Genossen sagen der Polizei “Danke”

Weiden. Kurz nach dem Jahreswechsel schauten die Weidener Sozialdemokraten auch bei den Gesetzeshütern in der Regensburger Straße vorbei. Für die war das Jahr 2022 eine echte Herausforderung.

Gemeinsam mit den SPD-Stadträten und Oberbürgermeister Jens Meyer (Vierter von links) hatte sich die Landtagsabgeordnete Annette Karl (Dritte von links) beim stellvertretenden Inspektionsleiter Thomas Meiler für die geleistete Polizeiarbeit bedankt. Foto: Theo Kurtz

Dass Lokalpolitiker zum Jahreswechsel bei Polizei, Feuerwehr oder Rettungsleitstelle vorbeischauen, um für die geleistete Arbeit danke zu sagen, das hat in Weiden Tradition. Jetzt hatten sich die SPD-Stadträte gemeinsam mit Oberbürgermeister Jens Meyer auf die Rundreise durch die Dienststellen in der Max-Reger-Stadt gemacht. Mit dabei die Landtagsabgeordnete Annette Karl. Die Parlamentarierin sagt jetzt schon leise Servus. Denn der 8. Oktober ist zumindest offiziell ihr letzter Arbeitstag im Maximilianeum.

Herausforderndes Jahr für die Polizei

Seit 2008 sitzt die gebürtige Berlinerin für die SPD im Landtag. Für den heuer im Herbst anstehenden Urnengang wird sie nicht mehr kandidieren. Ihre Abschiedstour durch die Weidener Einrichtungen begann bei der Polizeiinspektion. Vize-Chef Thomas Meiler hieß die Besucher in der Regensburger Straße willkommen. Der stellvertretende Inspektionsleiter nutzte die Gelegenheit, um 2022 aus Sicht der Gesetzeshüter noch einmal Revue passieren zu lassen. Es sei ein herausforderndes Jahr gewesen, betonte er. “Wir erreichen bei den Straftaten wieder das Vor-Corona-Niveau.”

Hotspots halten die Beamten auf Trab

Immer öfter mussten die Freude und Helfer zu den Hotspots ausrücken. Und davon gibt es in Weiden einige. Dazu zählen die Discos, wo es alleine 2022 zu 44 Körperverletzungen kam, der Max-Reger-Park, der Zentrale Omnibusbahnhof und der Bereich rund um das NOC. Auf Trab hielten die Beamten auch die Autoposer. 65 Anzeigen gingen im vergangenen Jahr alleine auf deren Konto. 50 Einsätze wurden beim Frühlingsfest gefahren.

Massiv Stunden aufgebaut

Unmengen an Dienststunden wurden auch bei den 130 Versammlungen und Kundgebungen im Stadtbereich geschoben. Und immer öfter werden die Beamten mit Fällen von häuslicher Gewalt konfrontiert. Die Straftaten haben im Vergleich zu 2021 um ein sattes Drittel zugenommen. Die Ursachen? Meiler kann nur spekulieren. Wegen der Rekordinflation und den gestiegenen Energiepreisen gehe möglicherweise manchen Familien das Geld aus. Diese Situation führe zu Spannungen, die dann eskalieren können.

Weiden macht Schlagzeilen

Und im vergangenen Jahr sorgte das beschauliche Weiden auch bundesweit für Schlagzeilen: Etwa als ein Asylbewerber sich vor dem Rathaus angezündet hatte, eine Frau in der Innenstadt plötzlich mit einem Degen auf Passanten losgegangen war oder sich Gäste eines Lokals vergifteten Schampus eingeschenkt hatten. Und schließlich waren 2022 auch noch Spezialeinsatzkräfte angerückt, als ein Mann seine Eltern und seinen Bruder bedrohte.

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