Heute wie damals aktuell: “Schau nicht weg!”

Flossenbürg. An eine "Nacht der Schande", die Reichspogromnacht mit ihrer von den Nationalsozialisten organisierten Gewalt gegen Juden, haben Gewerkschafter aus der Oberpfalz und Tschechien in der KZ-Gedenkstätte erinnert.

Vier junge Leute legen nach der Gedenkstunde in der Kapelle Kränze im “Tal des Todes” nieder. Bild: Gabi Eichl

Die jährliche Veranstaltung der DGB-Jugend findet der Pandemie geschuldet wieder nur in sehr reduziertem Umfang statt. Nur zwei Schulklassen der Realschule Obertraubling und des Gymnasiums Marktredwitz gestalten die Gedenkstunde in der Kapelle „Jesus im Kerker“ mit.

Die Realschüler erinnern in Form von persönlichen Schilderungen Inhaftierter an den Moment der Verhaftung oder den bevorstehenden Todesmarsch. Die Gymnasiasten haben in Anlehnung an die Worte Martin Niemöllers („Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen…“) einen modernen Appell gegen die Gleichgültigkeit geschrieben, in dem sie unter anderem in Bezug auf Menschen an den Grenzen Europas sagen: „Schau nicht weg!“

„Kein Platz für rechtes Gedankengut“

Das Motto der Veranstaltung „Erinnern heißt Kämpfen“ erläutert Svenja Thelen, Bezirksjugendsekretärin des DGB. Für die Gewerkschaftsjugend gilt: „Kein Platz für rechtes Gedankengut.“ Darum kämpft man auch vehement unter anderem gegen rechte Netzwerke.

Vier Jugendliche legen zum Ende im „Tal des Todes“ Kränze nieder.

Hintergrundinformationen zu Martin Niemöller:

Martin Niemöller (1892-1984) war ein bedeutender lutherischer Pfarrer in Deutschland. In Erinnerung geblieben ist er vielen durch seine Worte:

“Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.”

* Diese Felder sind erforderlich.