Hochwasserschutz: Neues Lanzer Gerätehaus wird teurer

Störnstein. Viel Geld für die Feuerwehren: Die Lanzer bekommen ein neues Gerätehaus, die Störnsteiner ein neues Fahrzeug. Letzteres ist unstrittig im Gemeinderat, beim Feuerwehrhaus Lanz sehen ein paar Räte die Kosten allzu sehr explodieren.

Um besser vor Hochwasser geschützt zu sein, wird das neue Lanzer Gerätehaus um 70 Zentimeter angehoben und etwas weiter nach vorn an die Straße gerückt, darüber hinaus ändert sich an der schon genehmigten Bauplanung nichts. Plan: Architekturbüro Götzer, Nittenau

Das Gerätehaus für die Lanzer Wehr ist lange schon beschlossene Sache, der Bauplan bereits genehmigt. Verzögert hat sich die Umsetzung zuletzt durch Vorgaben des Wasserwirtschaftsamtes, wonach das Gerätehaus, das unmittelbar neben dem Reiserbach stehen soll, nicht ausreichend vor einem größeren Hochwasser geschützt sei. Dem trägt der Nittenauer Architekt Olaf Götzer nun Rechnung, indem er das ganze Gebäude um etwa 70 Zentimeter anhebt und etwas weiter nach vorn an die Straße rückt. Dadurch und durch die zeitliche Verzögerung verteuert sich der Neubau nach Schätzung Olaf Götzers um nicht ganz 150.000 Euro auf jetzt 1,125 Millionen Euro.

“Soviel kann ich nicht vertreten für ein Feuerwehrhaus”

Um diese neue Kostenschätzung des Architekten entbrennt eine längere Diskussion. An deren Ende verweigern die Gemeinderäte Hubert Meiler (FW), Johann Confal (FW) und Otto Müller (FBL) dem Projekt ihre Zustimmung. Sie tun das vornehmlich deshalb, wie sie übereinstimmend sagen, weil sie die Kostenschätzung Olaf Götzers für nicht realistisch halten und weitere Kostensteigerungen erwarten. Johann Confal etwa rechnet mit bis zu 1,3 Millionen Euro; er sagte: „Soviel kann ich nicht vertreten für ein Feuerwehrhaus.“

Firmen suchen händeringend Aufträge für 2023

Olaf Götzer setzt in seiner Neuberechnung zum Beispiel den Faktor allgemeine Kostensteigerung mit 45.600 Euro an. Das sei viel zu wenig, hält ihm FW-Sprecher Hubert Meiler vor. Die Summe entspreche gerade einmal einer Steigerung von 4,5 Prozent, dabei seien aktuell auf dem Bau Steigerungen von 25 Prozent üblich. Er erwarte verlässliche Zahlen. „Wir können es doch nicht wieder so machen wie hier (gemeint ist die Kulturscheune, Anmerkung der Redaktion) und dann haben wir Kosten, die hinten und vorne nicht zusammenpassen“, sagte er. Olaf Götzer verteidigt seine Berechnung mit dem Hinweis, dass im Moment Baufirmen „händeringend“ Aufträge für das kommende Jahr suchten; daher sei er zuversichtlich, dass seine Kostenschätzung, die natürlich nur eine Prognose sein könne, zu halten sei.

“Ich weiß nicht, wie man Sachen verwirklichen soll”

Gemeinderäte wie Jürgen Völkl (CSU) und Konrad Schell (SPD) bezeichnen Olaf Götzers Berechnung dagegen als durchaus realistisch; Konrad Schell spricht von einer „sauberen Kostenaufstellung“. Bürgermeister Markus Ludwig wird deutlich: „Ich weiß nicht, wie man sonst Sachen verwirklichen soll, wenn man den Leuten, die wir uns als Partner holen, nichts glaubt.“ So sieht das auch Johann Simon (SPD), der darum bittet, nicht klüger als der Fachmann sein zu wollen; wie sich die Preise entwickelten, könne derzeit niemand zuverlässig sagen.

Planung “absolute Mindestausstattung”

Elke Troppmann (SPD) fragt, ob am Haus selbst noch irgendwie gespart werden könne, ob zum Beispiel der Balkon notwendig sei. Markus Ludwig erwidert, die Planung sei die absolute Mindestausstattung. Man habe sogar der Regierung gegenüber begründen müssen, warum der Kommandant kein eigenes Zimmer bekomme. Ganz abgesehen davon, dass man dann noch einmal neu planen müsse.

Im kommenden Jahr ist Baubeginn

Neu geplant wird nicht, denn die Mehrheit akzeptiert die Umplanung. Die Förderbescheide liegen laut Markus Ludwig bereits vor, im kommenden Jahr soll Baubeginn sein.

Störnsteiner Wehr bekommt neues Fahrzeug

Keine Diskussion gibt es über die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 20KatS für die Störnsteiner Wehr, ein Fahrzeug, das gerade noch in das bestehende Gerätehaus passt, für das also nicht wie in Lanz ein neues Haus gebaut werden muss. Das Fahrzeug wird voraussichtlich mindestens 420.000 Euro kosten (brutto), an Fördermitteln sind etwa 100.000 Euro zu erwarten.

Grabsteine dürfen künftig 1,30 Meter hoch sein

Vom 1. November an tritt eine Änderung der Friedhofssatzung in Kraft, nach der zufolge Grabmale künftig eine Höhe von bis zu 1,30 Meter statt der bisherigen 1,10 Meter haben dürfen.

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