Hamm AG will für saubere Umwelt sorgen

Tirschenreuth. Die Hamm AG will ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern. Welche Schritte dafür nötig sind und was das Unternehmen schon umgesetzt hat. 

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Seit 2018 arbeitet die Hamm AG am Aufbau eines Umweltmanagement-Systems: Jetzt haben die Tirschenreuther ihre Zertifizierung erhalten. Von links bei der Übergabe: Umweltmanagement-Beauftragter Marcus Rahm mit Werkleiter Dirk Pressgott.

Die Hamm AG hat ein umfangreiches Umweltmanagement-System aufgebaut, das Ende November 2020 zertifiziert wurde. Damit werde das Unternehmen auch künftig seine Umweltleistung kontinuierlich weiter verbessern, noch mehr Emissionen reduzieren und Ressourcen schonen, wie das Unternehmen mitteilt.

Der Schutz der Umwelt ist für uns unabdingbar.” (Hamm-Vorstand Dr. Stefan Klumpp)

Umweltschutz unabdingbar

Seit 2018 hat die Hamm AG am Aufbau eines Umweltmanagement-Systems gearbeitet. Dazu wurden unter anderem zwei Stellen geschaffen: die eines Umweltmanagement-Beauftragten und die eines Energiebeauftragten. „Der Schutz der Umwelt ist für uns unabdingbar. Dies gilt sowohl für unsere Handlungen als produzierendes Unternehmen, als auch für unsere Produkte. Die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen ist dabei für uns selbstverständlich. Darüber hinaus identifizieren wir mit unserem Umweltmanagement-System weiteres Verbesserungspotenzial, um unseren Ressourcen- und Energieverbrauch zu reduzieren sowie die Umweltbelastungen weiter einzuschränken”, erläutert Hamm-Vorstand Dr. Stefan Klumpp die Umweltpolitik des Walzenherstellers.

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Die Hamm Ag nimmt ihre Verantwortung für eine saubere Umwelt auch über die Grenzen unseres Werks hinaus ernst, wie Umweltmanagement-Beauftragter Marcus Rahm sagt.

Dieser Philosophie folgt Hamm schon viele Jahre: Das Verwaltungsgebäude wird seit 2013 über eine Geothermie-Anlage geheizt beziehungsweise gekühlt, also mit erneuerbarer Energie aus dem Erdreich. Dadurch soll Hamm jedes Jahr 60 Tonnen CO2 einsparen.

Auch in der Produktion werden an vielen Stellen CO2–Emissionen drastisch reduziert. Ein Beispiel nennt das Unternehmen ein Azubi-Projekt, bei dem Verluste im Druckluftsystem systematisch identifiziert und eliminiert wurden. Ein weiteres Projekt war die Entwicklung eines speziellen, lösemittelarmen Einschichtlacks für die Bandagen in Kooperation mit dem Lacklieferanten. Dadurch konnten die Emissionen an Lösemitteln und ähnlichen Stoffen (VOC=Volatile Organic Compounds) um rund 10 Prozent gesenkt werden.

“Mit der Zertifizierung nach ISO 14001 unterstreicht Hamm die Ernsthaftigkeit dieses Engagements”, teilt ein Unternehmenssprecher mit. Dazu kommt: Immer mehr Kunden bevorzugen die Zusammenarbeit mit Herstellern, die ein Umweltmanagement-System nachweisen können, denn das steigere deren Wettbewerbsfähigkeit. “Genau dieses Bedürfnis bedient die Hamm AG mit der Selbstverpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung”, wie es heißt.

Was bedeutet die Zertifizierung?

Die ISO 14001 ist ein weltweit angewendeter Standard für Umweltmanagement-Systeme. Unternehmen, die nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen Ziele festlegen zur Reduzierung von Emissionen, zur Schonung von Ressourcen und zur Minimierung von Risiken. Sind die Ziele formuliert, werden Maßnahmen erarbeitet, um diese zu erreichen. Außerdem müssen die Unternehmen sicherstellen, dass gesetzliche und sonstige Vorgaben eingehalten werden. Dazu wird ein Rechtskataster aufgebaut.

Eine weitere Säule des Umweltmanagements ist die stetige Verbesserung der Umweltleistung. Zu diesem Zweck werden Verfahren, Vorgaben und Umweltleitlinien im Unternehmen ständig überprüft und regelmäßig angepasst.

Um diese Ziele zu erreichen hat die Hamm AG zunächst alle betrieblichen Prozesse mit Blick auf Ressourcen, Emissionen und Energieverbrauch analysiert. “Mit dem Umweltmanagement-System wird der Walzenhersteller künftig die Umweltleistung – also den Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes – stetig optimieren”, erklärt ein Hamm-Sprecher.

Weniger Müll, weniger Energie, weniger Kosten

Die ISO 14001 sieht zu diesem Zweck vor, dass konkrete Ziele festgelegt werden müssen. “Wir werden in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Heizung in den Produktionshallen optimieren und so den Gasverbrauch reduzieren. Potenzial sehen wir auch beim Abfall: Wir planen, die Menge an Müll pro Maschine bis 2023 um 20 Prozent zu reduzieren. Dazu sind vielfältige Maßnahmen erforderlich, die unsere Teams aus der Logistik, dem Einkauf und der Produktionsplanung nach und nach umsetzen werden”, sagt Werkleiter Dirk Pressgott, in dessen Verantwortungsbereich das Umweltmanagement fällt.

Das Schöne dabei: Üblicherweise sorgen Energie-Sparmaßnahmen langfristig auch für Kosteneinsparungen.

Rechtskataster bündelt Vorgaben

Unternehmen, die nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen auch ein Rechtskataster aufbauen und pflegen. Darin sind die gesetzlichen und sonstigen Vorgaben zu umweltrelevanten Themen wie Abfallentsorgung, Lösemittel, Luftqualität, Lärm oder Gewässerschutz gebündelt. “Über das Kataster haben wir alle Vorgaben im Blick und können ihre Einhaltung kontrollieren”, erklärt der Umweltmanagement-Beauftragte Marcus Rahm.

Zu den Maßnahmen im Rahmen der Zertifizierung nach ISO 14001 zählen auch regelmäßige Schulungen des Personals mit Blick auf die Vermeidung von Abfällen. Dazu müssen auch die Entsorger ihre Kompetenz unter Beweis stellen. Marcus Rahm erklärt, wie: “Wir überprüfen bzw. auditieren seit Anfang 2019 alle Betriebe, die unsere Abfälle, Lackreste, Öle und andere sensibel zu behandelnden Stoffen entsorgen. Damit nehmen wir unsere Verantwortung für eine saubere Umwelt auch über die Grenzen unseres Werks hinaus ernst.”

Bilder: Hamm AG 

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