Handwerk zieht mehr Azubis an: 4852 neue Lehrverträge

Regensburg. Die Handwerkskammer meldet zu Beginn des Ausbildungsjahres über 4852 neue Lehrverträge, was eine Steigerung darstellt und unterstreicht, dass Handwerksberufe bei Jugendlichen beliebt bleiben.

Hans Schmidt (links), stellte im Rahmen eines gemeinsamen
Pressegesprächs zusammen mit Ralf Kohl die Zahlen zum
Start ins neue Ausbildungsjahr vor. Foto: HWK/Sigel
Hans Schmidt (links), stellte im Rahmen eines gemeinsamen Pressegesprächs zusammen mit Ralf Kohl die Zahlen zum Start ins neue Ausbildungsjahr vor. Foto: HWK/Sigel
Ostbayerns Schulabgänger setzen mehr und mehr auf „grüne“
Handwerksberufe wie zum Beispiel Land- und Baumaschinenmechatroniker. Foto: Mautner
Ostbayerns Schulabgänger setzen mehr und mehr auf „grüne“ Handwerksberufe wie zum Beispiel Land- und Baumaschinenmechatroniker. Foto: Mautner

Zukunft, Nachhaltigkeit und regionale Bindung sind für viele Jugendliche entscheidend bei der Berufswahl. Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, hebt hervor, dass das Handwerk mit diesen Eigenschaften überzeugen kann. Die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsstart belegen das Interesse: Insgesamt wurden in Ostbayern 4852 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, ein Anstieg von 3,01 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei entfallen 2575 Lehrverträge auf Niederbayern und 2277 auf die Oberpfalz. Aktuell werden in der Region 13.062 Lehrlinge in verschiedenen Handwerksberufen ausgebildet.

Handwerk zieht mehr Auszubildende an

Die Zahlen des neuen Ausbildungsjahres werden positiv bewertet. Schmidt sieht darin einen Erfolg und einen Beleg für die gestiegene Wahrnehmung des Handwerks als krisensicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz. “Arbeiten im Team, sinnstiftende Tätigkeiten und zahlreiche Karrierewege im Handwerk – all das wird von der Generation Z extrem hoch bewertet”, sagt Schmidt. Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, betont die große Ausbildungs- und Integrationsbereitschaft in den Handwerksbetrieben und deren Beitrag zur Fachkräftesicherung.

Nachhaltige Berufe besonders beliebt

Nachhaltigkeit spielt bei der Berufswahl eine immer größere Rolle. Berufe wie Zweiradmechatroniker oder Land- und Baumaschinenmechatroniker verzeichnen hohe Bewerberzahlen. Dennoch können nicht alle Lehrstellen besetzt werden. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer sieht im Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen. Um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern, wurden zahlreiche Aktionen und Berufsorientierungsangebote geschaffen. “Der Ausbildungsmarkt ist inzwischen ein absoluter Bewerbermarkt”, konstatiert Schmidt und verweist darauf, dass Betriebe neue Wege in der Nachwuchsförderung gehen müssen.

Freie Lehrstellen und die beliebtesten Ausbildungsberufe

Trotz des Interesses am Handwerk bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. In der Lehrstellenbörse sind derzeit 684 freie Ausbildungsplätze gemeldet, wovon 302 auf Niederbayern und 382 auf die Oberpfalz entfallen. Die Berufe Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik führen die Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe an. Dabei unterstreicht Schmidt die Bedeutung der beruflichen Bildung als Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere im Handwerk. Mit hochwertigen Abschlüssen wie dem Meister, der dem akademischen Bachelor gleichgestellt ist, sieht er das Handwerk auf einem guten Weg, attraktiv für Absolventen aller Schularten zu sein.

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