Greenpeace über Koalitionsvertrag: Pro und Contra im Schaufenster

Weiden. "Es wird alles schlecht geredet", ärgert sich Günther Sparrer von Greenpeace Weiden über die Diskussionen um den Koalitionsvertrag. "Wir brauchen auch mal was Positives." Deshalb zeigt die Gruppe in einer Schaufensteraktion in Weiden beide Seiten, Pro und Contra.

Das Greenpeace-Schaufenster in der Sonnenstraße 12. Bild: Greenpeace Weiden

Bald ist es soweit. Auch Weidener Bürger und Politiker entscheiden als Delegierte über einen Parteitag oder mit einer Urabstimmung über den ausgehandelten Ampel-Koalitionsvertrag. Greenpeace Weiden zeigt deshalb im Schaufenster in der Sonnenstraße 12 die wesentlichen Aussagen des 177-Seiten-Papieres in Sachen Umwelt- und Klimapolitik, pro und contra.

Schaufenster zeigt Pro und Contra

Der Gruppenkoordinator Günther Sparrer stellt seit Tagen fest, dass viele Politikinteressierte nicht nur in seinem Umfeld sehr kontrovers über die Inhalte des Vertrages diskutieren. Sehr oft wird dabei bemängelt, dass dies und jenes nicht im Koalitionsvertrag festgehalten worden wäre, was man sich gerne gewünscht hätte. Er will eine andere Sicht einbringen: “Die oberste Priorität ist, wir halten die Klimaziele von Paris ein. Das steht für jeden sichtbar im Koalitionsvertrag. Wie und ob das umgesetzt wird, ist eine andere Frage. Aber wir müssen nach vorne schauen.”

Deshalb sei es umso wichtiger, sich mit den Details zu beschäftigen. Greenpeace hat sich aus dem Koalitionsvertrag die Finanzen, Energie und Klima, Verkehr, Landwirtschaft, Konsum, Atomkraft, Meere, Wald sowie Abrüstung und Frieden genauer angesehen. Die örtliche Gruppe hat mit Übersichtsgrafiken im Schaufenster in der Sonnenstraße anschaulich dokumentiert.

Verkehr scheinbar größtes Problem

Es zeigt sich: In jedem Teilaspekt kommt Positives vor, markiert mit einem grünen Haken, aber auch Negatives mit rotem Kreuz. Besonders auffällig: Der wichtige Bereich Verkehr scheint leider beim Klimaschutz wohl absehbar der Problemfall der Ampel zu werden.

An den international vereinbarten Klimaschutzzielen von Paris wird im Koalitionsvertrag jedoch mit „oberster Priorität“ weiter festgehalten werden. Welche Bereiche dann dringend und schnell nachgeschärft werden müssten, das zeige deutlich die Ausstellung im Schaufenster von Greenpeace Weiden, so Günther Sparrer. Denn:

Zeit für Diskussionen haben wir keine mehr. Das CO2-Budget für eine 1,5-Grad-Welt haben wir bereits in 7 Jahren und 7 Monaten vollständig verbraucht.

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