“Hide and Seek” beim Weidener Kunstverein

Weiden. Das Künstlerpaar Pirko Schröder und Thomas May zeigt beim Kunstverein Weiden den permanenten Wandel alltäglicher Signale in Zusammenarbeit mit der OTH.

Der Vorsitzende des Kunstvereins Weiden, Wolfgang Herzer, OTH-Präsident Professor Dr. Clemens Bulitta und der Konzeptkünstler Thomas May diskutieren über die Ausstellung. Foto: Helmut Kunz

Das Künstler-Paar Pirko Schröder und Thomas May aus Nürnberg stellt unter dem Titel “Hide and Seek” vom 3. Februar bis 5. März in den Räumen des Kunstvereins Weiden aus. Sie knüpfen damit an die Ausstellung der Nürnberger Kreis-Galerie an, die hier bereits 2021 mit Land-Art aus der Kroatischen Inselwelt das Weidener Publikum beeindruckte. Am Donnerstag gingen die Aufbauarbeiten zu Ende. Den natürlichen Mittelpunkt der Ausstellung bildet eine Fichte, welche die beiden Künstler aus Finnland mitgebracht haben. Mehr als 50 Fotografien mit Motiven aus Finnland, Australien und Deutschland warten jetzt auf die Betrachter.

Von der Bedeutung der Zeichen

Bei dieser Ausstellung geht es vor allem um den Wahrnehmungsprozess, dem der Mensch täglich unterworfen ist. Mit all seiner Rationalität und Emotionalität. Schröder arbeitet als Fotografin und befasst sich mit der Bedeutungslehre der Zeichen und dem permanenten Wandel in der alltäglichen Signal- und Zeichenwelt, die in der Folge der natürlichen Sukzession mit den Veränderungen ihrer funktionellen Kontexte einhergehen.

Das Gras in der wissenschaftlichen Betrachtung

May ist Konzeptkünstler. Sein Schwerpunkt ist der Betrieb des bekannten Grashalm-Instituts, das unter dem Blickwinkel einer erweiterten Wissenschaftlichkeit dem Phänomen Gras nachgeht. Ab und zu treffen sich beide Künstler zu einem künstlerischen Versteck-Spiel. Wobei sie das inszenierte und dokumentierte Verstecken und Entdecken in diversen Natur- und Kulturräumen als symbolisches Spiel verstehen, das Kunst und Wissenschaft miteinander verschmelzen lässt.

Menschliche Wahrnehmungsnatur

Wenn es dabei auch wieder um das Thema Natur geht, dann meinen die beiden dieses Mal die eigene menschliche Wahrnehmungsnatur, ihr chronisches Selbsttäuschungspotenzial und all die blinden Flecken zwischen wissenschaftlicher Verifikation und Falsifikation, die auch wesentlich zur Natur der menschlichen Weltanschauung gehören. Der Vorsitzende des Kunstvereins, Wolfgang Herzer, glaubt, dass die Menschen immer in Verdeckungen und Offenbarungen leben, was die beiden Künstler hervorragend darstellten.

OTH als Mitveranstalterin gewonnen

Die OTH tritt, wie schon bei der Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys im vergangenen Jahr, als Mitveranstalterin auf. Deswegen war am Donnerstag auch OTH-Präsident Professor Dr. Clemens Bulitta anwesend, um mit dem Nürnberger Künstler May Eckdaten abzustecken. Man möchte seitens der Hochschule den tradierten Begriff absoluter wissenschaftlicher Objektivität im Gegensatz zur künstlerischen Subjektivität relativieren und reflektieren und um ökologische Aspekte erweitern. Kunst und Wissenschaft erscheinen dabei als zwei sich ergänzende Welterklärungswege.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Ausstellung ist von Donnerstag bis Samstag von 20 bis 22 Uhr geöffnet. Sonntags von 14 bis 18 Uhr.

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