Hacker legen komplette IT-Infrastruktur des Autoteile-Lieferanten A.T.U lahm

Weiden. Die IT-Infrastruktur der Werkstattkette A.T.U ist seit Donnerstag von Hackern lahmgelegt. Welche Folgen hat das für Firma und die Kunden?

Die Infrastruktrur des Autozulieferers A.T.U ist seit Donnerstag von Hackern lahmgelegt. Foto: OberpfalzEcho

Wie die Firma mit Sitz in Weiden in der Oberpfalz mitteilte, funktionieren verschiedene Systeme seit dem Angriff am Donnerstag auf mehrere Server gar nicht mehr oder nur einschränkt. „A.T.U Deutschland wurde am 18. Mai 2023 zum Ziel eines Angriffs auf die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Auch die Website ist davon betroffen. ATU analysiert den Angriff und arbeitet an Gegenmaßnahmen. Über die Dauer der IT-Systemstörungen ist derzeit keine Aussage möglich.“ Das schreibt der Autozulieferer auf seiner Webseite. Der Filialbetrieb sei trotzdem in ganz Deutschland gesichert.

Keine Kommunikation möglich

Laut Unternehmen komme es jedoch zu verschiedenen Einschränkungen. Man bitte die Kunden um Geduld, falls es in den Filialen zu längeren Wartezeiten kommen sollte. Sobald man neue Informationen habe, werde man auf der Homepage informieren. Wie aus Firmenkreisen zu erfahren war, konnten zeitweise nicht einmal die Mitarbeiter mehr miteinander kommunizieren. Einzelne Abteilungen waren beziehungsweise sind auch heute noch lahmgelegt, Angestellte mussten in Zwangsurlaub geschickt werden.

Immer wieder Weiden

Der Cyberangriff auf A.T.U ist bereits mindestens der dritte innerhalb eines Jahres auf ein oder mehrere Weidener Unternehmen. Im April 2022 war die Porzellanfabrik Bauscher davon betroffen, wenig später erwischte es bundesweit 80 Krankenkassen, mindestens eine davon in der Max-Reger-Stadt. Im Sommer 2021 wurden gleich elf Weidener Unternehmen auf einmal gehackt. Vor diesen Angriffen sind auch größere Unternehmen nicht gefeit. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern empfiehlt daher ein schlüssiges Backup-Konzept. Das müsse ausschließen, dass auch Backup-Dateien im Internet herausgefunden und verschlüsselt werden können.

Cybercrime-Hotline wählen!

Die Cyberkriminalität hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Bayerische Staatsregierung hat deshalb im Jahr 2019 eine Cybercrime-Hotline für Opfer von Computer-Kriminalität eingerichtet. Unter der Telefonnummer 089/12124400 erhalten Betroffene Hilfe von Experten, die zur entsprechenden Stelle weiterleiten oder direkt helfen.

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