Gisela Helgath tritt aus Bund Naturschutz aus und kritisiert Kreisvorstandsmitglieder

Weiden. Gisela Helgath sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder mal für Schlagzeilen unterschiedlicher Art. Nun ist die ehemalige Grünen- und seit kurzem "Die Basis"-Stadträtin aus dem Bund Naturschutz ausgetreten.

Die Weidener Stadträtin Gisela Helgath tritt aus dem Bund Naturschutz aus. Foto: OberpfalzEcho

Zuletzt hatte für Aufsehen gesorgt, als sich die früheren Grünen- (Gisela Helgath, Sonja Schumacher) und ÖDP- (Helmut Schöner) Stadträte der umstrittenen Corona-Protestpartei “DieBasis” angeschlossen, eine Fraktion gebildet und damit 15 Plätze in diversen Weidener Stadtratsgremien ergattert haben.

Kritik an Verflechtungen im Bund

Helgath war bereits vor drei Jahren aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen wegen “Problemen mit der großen Politik der Oberen” ausgetreten. Ihren Austritt aus der Weidener Ortsgruppe des Bund Naturschutz begründet sie ähnlich: “Nachdem die Verflechtungen des BUND mit Bündnis 90/Die Grünen im Wirtschaftsministerium in Berlin bekannt geworden sind, verwundern die Vorgänge im Kreisverband Weiden/Neustadt nicht mehr, sie erstaunen aber doch”, schreibt Helgath an den BN-Landesvorsitzenden Richard Mergner. In der erweiterten Vorstandssitzung im März sei händeringend nach einem stellvertretenden Vorsitzenden gesucht worden, so Helgath weiter.

“Als jahrzehntelanges Mitglied im BN Bayern (seit 1999), das auch jahrzehntelang im erweiterten Vorstand des Kreisverbands Weiden/Neustadt tätig war, entschloss ich mich, zu kandidieren. In der folgenden Vorstandssitzung vom 25. April ist deutlich geworden, dass nicht Jeder und Jede erwünscht ist. Die Parteimitgliedschaft spielt eine Rolle und mit wem man in der Partei zusammenarbeitet.” All die Jahre vorher sei auf strikte Trennung von Partei- und Verbandsarbeit geachtet worden, so Helgath.

Auch der Gatte tritt aus

Einige der weiteren Vorstandsmitglieder hätten in dieser Versammlung keine Hemmungen gezeigt, unwahre Behauptungen und Unterstellungen vorzubringen, die vom Vorsitzenden nicht hinterfragt worden seien. “Beliebt ist, die unerwünschte Person in die politisch rechte Ecke zu stellen. Dem Naturschutz wird durch solches Verhalten nur geschadet.” Es sei bedauerlich, dass sich Kreisvorstandsmitglieder eines so renommierten Umweltverbandes sich derart verhielten. “Aber nach den bekannt gewordenen politischen Verquickungen in Berlin verwundert das nicht mehr”, schreibt die “Basis”-Stadträtin.

Ihr Mann und sie hätten sich daher entschlossen, aus dem BN auszutreten, weil sie die Überparteilichkeit der Vereinigung nicht mehr als gegeben sähen.

Hans Babl bedauert

BN-Kreisvorsitzender Hans Babl, der Helgaths Austrittsschreiben in Kopie erhielt, bedauert den Schritt grundsätzlich. “Gisela hat als Grünen-Stadträtin gute Arbeit auch im Sinne des Bund Naturschutz gemacht.” Durch ihrem Wechsel zur Partei “DieBasis” habe sich dann eben auch Widerstand einiger BN-Vorstandsmitglieder gegen eine Kandidatur Helgaths geregt. “Sie hätte aber dennoch für einen Posten kandidieren können. Wir schließen niemand aus”, versichert Babl. Helgath hätte eben mit Gegenwind rechnen müssen. Das habe er auch so zur Diskussion gestellt – mit gemischten Reaktionen der Mitglieder. “Nicht alle waren gegen Gisela”, betont der Vorsitzende und beteuert, dass allein die Mitgliedschaft in der Partei “Die Basis” kein Ausschlussgrund im BN sei. Anders stelle es sich dar, wenn es sich dabei um eine/einen Vorsitzende(n) dieser Partei handle.

“Es gibt geeignete Kandidaten”

Babl: “Das Ganze ist insofern ärgerlich, weil wir Wichtigeres zu tun hätten, als uns mit persönlichen Animositäten zu beschäftigen.” Bei einem Verein mit 1.800 Mitgliedern seien eben inhaltliche Überschneidungen und manch persönliche Befindlichkeiten nicht auszuschließen, sagt der Kreisvorsitzende und Förster. Derzeit sie noch unklar, wer als Stellvertreter bei der Neuwahl des BN-Kreisvorstands am 14. Juni (19.30 Uhr im Gasthof Strehl) kandidieren wird. “Es gäbe da schon einige geeignete Kandidaten”, sagt der Revierleiter und schiebt hinterher: “Vielleicht will ja auch jemand meinen Posten. Ich wäre nicht böse.”

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