Gewerkschaftler von Eisenbahn und Verkehr verteidigen die Demokratie
Weiden. Jubilarehrung bei der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG): Ortsverbandsvorsitzender Achim Schraml, Stadträtin Sabine Zeidler und Festredner Harald Hammer skizzierten den solidarischen Einsatz gegen Niedriglohn, den Investitionsstau bei der Bahn und totalitäre politische Tendenzen.
Stadträtin Sabine Zeidler überbrachte beste Grüße von Oberbürgermeister Jens Meyer. In ihrem Grußwort blickte Zeidler auf die langen Jahre zurück, welche die Jubilare der Gewerkschaft bereits die Treue hielten und miteinander die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Löhne erkämpften.
„Nichts gibt’s umsonst!“, so Zeidler. Deshalb sei nach wie vor weiteres, großes Engagement notwendig und der Zusammenhalt und die Solidarität der Gewerkschaftsmitglieder erforderlich, um bereits Erreichtes zu sichern und Neues dazuzugewinnen. Die Gewerkschaften seien von unschätzbarem Wert für die Menschen und für die Wirtschaft.
Immer mehr Niedriglohn-Subunternehmer
Achim Schraml, Vorsitzender des EVG Ortsverbandes, verwies auf die leider zunehmende Praxis, Subunternehmer und Billiglöhner einzusetzen, die sich im Alleingang schlecht wehren könnten. Ein Bleistift allein breche leicht, verdeutlichte er den Wert des Zusammenhalts, ein ganzes Bündel Bleistifte dagegen lasse sich so gut wie gar nicht durchbrechen. „Gemeinsam sind wir stark!“
Auch Geschäftsführer Harald Hammer mahnt in seiner Festrede Gemeinschaftssinn, Zusammenhalt und Solidarität im Sinne des EVG-Slogans an: „Wir leben Gemeinschaft!“ Ehrenamtliches Engagement und gewerkschaftliche Solidarität stehe dem Machtstreben und den Besitzansprüchen einiger Weniger gegenüber. Die Menschen werden in den Nachrichten mit der Grausamkeit, Ungerechtigkeit und dem Grauen der Kriege täglich konfrontiert.
Warnung vor „alternativen“ Regierungsformen
Die Auswirkungen davon seien für jeden von uns spürbar. „Es geht auch nicht zuletzt um unsere Freiheit und die Demokratie, die miteinander verbunden sind.“ Mit anderen Regierungsformen hätten die meisten von uns bereits schlechte Erfahrungen gemacht. „Wir wollen nichts davon wiederholen, deshalb ist es wichtig sich mit aller Kraft für die Demokratie einzusetzen und Hassern und Hetzern kein Gehör zu schenken.“
Der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ sei bei der EVG umgesetzt. Hammer ging auf den Zusammenhang zwischen den Tariferhöhungen bei den Löhnen und den Rentenerhöhungen ein, ebenso betonte er die Wichtigkeit einer guten Bezahlung in den Pflegeberufen im Hinblick auf die Altersstruktur unserer Bevölkerung.
Ohne Zuwanderung weiter Fachkräftemangel
Zur Behebung des Fachkräftemangels sei eine kontrollierte Zuwanderung notwendig. Hier ging er besonders auf das Tariftreuegesetz ein, das in allen Bundesländern außer in Bayern und Sachsen bereits Anwendung findet. Der Ausbau des ÖPNV, besonders im ländlichen Raum, sei ebenfalls von höchster Bedeutung, wenn der Umstieg der Menschen vom eigenen Auto auf den ÖPNV gelingen soll.
Die ökologische Wende habe erst begonnen, Solarenergie und Windkraft würden bereits einen essenziellen Beitrag leisten, um den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen möglich zu machen und weitere Umweltschäden so gering wie möglich zu halten.
Investitionsstau bei der Bahn
Der Investitionsstau bei der Bahn sei inzwischen auf 90 Milliarden Euro angewachsen. „Brücken sind baufällig und Bahnhöfe und andere Gebäude dringend sanierungsbedürftig.“ Wegen der Auswirkungen auf die Arbeitsplätze müssten sich die Gewerkschaften einmischen. „Es darf nicht sein, dass die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte nun auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden, die den Betrieb trotz aller technischer Schwierigkeiten und Personalkürzungen am Laufen gehalten haben.“
Es dürften keine Arbeitsplätze abgebaut, sondern die vorhandenen erhalten werden und neue, qualifizierte Arbeitsplätze hinzukommen. Für künftige Tarifverhandlungen werde gelten, dass die erzielten Verhandlungsergebnisse nur den Gewerkschaftsmitgliedern zugutekommen sollen, nicht, wie bisher allen Beschäftigten der Bahn. „Nichtmitglieder sind Trittbrettfahrer, die andere für sich kämpfen lassen, aber einen Teil des Sieges für sich beanspruchen, ohne dafür etwas geleistet zu haben.“
Ehrung der Mitglieder
Die Ehrungen der Jubilare nahmen Stadträtin Sabine Zeitler, Geschäftsführer Harald Hammer, der Vorsitzende des EVG Ortsverbands Achim Schraml und der Leiter der Seniorengruppe Helmut Fastner vor.
25 Jahre Mitgliedschaft
- Theresa Bergmann
- Johann Bittner
- Aydin Cebi
40 Jahre Mitgliedschaft
- Luise Beer
- Manuela Bracke
- Stefan Groß
- Petra Kellner
- Johann Michl
- Peter Platzer
- Petra Richter
- Josef Schönberger
50 Jahre Mitgliedschaft
- Franz Achmann
- Peter Bäuml
- Johann Beer
- Siegfried Bierl
- Hans Dütsch
- Georg Fenk
- Josef Gans
- Wolfgang Gerber
- Ludwig Gmeiner
- Reinhard Greger
- Rudolf Hofmann
- Klaus Horn
- Hubert Knorr
- Johann Knorr
- Gerhard Menkarski
- Manfred Renner
- Hubert Rupprecht
- Franz Schwandner
- Bernhard Siller
- Georg Sollfrank
- Josef Stahl
- Joachim Striegl
- Alfons Weidner
60 Jahre Mitgliedschaft
- Johann Beierl
- Heribert Christl
- Werner Daubenmerkl
- Willibald Dietz
- Werner Ditz
- Rudolf Ernstberger
- Richard Ertl
- Siegfried Frischholz
- Peter Girke
- Johann Greber
- Johann Oppitz
- Willibald Reil
- Heinz Rodinger
- Franz Rögner
- Gerhard Sieder
- Hans Stiegler
- Erhard Walberer
- Ernst Wirth
65 Jahre Mitgliedschaft
- Erwin Bergler
- Herbert Betz
- Anton Forster
- Werner Gmeiner
- Heinz Hartmann
- Johann Herzog
- Klaus Kunkel
- Johann Schick
- Erich Strigl
- Johann Tischler
70 Jahre Mitgliedschaft
- Hans Meister
- Johannes Müller
- Siegfried Mutzbauer
- Alfred Schwarz
- Max Sieder
75 Jahre Mitgliedschaft
- Heinrich Blau
- Rudolf Wohlfart
* Diese Felder sind erforderlich.