Hochwasserschutz Weidingbach – Erster Bauabschnitt fertiggestellt

Weiden. Der erste von vier Bauabschnitten der Hochwasserschutzmaßnahme Weidingbach ist fertiggestellt. Die Gebiete Brandweiher und Weiden West 1 und teilweise West 2 sind vor einem 100-jährigen Hochwasser geschützt. Das Hochwasserrückhaltebecken kann bis zu 22.000 Quadratmeter Wasser zurückhalten und kontrolliert an den Weidingbach abgeben.

Wasserhochschutz, Hochwasserschutz, Weidingbach, Weiden
Der erste Bauabschnitt ist geschafft. Von links: Bau- und Planungsdezernent Hansjörg Bohm, Mathias Rosenmüller (Leiter Wasserwirtschaftsamt Weiden), Hubert Grillmeier (Leiter Tiefbauabteilung), Oberstleutnant Breitung (Bundeswehr), Katrin Scharnagl (Fa. Scharnagl) und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß beim Lokaltermin Hochwasserrückhaltebecken auf dem Bundeswehr-Gelände am Brandweiher.

Gefördert wurde die 777.777.76 Euro teure Maßnahme zu 75 Prozent über das Wasserwirtschaftsamt vom Land Bayern. „Wir verfolgen damit unseren Plan der Hochwasserschutzmaßnahmen, seit 2010 , begonnen mit der Schweinenaab und jetzt Weidingbach konsequent weiter“, so Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Zum Schutz der Bürger legt die Stadt Weiden weiterhin großen Wert auf einen verbesserten Hochwasserschutz insbesondere im Bereich der eigenverwalteten Gewässer III. Ordnung. Nach erfolgreichem Abschluss des Hochwasserschutzes an der Schweinenaab verfolgt die Stadt nunmehr die Hochwasserfreilegung am Weidingbach. Gemäß Kosten-Nutzen Analyse folgen nach der Realisierung des Hochwasserschutzes Weidingbach, der Hochwasserschutz in Frauenricht/Halmesricht, Rothenstadt und Mallersricht. Nach dieser Reihung wird die Realisierung der Maßnahmen im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel weiterverfolgt.

Zeitliche Projektfolge Hochwasserschutz Weidingbach

Das Hochwasserschutzprojekt Weidingbach ist in 4 Bauabschnitte (BA) aufgeteilt. Bereits im Jahr 2010 wurde das wasserrechtliche Verfahren für BA 01 (Regenrückhaltebecken) und 02 (Optimierung Verrohrung) beantragt. Das Regenrückhaltebecken befindet sich auf dem Standortübungsgelände der Bundeswehr. Dieses Gelände gehört dem Freistaat Bayern, ist dem Bund zur Nutzung als Übungsgelände überlassen und als sogenanntes FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet = Schutzgebiete) ausgewiesen. Aufgrund der komplexen Voraussetzungen und der speziellen Untersuchungen des Schutzcharakters der Flächen vergingen ein paar Jahre, bis Baurecht und ein entsprechender Förderbescheid für den ersten Bauabschnitt vorhanden waren.

Art und Umfang der Maßnahme

Im Winter 2014/2015 wurde die Fläche für das Hochwasserrückhaltebecken bereits gerodet und die Wurzelstöcke entfernt. Die Firma Scharnagl Hoch- und Tiefbau GmbH aus Weiden hat nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung den Auftrag für BA 01 erhalten. Dieser umfasst den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens im Standortübungsplatz und drei ökologische Zusatzmaßnahmen (Gewässeraufwertung zwischen der Autobahn und der Berufsschule) am Weidingbach. Das Projekt wurde eng mit den beteiligten Stellen (unter anderem Wasserwirtschaftsamt, Grundstückeigentümer, Bundeswehr) abgestimmt und auch während der Bauphase betreut.

Technische Daten zum Hochwasserrückhaltebecken:

  • Trockenbecken, ungesteuert
  • Einzugsgebiet 1,4 Quadratkilometer
  • Beckenvolumen Vmax = 22.000 Kubikmeter (Gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum bei HQ100)
  • Maximaler Zufluss zum Becken Qzu = 2,6 Kubikmeter pro Sekunde (Zufluss bei HQ100 inkl. Klimazuschlag)
  • Qab = 0,42 Kubikmeter pro Sekunde (Ablfuss bei HQ100)
  • Dammhöhe circa 3,00 Meter
  • Dammlänge Trenndamm ca. 315 Meter, Hauptdamm circa 260 Meter
  • Erd- und Wegebau circa 10.000 Kubikmeter
  • Spundwand circa 90 Laufmeter

Bauzeit BA 01 dauerte von August 2015 bis Juni/Juli 2016. Die ökologischen Zusatzmaßnahmen werden im August fertiggestellt. Planung, Bauoberleitung und Bauleitung hat das Ingenieurbüro SKI aus München.

Mit der Fertigstellung der Arbeiten des Bauabschnittes BA01 ist der erste große Schritt zu einem Hochwasserschutz für ein 100-jähriges Hochwasser im Bereich der Siedlungsgebiete und der Innenstadt entlang Weidingbaches erfüllt.

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