Grenzenlos erfolgreich: “Fingierte Grenzen” bei Bärnau/Obora

Bärnau. Das Schauspiel „Fingierte Grenzen – Auf den Spuren der Aktion ‚Kámen‘“ des OVIGO-Theaters hat das Zeug zum Dauerbrenner: Am Donnerstag und Samstag gibt es auch wieder je zwei Termine an der Grenze Bärnau/Obora u Tachova.

Über die falsche Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein, Schauspieler: Marek Velebný (rechts), Oswald Hamann. Foto: Florian Wein

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit feierte „Fingierte Grenzen – Auf den Spuren der Aktion Kámen“ im Sommer 2022 die Uraufführung – oder besser gesagt die „Urwanderung“. Diese Zeitreise des OVIGO Theaters wurde als zweisprachige Tour mit Schauspiel konzipiert, gespielt von etlichen Akteuren aus Deutschland und Tschechien. Die Führungen starten jeweils direkt an der Grenzen. Die Besucher können aus vier verschiedenen Standorten und Touren wählen.

Nachdem im letzten Jahr bereits rund 1.300 Menschen gemeinsam mit über die Grenzen wanderten und die Kartennachfrage nach wie vor groß ist, hat das OVIGO-Theater für 2023 weitere Führungen angekündigt. Startpunkt für die Bärnauer Route ist unmittelbar an der Grenze nach Stöberlhof auf deutschem Gebiet, bevor es gemeinsam auf tschechische Seite und zum Schluss wieder zurückgeht. Diese Tour ist vier Kilometer lang und dauert rund zweieinhalb Stunden.

Hier wird ein falsches Büro des amerikanischen Nachrichtendienstes vorbereitet, (Schauspieler: Stefan Hertwig, Kamila Härtl. Foto: Florian Wein
Hier wird ein falsches Büro des amerikanischen Nachrichtendienstes vorbereitet, (Schauspieler: Stefan Hertwig, Kamila Härtl. Foto: Florian Wein
 Über die „falsche“ Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein (Schauspieler: Marek Velebný rechts, Oswald Hamann links) (Fotograf: Florian Wein)Foto: Florian Wein
Über die „falsche“ Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein (Schauspieler: Marek Velebný rechts, Oswald Hamann links) (Fotograf: Florian Wein)Foto: Florian Wein
Foto: Florian Wein
Foto: Florian Wein

Der geschichtliche Hintergrund

Bei „Fingierte Grenzen“ kommen die Besucher jeweils an die Originalschauplätze der sogenannten Aktion „Kámen“. In den Jahren 1948 bis 1951 errichtete die tschechoslowakische Geheimpolizei an mehreren Stellen im westlichen Grenzland eine fingierte Staatsgrenze mit falschen deutschen Zollämtern und Amtsräumen der amerikanischen Spionageabwehr. Diese Aktion wurde „Kámen“ genannt. Dabei handelte es sich um sorgfältig durchdachte Fallen, die im richtigen Moment zuschnappen sollten. Flüchtlinge wähnten sich dabei bereits im sicheren und freien Westen, ohne zu wissen, dass die Grenze, die sie übertreten sollten, nicht echt war. Alles reiner Betrug, der Leben zerstörte.

Karten

Die Tickets für „Fingierte Grenzen“ am Standort Bärnau kosten 12 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Schüler/Studenten. Sämtliche Touren – auch an den Standorten Waldsassen, Selb und Stadlern – können auch als Gruppe zu
Sonderterminen gebucht werden.

Weitere Informationen und den Vorverkauf gibt es hier.

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