Gesichter und Gefühle: Junge Künstlerin fesselt Besucher mit ihren Bildern
Neustadt/WN. Die Neustädter Künstlerin Moni Scharnagl begeistert mit ihren Bildern in ihrer ersten eigenen Ausstellung „Faces & Feelings“ die Besucher in der Alten Schießstätte.
Seit ihrer Kindheit spielten das Malen und ein kreativer Ausdruck eine große Rolle im Leben von Moni Scharnagl. Kein Blatt war vor ihr sicher. Ihr schöpferischer Drang war nie einzubremsen. Wenn sie gefragt wird, warum sie zeichnet, so antwortet die Autodidaktin: „Weil da etwas in mir ist, das mir sagt: Tu es“. So kam die 32-jährige Oberndorferin, die nun in der Kreisstadt lebt, auch zum Tätowieren, ihrer zweiten großen Leidenschaft neben dem Malen. Zwei Tage vor dem Corona-Lockdown bekam sie zwar den Schlüssel für ihr eigenes Tattoo-Studio, aber kurz darauf auch gleich sechs Monate Zwangspause verordnet. So fand sie wieder mehr Zeit zu malen und neue Techniken auszuprobieren.
Großflächige Frauengesichter auf Leinwand
Das Ergebnis, zahlreiche großflächige Frauengesichter, präsentierte sie auf Leinwand und Karton in der vom Kunst- und Kulturverein Hausfluss e.V. in der Alten Schießstätte organisierten Ausstellung, in die Tobi Punzmann einführte. In ihrer Bilderreihe unter dem Thema „Faces & Feelings“ nimmt sie auch die Gefühle auf, die beim Tragen von Masken nicht auf den ersten Blick zu erkennen waren. Angst und Ungewissheit in einer verrückten Zeit haben auch Gefühle geändert und verborgen. Gerade wenn das Leben zu chaotisch wird und sie emotional aufgewühlt ist, sucht sie ihre Balance auf der Leinwand. Aus der Furcht und Überforderung vor einer weißen Leinwand zu stehen entwickelt sich ein inneres Feuerwerk der Gefühle, ein Zustand völliger Versunkenheit und Konzentration. Eindrucksvoll spiegeln sich diese in ihren Bildern wider.
Kunst berührt ihre Seele
Auf die Frage, warum sie gerade Frauengesichter darstellt, antwortete die Künstlerin: „Die sind einfacher zu malen als Männergesichter“. Sie seien im Übrigen ästhetischer. Starke Frauengesichter hätten sie schon immer fasziniert. Die großformatigen wunderschönen Antlitze stellt sie in einer Art und Weise dar, die den Betrachter den Atem stocken lassen. Bewundernswert ist vor allen Dingen ihr handwerkliches Talent. Die Kunst berührt für Moni Scharnagl die Seele, ebenso wie sie keine Grenzen kennt. Deshalb ergänzt sie auch figurative Darstellung mit abstrakten Pinselstrichen, vermischt Acryl mit Öl, wie ihr eben gerade danach ist. Sie hat ihren eigenen Stil gefunden, den sie handwerklich perfekt in Szene setzt.
Bilder fesseln und faszinieren
Sehr ausdrucksstark stellt sie in ihren Werken ihre Gefühle dar. Von „bunten Gedanken“ mit kräftigen abstrakten Pinselstrichen im Haar, bis zur verträumten, mit geschlossenen Augen durchatmenden „Kurzen Pause“, oder dem täglichen Kampf („Daily Struggle“), mit ernstem Gesichtsausdruck und zwei Fingern vor dem rechten Auge. Die Bilder fesseln den Betrachter ebenso, wie sie ihn faszinieren. Von der jungen, sympathischen Neustädter Künstlerin wird es hoffentlich auch in Zukunft noch viele Werke zu sehen geben.
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