Glockenturm in Schlattein wird saniert
Schlattein. Das Dorf Schlattein, bekannt für seinen historischen Glockenturm, steht nun wegen dringend notwendiger Sanierungsarbeiten im Fokus.

Von den über 32 Ortsteilen und Weilern im Flosser Amt machen zwei Ortsteile besonders von sich reden. Einmal ist es die größte Ortschaft Kalmreuth, mit den meisten Einwohnern und mit ihrer eigenen und wechselvollen Geschichte. Zum anderen das seit urkundlich nachgewiesene, seit 1261 bestehende Dorf Schlattein.
Turm mit eigener Geschichte
Wahrzeichen, des im Jahre 1989 im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Unser Dorf soll schöner“ ausgezeichneten Golddorfes, ist der seit 1836 bestehende Glockenturm. Der Turm hat eine eigene Geschichte mit Türmer, Glockenwerk, Kuppel, Windfähnchen, Granitumfassung und Holzaufbau. Tradition ist und bleibt das Glockengeläute beim Morgen-, Mittag- und Abendgebet. Ihr Klang begleitet die Verstorbenen von Schlattein hinaus in Gottes Ewigkeit.
Der Ausspruch „Markt und Land, Hand in Hand“ hatte nach der freiwilligen Eingliederung der sechs Flosser Landgemeinden, darunter auch die frühere Gemeinde Schlattein, im Jahre 1972 immer mehr an Bedeutung gewonnen. Deshalb wurden nicht nur die Vereinbarungen im Rahmen des abgeschlossenen Eingemeindungsvertrages erfüllt, es gab viel mehr an kommunalen Aufgaben im Flosser Land, die einer großzügigen Erledigung zugeführt wurden. Das erkennen die Bürgerinnen und Bürger gerne an.
Sanierung dringend nötig
Nach der Generalsanierung des Glockenwerkes im Jahre 1984 durch den Markt gab es im gleichen Jahr den Einbau eines modernen Schlagwerkes der Turmuhr. Zuletzt betreuten die Eheleute Alois und Erna Hacker das alte Glockenwerk. Dass der Glockenturm in die Jahre gekommen ist und sich notwendige Sanierungen immer deutlicher machten, veranlassten die Kommune schon vor vielen Jahren sich damit zu beschäftigen. Angestrebt wurde, im Rahmen der kleinen Dorferneuerung unter anderem die Sanierung des Glockenturmes von Schlattein beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) zu beantragen. Das Interesse der Dorfbewohner von Schlattein war und ist ungemein groß und das erleichtert ganz wesentlich auch die Entscheidungen im Marktgemeinderat.
Holzwurm und Hornissen führen zur Großbaustelle
Bereits 2018 wurde von über 15 Teilnehmern aus Floß ein Seminar für die kleine Dorferneuerung besucht. Die Coronakrise hatte dazu beigetragen, dass die vorgesehenen Maßnahmen der Sanierungen einen ungewollten Aufschub erfahren mussten. Was lange währt, wird endlich gut. Jetzt jedenfalls ist der Glockenturm in Schlattein zu einer Großbaustelle geworden.
Die Firma Kreuzer aus Lanz hat die Sanierungsarbeiten in Auftrag erhalten. Was man von außen nicht sehen und auch nicht glauben kann, ist eingetreten. Das Gebälk ist teilweise morsch, verfault und von Holzwurm befallen. Es wird ausgebessert und teilweise erneuert. Das Wahrzeichen wird völlig neu mit einer Holzverkleidung versehen. Selbst ein außergewöhnlich großes und überdimensionales Hornissennest wurde vorgefunden.
Bürger pflegen historische Schätze
Aufmerksame und interessierte Bürger von Schlattein haben sich um die vorläufige Aufbewahrung der alten Gewichte des früheren Glockengeläuts, die Ortstafel aus den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts und das Ziffernblatt der Uhr gekümmert. Alles war sich an Utensilien im Inneren des Turmbereiches befand, wird dem Turm wieder zugeführt. Dafür ist Bürgermeister Robert Lindner, in Schlattein aufgewachsen und heute noch dort wohnhaft, sehr dankbar und hat dafür größtes Interesse.
Er sieht sich täglich an der Baustelle um und wird immer mehr bestärkt, dass die Sanierungsarbeiten dringend notwendig waren und das investierte Steuergeld einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, dann wird sich die Verkleidung des Turmes lüften und der Glockenturm in Schlattein im neuen Glanz erstrahlen.
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