Gemeinsam gegen den Müll – Tänzerinnen machen Rama Dama

Grafenwöhr. Die Mädchen von SV Grafenwöhr Tanzen haben in einer Rama Dama - Aktion Müll aus der Umgebung gesammelt. Damit bedankten sie sich für einen Zuschuss für ihre Trinkflaschen. 20 große Müllsäcke kamen dabei zusammen.

Emma Spachtholz, Tina Neuber, Judith Eckert, stellvertretender Vorarbeiter Josef (Joe) Diedl und Bürgermeister Edgar (von links) Knobloch freuen sich dass Grafenwöhr ein Stück sauberer ist. Foto: Stefan Neidl

Batterien, McDonalds-Tüten, Pizzakartons (sogar von Tiefkühlpizzas), Glas, Plastik, Autoteile, Kleidung und gebrauchte Windeln – Die Mädchen von SV Grafenwöhr Tanzen staunten nicht schlecht, was sie bei ihrer Rama Dama – Aktion alles so in Wald, Wiesen und Stadt gefunden haben.

Viele kleine Gruppen

Wegen der Corona-Pandemie sammelten sie in kleinen “Grüppchen” zu Fuß, mit dem Auto und dem Fahrrad und sogar hoch zu Ross in Grafenwöhr sowie der nahen Umgebung alles ein, was dort nicht hingehörte.

Dazu gehörten die Radwege nach Eschenbach und Pressath, der Geismannskeller, rund um Bierlohweiher und Fischerhütte, mehrfach das Josephstal mit dem Dießfurter Weiher und natürlich das Stadtgebiet. Da sie viele Tänzerinnen aus anderen Orten haben, waren auch Mitglieder in Freihung, Dießfurt, Pressath und Weiden unterwegs.

Enttäuschende Erkenntnis

Die Idee stammte von Eva Mayer, die auch selbst mitsammelte. Tanz-Leiterin Tina Neuber zog ein resigniertes Fazit: “Insgesamt war es sehr enttäuschend zu sehen, wie viel Müll aus den Autos geworfen wird und im Straßengraben oder auf den Parkplätzen landet. Die Tüten waren immer nach kurzer Zeit voll.”

In kürzester Zeit hatten die Mädels 20 große Müllsäcke vollgemacht. Dabei haben sie durchaus Zustimmung der Bevölkerung erfahren. Judith Eckert berichtet von hupenden Autos und hochzeigenden Daumen.

Dank und Frust gleichzeitig

Die Entsorgung des Grafenwöhrer Bereichs übernahm die Stadt. Bürgermeister Edgar Knobloch nahm die Fundstücke persönlich in Augenschein. Er lobte den Einsatz der Mädchen, die zeigen dass sie nicht nur das kulturelle Leben in Grafenwöhr bereichern. Vor allem sei es schön, so mal wieder “etwas Schönes in den Nachrichten lesen zu können”.

Gleichzeitig fand er deutliche Worte für die vielen unvernünftigen Mitbürger: “Es ist unverantwortlich seinen Müll einfach in den Straßengraben zu werfen.” Durchaus könnte er sich eine Verschärfung der Strafen vorstellen, denn “die augenblicklichen paar Euro sind halt nix”.

Knobloch freut sich schon darauf, wenn die SV Mädels in der frisch sanierten Stadthalle wieder auftreten können.

Revanchiert für Zuschuss

Die Mädchen von SV Grafenwöhr Tanzen wollten sich damit bei der Stadt bedanken. Bereits zu Weihnachten 2019 hatten sie für alle Mitglieder hochwertige Trinkflaschen angeschafft und die Stadt hatte sich großzügig mit einem Zuschuss daran beteiligt.

Als Gegenleistung hatten sie versprochen auf Müllsuche zu gehen und diesen einzusammeln. Ihr Dank gilt auch Stadt und Bauhof für die Entsorgung des Mülls.

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