Glasfaser Direkt ist insolvent: Wie gehts mit dem Ausbau weiter?

Nordoberpfalz. Paukenschlag für die Region. Der Netzausbauer Glasfaser Direkt meldet Insolvenz an. 14 Kommunen in den Landkreisen Neustadt/WN und Amberg-Sulzbach sind davon betroffen.

Mit Transparenten wirbt Glasfaser Direkt in der Region für den Glasfaserausbau. Für das insolvente Unternehmen gibt es einen neuen Investor. Foto: Glasfaser Direkt

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Glasfaser Direkt meldet Insolvenz an. Das Unternehmen mit Sitz in Köln ist auch in der Region schwer unterwegs, will aktuell in 14 Kommunen der Landkreise Amberg-Sulzbach und Neustadt/WN das Glasfasernetz ausbauen. Der Grund für die Schieflage: Der Investor, die britische John Laing-Group, hat den Kölnern den Rücken gekehrt. Ein Insolvenzverwalter sucht jetzt nach einem neuen, finanzkräftigen Partner.

Eine Milliarde Euro für den Glasfaserausbau

Wie die Wirtschaftswoche in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, wollte die John Laing-Group, die seit 2021 zum amerikanischen Private Equity-Konzern KKR gehört, ursprünglich eine Milliarde Euro in den deutschen Glasfaserausbau investieren. Dafür hatten die Briten, so das Magazin, die kleineren Regionalanbieter EFN Eifel Net in Nordrhein-Westfalen sowie Jobst Net in Amberg übernommen und die Glasfaser Direkt GmbH geschmiedet. Von der Insolvenz betroffen sind Glasfaser Direkt und Eifel-Net, nicht aber Jobst Net.

Alle Aktivitäten stehen auf Halt

“Der Rückzug des Investors kam für uns selbst überraschend”, betont die Glasfaser Direkt-Sprecherin Caroline Winter. Lieferengpässe, gestiegene Baukosten und Kapitalmarktzinsen, dazu das Fehlen von Baufirmen machten den Glasfaserausbau für die Briten scheinbar zu einem weniger attraktiven Geschäft. Aktuell stehen bei Glasfaser Direkt alle Aktivitäten auf Halt. “Wir hoffen aber, dass wir schnell wieder loslegen können”, sagt die Firmensprecherin. Zumal sich zwischenzeitlich zumindest die Rahmenbedingungen gebessert haben. Es gibt weniger Unterbrechungen in den Lieferketten und auch ausreichend Bauunternehmen stehen Gewehr bei Fuß.

Im Rathaus wurde man überrascht

Weiherhammer ist eine der Kommunen in der Region, die die Kölner mit einem Glasfasernetz versorgen wollen. Eigenwirtschaftlich, das heißt ohne Förderungen, wollte hier Glasfaser Direkt den Ausbau vorantreiben. Auch im Rathaus wurde man von der Insolvenz überrascht. Mit den Kölnern ist man zufrieden, man habe gut zusammengearbeitet, die Rheinländer hätten eine sehr gute Vorleistung erbracht. In der Industriegemeinde hofft man jetzt, dass das abgegebene Ausbauversprechen auch so umgesetzt wird. Man stehe schon quasi in den Startlöchern. Nach der Winterpause am Bau hätte es mit dem Ausbau bereits losgehen sollen.

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1 Kommentare

Jens - 16.03.2023

Erst wird die Infoveranstaltung wegen “Krankheitsfälle” abgesagt. Dann stellt sich heraus der die ganze Firma “krank” ist. Und die Kunden schauen in die Röhre, ne lahme DSL Leitung