Rundum-sorglos-Paket für werdende Mütter

Neustadt/WN. „Ein Hebammentrio braucht viel Platz und so haben wir unser perfektes Hebammennest hier in der Johann-Dietl-Straße gefunden“, sagte Susanne Hausdorf bei der Eröffnung der neuen Praxisräume. 2007 hatte die Hebamme den „Bauchladen“ in Altenstadt alleine gegründet. Schon zwei Jahre später folgte der Umzug in größere Räumlichkeiten in der Neustädter Felixallee.

Ein weiteres Jahr später stieg mit Andrea Günther eine zweite Hebamme in die Praxisgemeinschaft ein. Spätestens seit mit Julia Weidermann eine dritte Geburtshelferin hinzukam, waren die Räumlichkeiten wieder zu klein. „Die Auslastungen wurden immer größer. Dann haben wir das Glück gehabt, das hier zu finden“, freute sich Hausdorf. Die neuen Räume, in denen vor Jahrzehnten die Schreinerei Voit Möbel verkaufte und die zwischenzeitlich von einem Second-Hand-Laden und einem Physiotherapeuten genutzt wurden, bieten 160 Quadratmeter Nutzfläche. In zwei Therapieräumen können in Kooperation mit Ärzten Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden.

Uns ist ganz wichtig, dass Vorsorgeuntersuchungen in Zusammenarbeit mit Ärzten funktionieren. Vier Augen sehen immer mehr als zwei. Das ergänzt sich sehr gut,

betonte Hausdorf. Gute Zusammenarbeit gäbe es außerdem mit Donum Vitae, der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi), der Caritas und dem Jugendamt.

Individuelles Beratungs- und Betreuungsangebot

Aus bis zu 30 Kilometern Entfernung kommen die werdenden Mütter, die die Angebote des Hebammentrios in Anspruch nehmen. Gelegentlich gäbe es Schwierigkeiten bei der Abrechnung mit den Krankenkassen, grundsätzlich gelte aber das Wunschsystem, das jede Frau ihre Hebamme selbst auswählen dürfe. Wann sich die Schwangeren erstmals melden sei ganz unterschiedlich. Bei bestimmten Beschwerden können die Hebammen schon ab der Frühschwangerschaft unterstützen. Andere Mütter melden sich erst zwei bis drei Wochen vor dem Geburtstermin.

Teure Haftpflichtversicherung

Geburtshilfe im eigentlichen Sinne wird im Bauchladen nicht angeboten. „Das gesamte Klinische ist ausgenommen”, erklärte Hausdorf. Das hänge insbesondere mit der teuren Haftpflichtversicherung zusammen. Sobald Kind und Mutter das Krankenhaus verlassen haben, werden die weiteren Unterstützungsangebote individuell vereinbart. „Wenn notwendig, kommen wir in den ersten zehn Tagen täglich zu Hausbesuchen“, sagte Hausdorf. Frühestens sechs Wochen nach der Geburt könne mit dem Rückbildungskurs begonnen werden. Der neue Kursraum bietet dabei für bis zu zehn Frauen genügend Platz.

Selbstgemachter Brei kein Hexenwerk

Im zweistündigen Beikost-Kurs lernen die Teilnehmerinnen, „dass es kein Hexenwerk ist, selbst einen Brei zu machen.“ „Es kommt vor, dass Frauen bei mir erstmals eine Kartoffel schneiden“, weiß die Hebamme. „Ich bin sehr dankbar, dass Sie der Stadt Neustadt erhalten bleiben“, freute sich Zweiter Bürgermeister Heinrich Maier. Von der Schwangerschaftsberatung über die Kita bis hin zum Gymnasium biete die Kreisstadt sämtliche Einrichtungen. „Das stärkt mit Sicherheit junge Familien, dass sie sich für Neustadt entscheiden.“

Hebammenpraxis Bauchladen
In den neuen Praxisräumen in der Johann-Dietl-Straße haben die Hebammen Andrea Günther (von rechts), Susanne Hausdorf und Julia Weidermann genügend Platz für ihr Beratungs- und Kursangebot. Zur Eröffnung gratulierte Zweiter Bürgermeister Heinrich Maier. Bild: B. Grimm

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