Grafenwöhrer Minis zeigen einen etwas anderen Jahresrückblick
Grafenwöhr. Bei ihrem Bunten Abend haben die Ministranten kein Blatt vor den Mund genommen. Gekonnt pointiert kamen viele politische und gesellschaftliche Themen auf den Tisch.
Zum ersten Mal seit drei Jahren fand der Bunte Abend der Ministranten wieder in Präsenz statt. Über 200 Gäste amüsierten sich über Sketche der Minis und Pfarrgemeinderat. Highlight war wieder der satirische Jahresrückblick im Stadtgespräch.
Auf geht´s nach Hawaii
Das Kulturjahr geht in Grafenwöhr gut los: Nach dem Theater war der große Saal des Jugendheims erneut fast ausverkauft – Der Grund war der Bunte Abend der Ministranten, der erstmals nach einer pandemiebedingten Online-Veranstaltung im Vorjahr nun wieder in Präsenz stattfinden konnte.
Über 220 Gäste besuchten die Show. Das Motto des Abends war diesmal Hawaii. Los ging es wie immer mit Sketchen der kleinen und großen “Minis”. In Stücken wie “Urlaubsreif”, “Urlaubsberatung” oder “Am Strand von Waikiki” wurden bekannte Pointen neu interpretiert oder ganz neue erzählt. Erstmals beteiligte sich der gesamte Pfarrgemeinderat und simulierte eine Urlaubsreise nach Hawaii. Die eigene Interpretation des Hits “Atemlos durch die Nacht” auf sächsisch bleibt dem Publikum mit Sicherheit ein Ohrwurm.
Religiöse Pointen
Etwas religiös darf es bei der Pfarrjugend natürlich auch werden: Beim “Letzten Abendmahl” zeigten sich die Fallstricke bei der Essensbestellung, gerade wenn Klimaaktivisten die Anreise behinderten. Im Sketch “Einmal und nie wieder” fand sich Pfarrer Daniel Fenk einmal auf der anderen Seite der Kirchenbank wieder und wurde wegen seiner ständigen Störungen mit Enkel Louis während der Weihnachtsmesse von Kaplan Raveendra Reddy Ponnapati zurechtgewiesen. Gewohnt deftig ging es beim Stadtgespräch zu: Mit Sophie Ließmann unterstützte in der rund 40-jährigen Geschichte erstmals eine Frau die Herren Daniel Wegmann und Tim Hallbauer.
Politischer Besuch
Sei es der mehrfach verschobene Eröffnungstermin der Stadhalle, die Brückensanierung bei Gößenreuth inklusive Umleitung oder der neue Springbrunnen im Stadtweiher – viele Projekte des vergangenen Jahres im Stadtgebiet wurden herausgegriffen und humorvoll ausgelegt. Selbst ein “Wildpinkler” vom Weihnachtsmarkt störte das Geschehen auf der Bühne. Mit satirischem Ton wurde eine Verbindung zwischen dem beschlossenen Waldkindergarten und dem geplatzten Urnenwaldfriedhof hergestellt.
60-Jahre Pfarrkirche, 50-Jahre-Kläranlage und Eingemeindung von Hütten und Gmünd oder 25-Jahre-Partnerschaft mit Grafenwörth – kaum ein Thema war vor den Ministranten sicher. Auch die Besuche von Ilse Aigner, Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder waren nicht unbemerkt geblieben. Zum unerwarteten Höhepunkt wurde fast das Auswahlspiel zur Losfee für die Tombola, bei der acht Lokalberühmtheiten möglichst schnell Gegenstände vom Publikum holen mussten. Am Ende setzen sich Manuel Ertl und Tobias Schatz durch.
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