Grünes Licht für blauen Flitzer: Formula Student Team enthüllt RS17

Weiden/Weiherhammer. Da stand nicht nur der Wagen unter Strom: Das ganze BHS Innovision Center in Weiherhammer knisterte vor Spannung: Das Formula Student Team der OTH Amberg-Weiden enthüllte seinen neuen Elektro-Flitzer, den RS17. Und der Rennwagen zeigt: Wenn Leidenschaft, Innovationsfreude und Ingenieurskunst zusammenkommen, sind die Grenzen nach oben offen.

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Das Formula Student Team der OTH Amberg-Weiden präsentiert den neuen RS17. Bild: OTH Amberg-Weiden

Der Elektro-Flitzer RS17 überflügelt den bereits sehr guten Vorgänger in allen Belangen. Das Formula Student Team schöpfte das Potential des Leichtbau-Rennwagens voll aus und kitzelte das Maximum aus dem Motor heraus. Katharina Dimke und Maximilian Morodan, Technische Leitung Mechanik, gingen in die Details. Sie schilderten, wie sie Aerodynamik, Antrieb und Kühlung systematisch optimierten. Diese Neuerungen können auf der Strecke die entscheidenden Sekunden bringen und über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Bei der Elektronik hielten Anja Piehler, Technische Leiterin Elektrik, und Simon Ott, Hauptverantwortlicher in der Softwareentwicklung, am Erfolgskonzept der vergangenen Saison fest: Sie entwickelten mit ihrem Team alle elektrischen Teile selbst und statteten sie mit der nötigen Software aus. Nur die Wechselrichter ließen sie sich liefern. Innovatives Meisterstück des RS17 ist in dieser Saison die ausgeklügelte Regelungstechnik. Nach jahrelanger Entwicklung sollen ein Traktionskontrollsystem und Torque-Vectoring in Kombination mit einem Gierratenregler Power auf die Piste bringen.

Leichtbau-Rennwagen ersetzt “Eisenschwein”

Trotz des schnittigen Leichtbau-Rennwagens denkt noch einer an das „Eisenschwein“ von damals: Prof. Dr.-Ing. Horst Rönnebeck. Er unterstützte das Formula-Student-Projekt von Anfang an als Faculty Advisor. In seiner Rede erzählte er vom RS05, der 2004 aus Schrottteilen gebaut und liebevoll „Eisenschwein“ genannt wurde. Er berichtete auch, wie in vielen Entwicklungsjahren der Rennwagen entstanden ist, den die Studierenden in diesem Jahr auf die Räder gestellt haben.

Prof. Dr.-Ing. Armin Wolfram, der 2. Faculty Advisor, legte dar, wieso sich mehrere Aspekte des Teams, des Fahrzeugs und seiner Mitglieder gut in den aktuellen Trend „Industrie 4.0“ fügen und zog Parallelen zu den „innovativen Softwarelösungen“ der Automobilindustrie.

Jetzt geht es auf die Piste

In den kommenden Monaten werden die Studierenden den Elektro-Boliden ausgiebig testen und für das erste Rennen in Most fit machen. Ab Juli startet der Wagen bei Wettbewerben in Tschechien, Deutschland und Ungarn: Als fahrender Botschafter der OTH-Amberg-Weiden und der Oberpfalz. Möglich gemacht haben das die rund 70 Studierenden des Formula Student Teams.

Hier arbeiten Studierende aller Fakultäten an beiden Hochschulstandorten intensiv zusammen,

sagt Teamleiterin Christiane Schieder. Der Großteil der ingenieur-, design- und softwaretechnischen Arbeiten finden in Amberg statt. Das 14-köpfige Team in Weiden kümmert sich hauptsächlich um Eventplanung, Organisation, Cost Report und vor allem Sponsoring. Eine wichtige Aufgabe, wie Christiane Schieder betont: “Denn ohne unsere Sponsoren wäre die Umsetzung dieses Projekts und eine erfolgreiche Teilnahme an der Formula Student nicht möglich.“

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