Highlight zum Jahresbeginn: Rotary Club Weiden präsentierte das Bayerische Landesjugendorchester

Weiden. Das Konzert des Rotary Clubs Weiden war seit Wochen ausverkauft. Kein Wunder, denn das Bayerische Landesjugendorchester gastierte zusammen mit dem viel beachteten Solo-Oboisten der Berliner Philharmoniker Albrecht Mayer in der Max-Reger-Halle in Weiden.

20250103 Rotary Orchesterkonzert Foto: Martin Stangl
Der Präsident des Rotary Clubs Weiden Prof. Dr. Karl-Heinz Dietl begrüßte die Konzertbesucher in der ausverkauften Max-Reger-Halle. Foto: Martin Stangl

Seit knapp 30 Jahren fördert der Rotary Club Weiden junge Menschen, die sich der klassischen Orchestermusik verschrieben haben. Bis zur Corona-Pandemie war es die ‚Internationale Junge Orchesterakademie‘, die Jugendlichen aus aller Welt Gelegenheit gab, ihr Können bei den legendären Osterkonzerten in der Max-Reger-Halle zu präsentieren.
Nach dem Ende dieser Partnerschaft gelang eine Neuauflage des rotarischen Engagements mit dem ‚Bayerischen Landesjugendorchester‘.

Rotary Präsident freut sich über ausverkaufte Max-Reger-Halle

Bevor das Orchester loslegen durfte, wünschte der Präsident des Rotary Clubs Weiden 2024/25 Prof. Dr. Karl-Heinz Dietl allen Anwesenden Gesundheit und Wohlergehen für das neue Jahr. Er versprach, dass die Weidener Rotarier auch heuer wieder ein waches Auge auf Förderprojekte haben, die benachteiligten Menschen helfen oder auch kulturelle Akzente setzen.

„Als Herzensprojekt hat der Rotary Club Weiden die Unterstützung des ‚Bayerischen Landesjugendorchesters‘ ausgewählt. Dieses ist nun zum dritte Mal in Folge am Jahresanfang zu Gast in Weiden. Wir begrüßen Sie sehr herzlich!“ Der amtierende Rotary-Präsident dankte vor allem Clubmitglied Peter Pollinger, der gewohnt professionell im Vorfeld alle organisatorischen Hürden gemeinsam mit Clubsekretär Maximilian Wies gemeistert hat.

Spitzenoboist Albrecht Mayer war früher selbst Mitglied des BLJO

Bereits beim Aufmarsch des Orchesters konnten sich die Zuhörer überzeugen, dass ausschließlich junge oder sogar sehr junge Menschen auf dem Podium Platz nahmen: Die jüngste Musikerin ist 13 Jahre, die ‚alten Hasen‘ maximal 20 Jahre alt.
Mitgebracht haben sie einen Star der Klassikwelt: Oboist Albrecht Mayer. Dieser war selbst vor 45 Jahren Mitglied des Orchesters, das im Jahr 2025 das 50. Jubiläum begeht. Viele ehemalige Mitglieder der bayerischen Talentschmiede wurden übrigens beruflich in Spitzenorchestern der ganzen Welt engagiert. Albrecht Mayer ist seit 1990 Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker und seit 1992 Solist der Berliner Symphoniker. Er gastierte bereits in der Carnegie Hall in New York und wurde mehrfach mit dem Echo Klassik, einem der wichtigsten nationalen Preise ausgezeichnet.

20250103 Rotary Orchesterkonzert 3 Foto: Martin Stangl
Das Bayerische Landesjugendorchester unter der Leitung von Dirigent Nicolas Rauss spielte im ersten Teil des Konzertes Werke von Edward Elgar und Frigyes Hidas mit Albrecht Mayer als Solo-Oboisten. Foto: Martin Stangl

Präzision trifft auf Perfektion

Der erste Teil des Konzertabends war dem Weltklasseoboisten Albrecht Mayer auf den Leib geschneidert. Dabei bewiesen die jungen Musiker unter der Leitung von Dirigent Nicolas Rauss, dass an diesem Abend Präzision auf Perfektion trifft. Der Schweizer Dirigent hat es in der Vorbereitung bestens verstanden, die Musiker, die alle noch zur Schule gehen, zu einem homogenen Klangkörper zu formen.

Bereits nach den ersten Takten von Edward Elgars ‚Soliloquy for Oboe and Orchestra‘ spürte man das harmonische Verständnis zwischen Solist und Orchester. Dieses ‚Taktgefühl‘ setzte sich auch beim ‚Concerto for Oboe and Orchestra‘ des Ungarn Friygyes Hidas fort.

Bevor sich der Solist des Abends verabschiedete, lobte Albrecht Mayer den Geist und die Leitungsbereitschaft der jungen Musiker: „Mir war das ‚Bayerische Landesjugendorchester‘ in meiner Jugend ein Hort der Geborgenheit und Wegbereiter für meine berufliche Zukunft.“
Als Zugabe spielte er mit einigen Mitgliedern des Orchesters eine Instrumentalbearbeitung einer Arie aus der Kantate ‚Ich hatte viel Bekümmernis‘ (BWV 21) von Johann Sebastian Bach.

20250103 Rotary Orchesterkonzert 2 Foto: Martin Stangl
Der Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker mit Nachwuchsviolinistin Floriana Haßlach brillierten bei der Zugabe aus dem Werk von Johann Sebastian Bach. Foto: Martin Stangl

Der Höhepunkt: ‚Eine Alpensinfonie‘ von Richard Strauss

Vor dem Beginn des Hauptwerks des Abends stimmte Dirigent Nicolaus Rauss mit einer kurzen Einführung in die ‚Alpensinfonie‘ ein: „Stellen sie sich vor, sie wandern vor Sonnenaufgang los, um einen Alpengipfel zu besteigen. Auf diesem Weg erleben Sie vielfältige Ereignisse wie das Gezwitscher der Vögel im Wald oder ein furchteinflößendes Gewitter. Und am Abend kehren sie nach Sonnenuntergang beglückt nach Hause zurück.“

Das Licht in der Max-Reger-Halle wurde zurückgenommen und über 120 Musiker intonierten daraufhin einen fulminanten Sonnenaufgang. Richard Strauss, dessen Vater Franz Strauss ein gebürtiger Parksteiner war, fordert in der ‚Alpensinfonie‘ das gesamte Orchester bis zum Äußersten. Schließlich gilt das Werk in Musikerkreisen als technisch sehr anspruchsvoll. Vom leisen Pizzicato der Streichinstrumente bis zu überaus kraftvollen Tuttipassagen mit Blech und Schlagwerk war alles dabei, was das Weidener Konzertpublikum begeisterte. Dabei hatte der Dirigent nie Mühe, das temperamentvolle Orchester zu leiten und zu lenken.

Der tosende Schlussapplaus der Zuhörer war ein hochverdienter Lohn für eine grandiose Leistung von nahezu perfekten jungen Musikern aus ganz Bayern.

* Diese Felder sind erforderlich.