Geschützter Fluss durch Sanierungsarbeiten an Talsperre geschädigt
Tännesberg. An der Kainzmühlsperre im Oberpfälzer Wald ist bei Sanierungsarbeiten so viel Wasser abgelassen worden, dass damit auch sehr große Schlammmassen in die Pfreimd gespült wurden.
Der ökologisch wertvolle und europäisch geschützte Fluss sei massiv geschädigt, das gab der BUND Naturschutz in Bayern e. V. in einer Pressemeldung bekannt. Die ökologische Sanierung der Pfreimd unterhalb der Kainzmühlsperre lasse weiterhin auf sich warten.
Ab März sei das Wasser am Grund der Talsperre für Sanierungsarbeiten abgelassen worden, große Mengen Schlamm wurden in die Pfreimd gespült. Betroffen ist der Flussabschnitt zwischen der Kainzmühlsperre und dem Trausnitzer Stausee auf rund neun Kilometer Länge.
“Stinkende, braune Kloake”
Der französische Kraftwerksbetreiber Engie war in einer Pressemitteilung davon ausgegangen, dass “das Freispülen des Flusslaufes durch regelmäßige natürliche Hochwasser” erfolgt. “Nach den vergangenen starken Hochwassern Anfang Juni hat sich die Situation leider keineswegs gebessert. Der Fluss ist immer noch stark geschädigt. Die Pfreimd wurde in eine stinkende, braune Kloake verwandelt. Das gesamte Flussbett ist unter Wasser und an den Ufern zum Teil meterdick mit Schlamm bedeckt, teilweise hat sich der Schlamm an den Ufern abgelagert. Laichplätze von Fischen sind zerstört, nahezu alle Gewässerlebewesen haben keine Lebensgrundlage mehr”, so der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. Laut BN wäre es beispielsweise nötig und möglich gewesen, den Schlamm schon in der Talsperre auszubaggern oder abzusaugen.
Den natürlichen Zustand schnell wieder herstellen
Der BN fordert, dass der natürliche Zustand schnellstmöglich wiederhergestellt wird. Dazu müsse es laut der Meldung zunächst ein umfassendes Schadgutachten geben, bevor gemeinsam mit den betroffenen Fischern und den Naturschützern eine Strategie zur Beseitigung der Schäden erarbeitet werde.
Das Pfreimdtal
Das Pfreimdtal war ein herausragendes Naturparadies und ist als NATURA2000- und FFH-Gebiet streng geschützt. Es gilt ein Verschlechterungsverbot. Zu seiner hohen Wertigkeit trägt bei, dass es im betreffenden Abschnitt keine Straßen und keine größeren Bebauungen gibt und der Goldsteig, als ein deutschlandweit bekannter Qualitäts-Wanderweg hindurchführt.
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