Gute Nachrichten dank Corona: Weniger Verkehrstote in der Oberpfalz

Oberpfalz. Die Oberpfälzer Polizei stellte kürzlich die Verkehrsstatistik 2020 vor - mit zahlreichen Tiefständen. Gute Nachrichten, an denen aber auch die Corona-Pandemie teilweise Schuld ist.

Polizeivizepräsident Thomas Schöniger und Polizeirat Andreas Schieder vom Verkehrssachgebiet präsentierten auf einer Pressekonferenz die letztjährige Entwicklung. Die von der Regierung getroffenen Corona-Maßnahmen führten zu weniger Verkehr auf den Oberpfälzer Straßen – und so auch zu weniger Unfällen, vor allem in den Lockdown-Monaten.

Vizepräsident Thomas Schöniger (rechts) und Polizeirat Andreas Schieder präsentieren die Zahlen der Unfallstatistik 2020. Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz

Jeder Unfalltote einer zu viel

So nahm die Gesamtzahl der Unfälle um 16,6 Prozent auf 31.386 ab. 47 Personen kamen ums Leben, das sind fünf weniger als 2019. Polizeivizepräsident Thomas Schöniger sprach hierzu von „einem neuen Tiefstand im vierten Jahr in Folge“, stellte aber klar heraus, dass jeder einzelne Unfalltote einer zu viel sei und mit unermesslichem Leid für Angehörige und Beteiligte einhergehe.

Festzustellen sei zudem, dass 35 Personen bei Unfällen auf Landstraßen verstarben. Das seien neun mehr als 2019. Hierzu trug auch die auf 15 gestiegene Zahl der bei Motorradunfällen Getöteten bei (2019: 4). Mit Blick auf die dabei oft ursächlichen Geschwindig­keitsverstöße äußerte Schöniger: „Die Durchführung gezielter Überwachungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben.“

Sicherheit von Fahrradfahrern im Blick

Auch die Sicherheit von Fahrrad- und Pedelecfahrern wurde näher beleuchtet. Das Unfallgeschehen in diesem Bereich hat gerade im Corona-Jahr 2020 im Zuge des eingeschränkten Freizeitangebotes weiter zugenommen (1.161 Unfälle, +2,6 Prozent). Wie bei den Motorradfahrern, so wird auch hier neben Kontrollmaßnahmen ein Schwerpunkt auf die Unterstützung präventiver Angebote zur Festigung von Risikobewusstsein und Selbsteinschätzung gelegt.

Unfallflucht

‼ Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat‼ Letztes Jahr entstanden in der Oberpfalz dadurch Sachschäden in Höhe von 9,2 Millionen Euro. 249 Personen wurden verletzt. Den Flüchtigen drohen hohe Geldstrafen, der Entzug der Fahrerlaubnis oder sogar Haftstrafen. DESWEGEN: 🚗 Meldet jeden Schaden bei der Polizei, auch eine auf den ersten Blick scheinbare Bagatelle. Ein Zettel an der Windschutzscheibe ist nicht ausreichend! 🚗 Teilt verdächtige Beobachtungen immer mit, merkt Euch das Kennzeichen und die Beschreibung der Person am Lenkrad. 👉 Das falsche aber vor allem das richtige Verhalten bei einem Parkrempler wollen wir Euch mit diesem Video zeigen. 📹

Posted by Polizei Oberpfalz on Tuesday, February 23, 2021

Hohe Zahl an Unfallfluchten

Abschließend ging Polizeirat Schieder auf das Thema Unfallflucht ein, da in diesem Bereich die Zahlen seit Jahren konstant hoch seien. (2020: 4.838 Fälle, 2019: 5.969). Er appellierte, die Beteiligung an einem Unfall bei Nichterreichbarkeit des Geschädigten auch bei leichten Schäden und verdächtige Beobachtungen umgehend der Polizei mitzuteilen: „Ein Anruf erspart eine Anzeige und viel Ärger. Ihre Polizei und die Geschädigten danken es Ihnen.“

* Diese Felder sind erforderlich.