Hohe Förderung für neuen Forstweg

Floß. „Ein Wald ohne einen guten Forstweg, ist wie ein Haus ohne eine Tür“, verdeutlichte Förster Sebastian Höllerer die Bedeutung zeitgemäßer Waldwege. In Schlattein warb er beim Dorfgespräch der CSU-Fraktion für eine Erneuerung des bestehenden Rundweges.

Von Benedikt Grimm 

Seit fast 50 Jahren ermöglicht der „Schlatteiner Rundweg“ die Bewirtschaftung eines Waldgebietes bei dem Flosser Ortsteil. Die Jahre haben ihm jedoch stark zugesetzt. „Der Weg ist schon jetzt schlammig und zugewachsen. Irgendwann bricht der Weg völlig zusammen“, sagte Walter Pröls, auf dessen Hof die CSU-Marktratsfraktion um ihren Sprecher Harald Gollwitzer die Dorfgemeinschaften von Schlattein und Kalmreuth zum Bürgergespräch eingeladen hatte.

Neuer Weg auf alter Trasse

Ein neuer Forstweg benötigt eine acht Meter breite Schneise. „Dazu müsste eine Baumreihe entnommen werden. Das ist eigentlich nichts“, sagte Höllerer. Der Weg selbst ist vier Meter breit und in der Mitte leicht gewölbt, um den Abfluss von Niederschlagswasser in die seitlichen Gräben zu gewährleisten. Diese Maße seien notwendig, um das Befahren mit Lastwägen mit drei Metern Breite und vier Metern Höhe zu ermöglichen. Der Aufbau erfolg zunächst mit groben Schottermaterial und einer abschließenden Feinschicht für eine komfortable Benutzung. Da die bestehende Wegetrasse beibehalten würde, könnte auch ein Großteil des vorhandenen Materials wiederverwendet werden, was die Kosten deutlich reduzieren sollte. Bei bereits umgesetzten Projekten seien die Kosten recht unterschiedlich ausgefallen. Es gäbe eine Preisspanne von 30 bis 90 Euro je Laufmeter.

CSU Floß Dorfgespräch Schlattein 1
Revierförster Sebastian Höllerer (links) erläuterte den Dorfgemeinschaften aus Kalmreuth und Schlattein die Vorteile eines neuen Forstweges auf der Trasse des bestehenden Schlatteiner Rundweges.

Bis zu 80 Prozent Förderung

Für den Schlatteiner Rundweg geht Höllerer von 45 Euro je Laufmeter aus. So ergäben sich in etwa 98.000 Euro Nettobaukosten, die mit 80 Prozent gefördert würden – zu den standardmäßigen 60 Prozent Förderung durch den Freistaat kommen 10 Prozent Sonderzuschlag für den Oberpfälzer Wald und abermals 10 Prozent als Projektzuschlag. Voraussetzung für die Förderung sei die Einhaltung der Baustandards und die Beteiligung aller Anlieger. 22 Waldbesitzer müssten ihr OK geben und sich an den Kosten beteiligen. Rund 650 bis 700 Euro je Hektar würden laut Höllerer auf jeden Waldbesitzer zukommen. Im Gegenzug sei eine zeitgemäße und kostensparende Bewirtschaftung möglich. Bei den Rückekosten rechnet Höllerer etwa mit 1.200 Euro Ersparnis je Hektar bei einem durchschnittlichen Ertrag von 400 Festmeter je Hektar.

Bitte seid euch einig. So eine Chance muss man nutzen,

appellierte Erich Schieder an die anwesenden Waldbesitzer und erinnerte an die Gemeinschaftsleistung zur Erstellung des bestehenden Weges im Jahr 1970.

Stärkung der Dorfgemeinschaft

„Wir müssen schauen, dass wir vorankommen“, mahnte Armin Betz als Leiter der Beratungsgruppe Ortsentwicklung in Bezug auf das Projekt „Kleine Dorferneuerung in Kalmreuth und Schlattein“. Die Überlegungen seien bereits weit gediehen, die Förderzusage für das Jahr 2019 liege bereits seit dem Jahr 2017 vor. Als Fachmann und Referent hatte die CSU-Fraktion Architekt Ulrich Greiner gewonnen. Der Hauptpunkt des Förderprogramms sei die Stärkung der Dorfgemeinschaft. Der demographische Wandel führe dazu, dass die Bewohner ihre Dörfer verlassen, um näher zur Arbeitsstätte zu ziehen oder die Dörfer verkämen zu reinen Schlafstätten, in denen der Zusammenhalt verloren ginge.

Man muss die Leute soweit bringen, dass sie aus eigenem Antrieb dableiben wollen,

betonte Greiner. Die geförderte Verschönerung der Dörfer und die Verbesserung der Infrastruktur ziele auf eine Stärkung der Dorfgemeinschaft ab. Die privaten Bauherren erhielten eine Beratung durch das Architekturbüro. Dabei seien die Fördermöglichkeiten sehr weit gefasst – vom Gartenzaun über das Hofpflaster bis hin zu Dach und Fassade. Auch Eigenleistung der Bauherren werde gefördert. Die Dorfbewohner wollen aufs Tempo drücken. „Die Kalmreuther sind sehr motiviert. Wenn sich aber ein Jahr nichts bewegt, dann geht die Motivation verloren“, warnte Marktrat Manfred Venzl aus Kalmreuth.

CSU Floß Dorfgespräch Schlattein 3
Beratungsgruppensprecher Armin Betz (rechts) fasste den aktuellen Stand beim Projekt „Kleine Dorferneuerung Kalmreuth und Schlattein“ zusammen und mahnte zu mehr Tempo.

Bilder: Benedikt Grimm 

* Diese Felder sind erforderlich.