Gut angelegte acht Millionen Euro

Falkenberg. Bis wenige Stunden vor der Einweihung haben die Handwerker noch gearbeitet. Am Donnerstag um 22.40 Uhr war es vollbracht. Die mit einem Aufwand von knapp acht Millionen Euro in drei Jahren komplett sanierte Burg Falkenberg konnte eingeweiht werden. Als Stargast dabei: Ministerpräsident Horst Seehofer.

Von Udo Fürst

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In neuem Glanz erstrahlt die Burg nun über Falkenberg

Falkenbergs Bürgermeister Herbert Bauer stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Gleich würde er kommen, Bayerns erster Mann. Dann fuhr die Karawane aus München auch schon vor in den Burghof. Begrüßt wurde Seehofer vom Bürgermeister und zahlreichen Honoratioren, darunter Regierungspräsident Axel Bartelt, MdB Rainer Meier, MdL Tobias Reiß, Landrat Wolfgang Lippert, den Architekten Brückner und Dutzenden weiteren Ehrengästen.

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Da kommt der Ehrengast: Horst Seehofer und Bürgermeister Herbert Bauer (rechts)

Das ist schon ein imposantes Gemäuer,

entfuhr es dem Ministerpräsidenten angesichts des Falkenberger Wahrzeichens, das sich bis vor wenigen Jahren im Besitz des Adelsgeschlechts derer von Schulenburg befand. Der von den Nazis 1944 ermordete Widerstandskämpfer Graf Fritz-Dietlof von der Schulenburg hatte die Burg als Alterssitz auserkoren.

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Blumen für den Ministerpräsidenten gab es von den Kindergartenkindern. Darüber freuten sich auch MdL Tobias Reiß (links), Bürgermeister Herbert Bauer und MdB Rainer Meier (von rechts).

Kauf nie bereut

2008 beschloss der Falkenberger Marktrat, das Wahrzeichen der Gemeinde für etwas mehr als 600 000 Euro zu kaufen und zu sanieren. Herbert Bauer hat diesen Entschluss nie bereut. „Uns blieb damals gar keine Wahl. Ich wollte mir kein Denkmal setzen. Hätten wir die Burg damals nicht gekauft, hätten sich wahrscheinlich Leute das Gemäuer unter den Nagel gerissen, von denen das garantiert niemand wollte.“ Der Bürgermeister spielt damit auf das unverhohlene Interesse rechtsradikaler Kreise an.

Sieben Jahre später und um etliche graue Haare reicher kann Bauer zurecht stolz sein auf die mutige Entscheidung von damals. Das ehedem feuchte, kalte und kaum bewohnbare Gemäuer wurde auch Dank der enormen Förderung verschiedener Geldgeber wie EU, Staat und Freistaat von Grund auf saniert. Heute wird es mit Erdwärme geheizt, in den Burgfels wurden Aufzug und Fluchttreppe getrieben, die Außenanlagen auf Vordermann gebracht, acht Fremdenzimmer und ein Frühstücksraum geschaffen und ein sehenswertes Museum  als Gedenkstätte für Widerstandskämpfer Graf von der Schulenburg eingerichtet.  

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Fachsimpeln mit den Tirschenreuther Architekten Christian und Peter Brückner (von rechts)
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In den Gesamtkosten enthalten ist auch der Bau eines Tagungszentrums unmittelbar neben der Burg; etwa eine Million Euro wurden für das direkt ans Kommunbrauhaus angeschlossene Gebäude aufgebracht. Bis zu 120 Personen können dort an Tagungen teilnehmen. Großzügig unterstützt wurde das Projekt von der Falkenberger Firma „igz“: „Ohne die wäre es nicht gegangen”, berichtet Bauer und dankt den vielen Spendern und Unterstützern des Falkenberger Jahrhundertprojekts. Ministerpräsident Seehofer hört all die Lob- und Dankesreden im Festzelt schon nicht mehr. Längst ist er auf dem Weg nach Berlin, wo „Mutti“ (Zitat Seehofer) auf ihn wartet.

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Gruppenbild mit Ministerpräsident und Dame(n)
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Bürgermeister Herbert Bauer erklärt Seehofer das Museum
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Bilder: Udo Fürst

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