentümers sei, das Anwesen abzureißen. Meiler hält dagegen, die Gemeinde könne aber doch wenigstens versuchen, mit dem Eigentümer zu verhandeln. Karlheinz Schreiner (FW) plädiert dafür, die Entscheidung zu vertagen. Das ehemalige Gasthaus eigne sich vielleicht auch als Ausweichquartier für den Kindergarten. Jürgen Völkl (CSU) sagt: „Wir wissen nicht – für den Fall eines Umbaus – was uns dieses Ding kostet.“

Die FW-Fraktion und Otto Müller (FBL) lehnen das Einvernehmen für den Bauantrag ab, die Mehrheit von CSU und SPD stimmt zu.

Aus Kuhstall wird Halle für Zimmerei

Sein uneingeschränktes Einvernehmen erteilt der Gemeinderat dem Antrag auf Umnutzung einer landwirtschaftlichen Halle für eine Zimmerei auf dem Anwesen Ernsthof 1. Nicht nur Schreiner zeigt sich erfreut über den neuen Betrieb in der Gemeinde.

Glasfaser: So schnell wie möglich überall

Wie andere Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Neustadt/WN entscheidet sich auch der Gemeinderat Störnstein, für den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes eine sofortige Markterkundung in Auftrag zu geben, und zwar für Teile Reiserdorfs, Mohrenstein und Reste Störnsteins selbst. Ein neues Bundesprogramm, das die 6.000 Euro teure Markterkundung bezuschussen könnte, funktioniert nach dem Windhundprinzip. Der Gemeinderat beschließt die Markterkundung auch auf die Gefahr, bei der Förderung nicht zum Zug zu kommen.

Outdoor-Tischtennisplatte auf der Festwiese

Aus der Bevölkerung kommt der Wunsch nach einer Outdoor-Tischtennisplatte. Der Gemeinderat entscheidet sich für eine fest installierte Beton-Platte auf der Festwiese gegenüber der Kulturscheune. Aus Gründen des Versicherungsschutzes ist eine mobile Platte, wie ursprünglich diskutiert, laut Bürgermeister Markus Ludwig nicht möglich.

Als Schöffen wird die Gemeinde die beiden einzigen Bewerber vorschlagen: Michael Hartwig und Alexandra Wildenauer.

Gebrauchtes Fahrzeug als Zwischenlösung

Für die Störnsteiner Wehr schafft die Gemeinde ein gebrauchtes Löschfahrzeug für 21.000 Euro an, nachdem das derzeitige Fahrzeug durch einen Motorschaden ausgefallen ist. Bereits beschlossen ist der Kauf eines neuen Fahrzeugs, das allerdings laut Bürgermeister eine Lieferzeit von voraussichtlich drei Jahren hat. Die Neustädter Wehr hat den Störnsteinern zwar kurzfristig mit einem Fahrzeug ausgeholfen, kann das aber nicht jahrelang entbehren. Daher beißt der Gemeinderat in den sauren Apfel und kauft als Zwischenlösung ein gebrauchtes Auto.

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