Herren der HSG Weiden kassieren in der letzten Sekunde den Ausgleich

Weiden. Punkt gewonnen oder Punkt verloren? Nach 60 spannenden Minuten mussten sich die HSG-Handballer im Derby in Oberviechtach mit einem Unentschieden zufriedengeben.

Torwart Tobias Dirnberger stand sehr oft auf verlorenem Posten. Foto: Dagmar Nachtigall

Handball Bezirksoberliga Männer

HV Oberviechtach – HSG Weiden 23:23 (11:9)

Die HSG konnte bis auf Felix Materer erstmals den kompletten Kader aufbieten. Dies machte sich auch sofort bemerkbar. „Ich fühle mich schon bestätigt in meiner Aussage, dass wir mit der kompletten Truppe über die Saison hinweg nicht abgestiegen wären“, so Trainer Philipp Kaufmann. „Natürlich muss sich die Mannschaft nach teilweise monatelangen Ausfällen erst finden. Die Abläufe und die Feinabstimmung können noch nicht so funktionieren, wie ich es gerne hätte. Aber man hat schon in Ansätzen gesehen, was möglich wäre mit dieser Truppe.“

Gastgeber starten konzentriert

Oberviechtach begann sehr konzentriert und ging über 2:0, 5:2 und 9:5 in der 21. Minute in Führung. Kaufmann nahm eine Auszeit und brachte den angeschlagenen Tobias Dirnberger für Sebastian Popp im Tor. Und dieser fügte sich sofort mit zwei gehaltenen Bällen bestens ein, die HSG verkürzte den Abstand auf 9:11 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Oberviechtach auf 13:9, was wie ein Weckruf für Weiden war. Angeführt von Kapitän Lucas Vierling und durch herrliche Treffer von Florian Kreiter. Baunoch, Aurnhammer und Flierl drehte die HSG den Rückstand in eine 18:16 Führung in der 43. Minute um.

Überragender Torwart Dirnberger

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem der überragende Dirnberger seine Mannschaft immer wieder im Spiel hielt. So konnte sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor absetzen. Bitter in dieser Phase war für die Gäste die Handverletzung von Oli Aurnhammer, der unglücklich fiel und nach dem Spiel ins Krankenhaus musste.

Zeitstrafen und viel Hektik

Viele, teilweise nicht nachvollziehbare Zeitstrafen auf beiden Seiten – insgesamt gab es 18 Zweiminutenstrafen – sorgten für jede Menge unnötige Hektik in einem sehr fairen Spiel. Die letzten 30 Sekunden waren an Dramatik nicht zu überbieten: Dirnberger entschärfte den vermeintlich letzten Wurf der Gastgeber und die HSG war zehn Sekunden vor Schluss in Ballbesitz. Doch dann verlor man diesen unnötig und Oberviechtach nutzte die allerletzte Chance per Strafwurf durch Marco Baier zum Ausgleich.

„Natürlich ist das Remis mehr als bitter, wenn man die letzten Sekunden sieht. Aber wenn man die 60 Minuten neutral betrachtet, geht das Ergebnis schon in Ordnung“, sagte ein fairer Trainer Kaufmann. Die Stimmung und der Zusammenhalt im Team mache jetzt Lust auf die nächsten Wochen.

HSG Weiden:

Popp, Dirnberger, Aurnhammer (1), Hafner (2), Szameitat (1/1), Harrieder (1), Neulinger, Vierling (7/4), Baunoch (4), Flierl (1), Keller (2), May, Maaß, Kreiter (4)

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