Grüne fordern mehr Geld für Gewaltschutz in Bayern
Weiden. Die Grünen fordern im bayerischen Landtag 1,8 Millionen Euro mehr für Gewaltschutz, insbesondere für das Frauenhaus Weiden. Die Mittel sollen Fachstellen, Frauenhäuser und Beratungsstellen zugutekommen.

Die Landtagsfraktion der Grünen hat sich mit einem Antrag zum Nachtragshaushalt 2025 für eine deutliche Verbesserung des Gewaltschutzes in Bayern eingesetzt. Angesichts der angespannten Situation bei Fachstellen für Täterarbeit, Frauenhäusern und Beratungsstellen für Gewaltbetroffene fordert sie eine Aufstockung der Mittel um 1,8 Millionen Euro. Speziell das Frauenhaus Weiden braucht dringend Mittel.
“Die finanzielle Lage der verschiedenen Träger der Gewaltschutzeinrichtungen wird zunehmend prekär, staatliches Handeln ist dringend erforderlich”, sagt Laura Weber. “Wir dürfen nicht zulassen, dass die wertvolle Arbeit dieser Einrichtungen durch fehlende Mittel gefährdet wird.”
Erhöhung der Mittel für Gewaltschutzeinrichtungen
Der Antrag zielt auf die Schaffung von gleichen Lebensverhältnissen in allen bayerischen Regionen sowie die Umsetzung der völkerrechtlichen Vorgaben aus der Istanbul-Konvention. Aktuell ist es wohnortabhängig, ob eine gewaltbetroffene Person niedrigschwelligen Zugang zu einer Beratungsstelle oder einem Frauenhausplatz hat. Der Antrag sieht 800.000 Euro für den Ausbau von Fachstellen für Täterarbeit vor und eine Million Euro zur Förderung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen.
Ziel: Gleichheit und Umsetzung der Istanbul-Konvention
Vor allem das Frauenhaus Weiden mit seinen derzeit sieben und in einigen Monaten acht Plätzen kann zusätzliche Fördermittel brauchen. Die seit knapp 30 Jahren bestehende, baulich nicht mehr zeitgemäße Einrichtung platzt nach Angaben der Leiterin Enikö Nagy aus allen Nähten. Pro aufgenommener Frau müsse drei weiteren abgesagt werden. Werde ein Platz frei, sei er meist schon nach wenigen Stunden wieder belegt. Pro Jahr kommen hier etwa 90 Frauen und Kinder auf Zeit unter. Weitere rund 150 Frauen werden jedes Jahr ambulant beraten.
Situation des Frauenhauses Weiden
Die im Antrag geforderte Stärkung von Fachberatungsstellen läuft in Weiden ins Leere: Eine dringend notwendige Fachberatungsstelle existiert noch gar nicht. Neben der Einrichtung einer Fachberatungsstelle kämpft das Frauenhaus aktuell um mehr Frauenhausplätze. Der Bedarf im Einzugsgebiet wären 21 Plätze.
Forderungen und Bedarf in Weiden
Weber betont: “Gewaltschutz darf nicht vom Wohnort abhängen. Mit unserem Antrag wollen wir ein stabiles System schaffen und die wichtige Arbeit der Einrichtungen vor Ort unterstützen.”
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