Graureiher sorgen für Unruhe in Eslarn

Eslarn. Drei Graureiher-Pärchen gründeten Familien auf Nadelbäumen bei der Brauerei Bauriedl, deren Laute abends als störend empfunden werden. Sie sind ganzjährig geschützt, außer in Bayern während einer speziellen Jagdsaison.

Drei Graureiher-Pärchen haben sich auf den hohen Nadelbäumen beim ehemaligen Festplatz der Brauerei Bauriedl eingenistet. Foto: Karl Ziegler

Der Graureiher ist für einen ein Fluch, für andere ein majestätischer Vogel. Auf dem ehemaligen großen Festplatz direkt bei der Brauerei Bauriedl gründeten drei Graureiher-Pärchen auf hohen Nadelbäumen jeweils eine Familie. Bei der Ankunft des Partners im Nest erfolgt ein lautstarkes Begrüßungsritual, und auch bei der Fütterung des bettelnden Nachwuchses sind die Jungvögel in der Nachbarschaft deutlich zu hören. Dies wirkt vor allem gegen Abend störend, so dass bei einigen Anwohnern die Fenster lieber geschlossen bleiben.

Der Graureiher mit der wissenschaftlichen Bezeichnung “Ardea cinerea” brütet laut dem ehrenamtlich tätigen Naturschützer und Hobbyfotografen Hubert G. Schmid von www.flora-fauna-foto.de in Kolonien, gern auch auf großen Fichten und wirkt manchmal durch seine Laute auf Menschen störend. Die Reiher sind etwa 90 cm groß, wiegen bis zu drei Kilogramm, sind keine Zugvögel und werden solange eine Brutkolonie benutzen, solange sie nicht gestört oder die entsprechenden Bäume nach der Brutsaison nicht entfernt werden. Der Reiher ist aufgrund seiner Größe leicht zu erspähen und im Flug lässt er sich mit seinem s-förmigen Hals vom Storch und Kranich (langgestreckter Hals) leicht unterscheiden.

Majestätische Eleganz und ökologische Herausforderungen

Es gibt rund 70 Arten an Reihern, wobei der weiße Silber- und grauweiße Graureiher die in Europa bekanntesten Arten sind. Der Vogel mit dem langen Schnabel und den langen Beinen ist für Vogelfreunde wegen seiner Eleganz und seinem typischen Verhalten ein beliebter Großvogel.

Dagegen für die Teichbesitzer und Fischzüchter, aber auch für die Nestnachbarn, ist der Fischreiher, wie der Graureiher auch genannt wird, wegen seiner Vorliebe für Fische und unüberhörbaren Laute sozusagen ein “rotes Tuch” und kein gern gesehener Gast. Der Fischräuber ist ein Lauerjäger, der seine Beute vorsichtig anpirscht oder sie auf dem “Anstand” belauert. “Eine Kolonie an Teichen kann viel Schaden anrichten”, begründete ein Fischzüchter. Jedes Wildtier wird laut Schmid dort nach Futter suchen, wo es reichlich findet und wo sich die Beute am leichtesten fangen lässt. “Deshalb sind Schutzmaßnahmen notwendig, aber sehr teuer oder ab bestimmten Größen gar nicht machbar”, fügte Hubert G. Schmid an. Der Schreitvogel bevorzugt nahrungsreiche Gewässer und Flachlandgebiete und benötigt pro Tag rund 500 g Nahrung. Der Fleischfresser verzehrt vor allem Fische, aber auch Amphibien, Krebstiere, Insekten, Ratten, Schlangen und Mäuse. Der Graureiher ist in ganz Deutschland mit Ausnahme Bayerns ganzjährig geschont und darf somit nur in Bayern vom 16. September bis 31. Oktober und nur im Umkreis von 200 Metern um geschlossene Gewässer gejagt werden.

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