Haushaltsplan mit Fragezeichen: Bürgermeister spricht Klartext

Weiherhammer. Die Gemeinde muss Prioritäten setzen, denn für den Haushalt 2023 sieht Bürgermeister Ludwig Biller noch viele Unklarheiten.

„Gemeinsam werden wir auch diese schwierige Zeit überwinden“ machte das Oberhaupt allen Mut. Foto: Siggi Bock

Zu Beginn seiner Abschlussrede vor dem Ratsgremium äußerte Bürgermeister Ludwig Biller seine Unzufriedenheit mit der Gesamtpolitik. Besonders prangerte er an, dass sich Europa-, Bundes- und Landespolitiker an diesen Krisen bereicherten. „Und wir als Gemeinde wissen bis heute noch nicht, ob wir mit Entlastungen rechnen können, sodass wir den Haushalt für 2023 mit den zurzeit gültigen Energiekosten planen. Wobei mit Mehrkosten von circa 400.000 Euro zu rechnen ist“ sagte Biller.

Noch auf einem guten Weg

Zudem wirkten sich jetzt die zwei Jahre Corona auf die Gewerbesteuer aus, sodass auch hier mit Rückzahlungen zu rechnen sei. Biller: „All das macht es schwer, einen sicheren Haushalt aufzustellen sowie die zum Teil dringenden Investitionen zu planen. Das Jahr 2022 schließt mit einem Schuldenstand von fünf Millionen Euro ab.

Ebenso viel an Schulden sind in den letzten acht Jahren abgebaut worden. „Rein finanziell sind wir bislang noch auf einem guten Weg. Allerdings war aufgrund der momentan herrschenden Situation die Umsetzung einiger Projekte aus verschiedensten Gründen nicht möglich, sodass sich dann die sechs-Millionen-Euro-Rücklage reduzieren wird“ prognostizierte der Rathauschef. Er kündigte für 2023 einen deutlich erhöhten Wasserpreis an.

Dank an ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

„Wir haben 2022 alles in allem gut überstanden“, fasste Biller am Beispiel des BRK-Kindergartens -„ein Wunder in der heutigen Zeit“-, der erfolgreichen Feste und Feiern sowie der Verbesserung der Lebensqualität durch Maßnahmen der Städtebauförderung, Dorferneuerung und gemeindeeigener Investitionen in den Orten zusammen. Dank gebühre allen ehrenamtlich Tätigen, die sich für das Gemeinwohl einsetzten, vor allem, die sich im Projekt AliA und in der Nachbarschaftshilfe engagieren.

Einen besonderen Dank richtete der Gemeindechef in diesem Jahr an die Hilfsorganisationen Feuerwehr, Wasserwacht und die Helfer vor Ort. Biller vergaß dabei nicht Ärzte und Beschäftigte im Gesundheitsbereich. Trotz aller Widrigkeiten sah CSU Fraktionschef Julian Kraus weiterhin als Leitmotto: „Das Beste daraus machen und positiv in die Zukunft blicken.“

Weiherhammer weiter voranbringen

Bei der Bebauung des AliA-Areals sei man ein wichtiges Stück weiter, „sodass wir von einem baldigen Spatenstich ausgehen können.“ Kraus nannte unter anderem Schaffung von Bauland sowie die weitere Verbesserung der Straßen und Wege. „Wir handeln im Gemeinderat mit stets größtmöglicher Geschlossenheit, um Weiherhammer weiter voranzubringen.“ Derzeit habe man den Eindruck, die ganze Welt sei voller ungelöster Probleme und Krisen, voller großer „Baustellen“, sagte Rainer Vater für die SPD-Fraktion.

All diese Baustellen bereiteten Sorge und machten Angst, in Industrie, Handwerk, Kommunen und viel schlimmer -, in Familien und bei unseren Bürgerinnen und Bürgern. „Wir haben 2022 viel geschafft, aber 2023 wird noch spannender und anspruchsvoller, die richtigen Entscheidungen zum Wohle unserer Gemeinde zu treffen.“ Vater dankte allen für das gute Miteinander.

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