Hader bleibt einfach Hader

Weiden. Im Vergleich zum Weinviertel vor den Toren Wiens sei die Oberpfalz eine Partymeile stellte Kabarettist und Schauspieler Josef Hader auf der Bühne der Max-Reger-Halle fest. Fast gelang es ihm, diese Party mit seinen Gästen zu schmeißen.

Josef Hader spielt Josef Hader. Ein ewiger “Raunzer” mit dem kritischen Blick auf das Leben. Foto: Dagmar Nachtigall

Mit seinem Programm, auf das aufgrund von Corona schon zwei Jahre gewartet wurde, erlebten die Besucherinnen und Besucher einen raunzigen Mittfünfziger, mit all seinen tagtäglichen Problemen. Ein grantelnder Österreicher halt, der seine Sicht des Lebens, in Moll und dunkelgrauen Farben schildert. Irgendwann merkte die Fangemeinde im ausverkauften Gustl Lang Saal, dass man an seinen Lippen hängt und ihm im positiven Sinne auf den Leim geht. So entdeckt man versteckt, das eine oder andere aus dem eigenen Leben, dass er in leichter Art und Weise gerade erzählt. „So kommt auf ein Mal die Altersweisheit daher“ und heiter ironisch beleuchtet er sein Leben.

Weizenbier ist eine Cerealie und Quarantäne die beste Zeit des Lebens

Da ist das Weizenbier für ihn eine verkleidete Cerealie. Die Quarantäne Zeit sei die schönste Zeit seines Lebens gewesen. „Wissen Sie, im Sommer geh ich sowieso nie aus dem Haus, da ich Weinviertel lebe. Der Toskana Österreichs“. Bizarre Geschichten, wo man sich ertappt meint, meint er es nun ernst oder führt er einen auf eine völlig falsche Fährte. So hätte er es gut, eine junge Frau zu Hause zu haben. „Dann geh ich auf eine Whiskyreise nach Schottland und habe die perfekte Seniorenbegleitung“.

Hader so dunkel wie Helmut Qualtinger

Im zweiten Teil sitzt Hader bequem mit einem Rum Glas auf der Bühne und sinniert über sich und das Leben. Teilweise recht abgefahren im Vergleich zum ersten Durchgang, denn er nimmt kein Blatt vor den Mund. „Zur Darmspiegelung fahr ich jugendlich im Kapuzenpullover“ Er ist er ja auch ein begnadeter Schauspieler, der sich in allen Facetten in dieser weiteren Stunde präsentiert. Manchmal bleibt einem der Lacher im Hals stecken. Hader ist nun mal Hader. Da weiß man, was man erwarten darf. Er hat etwas von Helmut Qualtinger der ewige Nörgler, der das Glas immer halbleer sah und den Schöngeistern die Maske vom Gesicht riss. Hader zu erleben ist so wie man in den Abgrund des Alters blickt, hintergründig und mit Tiefgang. Einfach gute Unterhaltung auf hohem Niveau. Gerne treffen wir wieder auf Hader und seine Sicht des Lebens.

Mit einem Glas Rum unterhaltsam durch den Abend mit Josef Hader. Foto: Dagmar Nachtigall
Mit einem Glas Rum unterhaltsam durch den Abend mit Josef Hader. Foto: Dagmar Nachtigall
Blick auf das pralle Leben in durnkelgrauen Farben. Mit dem Rum Glas in der Hand. Fotp: D.Nachtigall
Blick auf das pralle Leben in durnkelgrauen Farben. Mit dem Rum Glas in der Hand. Fotp: D.Nachtigall
Foto: Dagmar Nachtigall
Foto: Dagmar Nachtigall

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