Hotel-Projekt Oberpfälzer Hof: Heuer könnte es losgehen

Windischeschenbach. Im Sommer 2020 wurde der Oberpfälzer Hof abgerissen. Seitdem klafft eine große Baulücke im Ortskern. Ein neues Hotel sollte dort wieder entstehen. Nach zweieinhalb Jahren kommt aber Bewegung in das Millionen-Projekt.

Dass an der Stelle des abgerissenen Oberpfälzer Hofs ein neues Hotel entstehen soll, das ist für Bürgermeister Karlheinz Budnik nach wie vor die beste Lösung. Foto: Theo Kurtz

Dort wo früher das Hotel Oberpfälzer Hof stand, klafft seit zweieinhalb Jahren eine riesige Baulücke. Im Sommer 2020 wurde der Gastronomiebetrieb und drei weitere Nachbargebäude abgerissen. Diese unübersehbare “Wunde” im Herzen der Zoiglhauptstadt beschäftigt immer wieder den Stadtrat und die Gemüter der Bürger. “Entsteht da noch was?”, fragt man sich.

Die Blicke richten sich dabei auf den Projektenwickler Ralf Schneeberger. Im Gespräch mit OberpfalzECHO betont er, an dem Hotel-Vorhaben weiter festhalten zu wollen. Für rund 15 Millionen Euro soll an der Stelle des alten ein neuer, moderner “Oberpfälzer Hof” mit bis zu 90 Betten entstehen. Schneeberger zeigt sich zuversichtlich, dass heuer noch die Baumaschinen anrollen werden. Und er nennt die Gründe für die Verzögerung.

Idee 1: Eine Bleibe für die Landesamts-Außenstelle schaffen

Zur Vorgeschichte: Aus Altersgründen und mangels Nachfolger hatte das Besitzerehepaar Enders sein Hotel 2017 an die Stadt verkauft. Die Kommune wollte an dieser sensiblen Stelle im Ortskern das Heft des Handelns nicht aus der Hand geben. “Wir wollten dieses Areal selbst entwickeln”, betont Bürgermeister Karlheinz Budnik. Nachdem 2015 feststand, dass Windischeschenbach bei der Behördenverlagerung zum Zug kommt, sollte an der Stelle eine Bleibe für die zugedachte neue Außenstelle des Landesamts für Digitalisierung entstehen. Die Pläne zerschlugen sich, nachdem sich München entschieden hatte, die Behörde in der Stützelvilla unterzubringen.

Idee 2: Mietwohnungen für Familien bauen

Eine andere Idee: Moderne, barrierefreie Mietwohnungen für Familien zu schaffen. Die sind in der Zoiglhauptstadt absolute Mangelware. Schlussendlich machte Ende 2018 Schneebergers Hotel-Idee aber das Rennen. Nach Ansicht des Rathauschefs “die beste Lösung für die Stadt.” Denn das Verschwinden des Oberpfälzer Hofs hat eine große Gästebettenlücke gerissen, die die beiden verbliebenen Beherbergungsbetriebe nicht schließen können. “Zum anderen wäre ein Hotel mit seinem Restaurant- und Café-Betrieb ein belebendes Element für den Ortskern”, findet der Bürgermeister.

Übernachtungsmöglichkeit für Lehrgangsteilnehmer

Schließlich und endlich wird die Kleinstadt auch das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) beherbergen. Aus ganz Bayern und dem “Rest” der Republik werden Einsatzkräfte hier ihre Lehrgänge absolvieren. Diese Leute müssen ja schließlich im Ort übernachten können. Neben den Urlaubern eine weitere, nicht ganz unwichtige Zielgruppe für die Hotel-Erbauer. Doch auch dieses Zentrum wurde zur Hängepartie. Zwar fiel bereits Ende 2019 dafür der Startschuss. Erst im Herbst des vergangenen Jahres hatte München endlich die benötigten 36 Millionen Euro für die zweite Phase des ersten Bauabschnitts bewilligt.

Hotel-Projekt zunächst unkalkulierbar

Spatenstich 2020, Eröffnung 2021. So sah der ungefähre Hotel-Zeitplan aus, bevor das Corona-Virus auftauchte. Und das wirbelte die Hotel-Pläne nicht nur kräftig durcheinander, sondern legte sie auf Eis. Die Pandemie bremste Baufirmen aus, dazu kamen noch die Lieferengpässe und die explodierenden Baukosten. “Man konnte das Projekt gar nicht mehr richtig kalkulieren. Man bekam gar keine Angebote”, betont Schneeberger. Außerdem musste noch die eine oder andere Umplanung vorgenommen werden. Doch alle Hürden scheinen jetzt genommen zu sein. Das Hotel-Vorhaben nimmt allmählich Fahrt auf. “Wir stehen kurz vor der Werksplanung”, verkündet Schneeberger.

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2 Kommentare

I. Hecht - 19.01.2023

Endlich mal ein freier Platz mitten in der Stadt… Eine Grünfläche mit Bäumen, einem Brunnen und Platz für Veranstaltungen(Weihnachtsmarkt, Stadtfest, etc.) wäre sinnvoller. Der freie Blick zur Kirche sollte erhalten bleiben… Ein Hotel Richtung Bahnhof wäre sinnvoller, vor allem mit Parkplätzen für Hotelgäste am Hotel (ist an geplanter Stelle ja nicht möglich 😬)

Leser - 19.01.2023

Sollte es ohne(!) Tiefgarage gebaut werden wäre das ein Schildbürgerstreich. Wo sollten die Gäste Parken? Es fehlen jetzt schon Parkplätze!