HPZ investiert in Neustadt/WN: Hotel “Am Hofgarten” wird zum Wohnheim

Neustadt/WN. Im Dezember 2018 hatte das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) die Immobilie gekauft. Doch das Genehmigungsverfahren zog sich in die Länge. Jetzt können die Umbauarbeiten in Angriff genommen werden.

Grünes Licht von allen Genehmigungsstellen: Das Hotel Am Hofgarten kann in ein Wohnheim umgebaut werden. Foto: Theo Kurtz

Im Dezember 2018 hatte das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) in Irchenrieth das Hotel “Am Hofgarten” in der Kreisstadt gekauft. Seitdem stand es leer. Doch jetzt kann es endlich mit den Umbaumaßnahmen losgehen. Alle Genehmigungsstellen haben mittlerweile grünes Licht für das Projekt gegeben.

Das HPZ wird vier Millionen Euro investieren. Aus dem ehemaligen Beherbergungsbetrieb wird ein Wohnheim mit 24 Plätzen. Einziehen sollen Erwachsene mit geistiger Behinderung und einem geringeren Betreuungsbedarf. Die stellvertretende HPZ-Vorstandsvorsitzende, Brigitte Krause, stellte jetzt das Vorhaben vor.

Die stellvertretende HPZ-Vorstandsvorsitzende, Brigitte Krause, stellte das Millionenvorhaben vor. Foto: Theo Kurtz

Spielräume der Verordnung wurden genutzt

Das Projekt auf den Weg zu bringen, war aber alles andere als einfach. Die Allgemeine Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes, kurz AVPfleWoqG, schien zunächst dem Vorhaben gehörig im Wege zu stehen. Hätte man alle Vorgaben umsetzen müssen, hätte man das Gebäude wahrscheinlich komplett entkernen müssen. Dabei ist das Haus noch top in Schuss, nicht zuletzt dank der Pflege auch in den Leerstandsjahren.

Der Neustädter Landrat Andreas Meier und Bezirkstagspräsident Franz Löffler schalteten sich ein und loteten die möglichen Spielräume aus, die die Verordnung vielleicht bieten könnte. Und tatsächlich. Sowohl bei der Größe der Wohneinheiten, als auch bei der Ausstattung konnten Ausnahmegenehmigungen und Sonderregelungen vereinbart werden.

Alle Beteiligten freuen sich, dass jetzt Bewegung in das Projekt kommt. Foto: Theo Kurtz

HPZ schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

“Warum soll man Pflegebadewannen einbauen, wenn der Bewohner noch fit ist”, macht Brigitte Krause deutlich. Denn mit vier Millionen Euro wird das Vorhaben ohnehin noch teuer genug. Das HPZ schlägt mit dem Projekt in der Kreisstadt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wir schaffen ein zentrumsnahes Wohnangebot, das dem Inklusionsgedanken Rechnung trägt”, erläutert die stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Zum anderen braucht das HPZ zusätzliche Wohnplätze, um die überfälligen Sanierungsmaßnahmen in Irchenrieth durchführen zu können.

Nachfrage nach gemeinschaftlichen Wohnplätzen ist groß

Das Hofgarten-Projekt könnte aber erst der Anfang sein. Denn die Nachfrage nach solchen gemeinschaftlichen Wohneinrichtungen ist groß. “Wir könnten aktuell mindestens noch 50 weitere Plätze brauchen”, erzählt sie. Immer wieder würden erwachsene HPZ-Schützlinge mit dem Koffer vor der Türe stehen, weil sie daheim nicht mehr bleiben können: Die Eltern sind entweder verstorben, oder müssen aufgrund des hohen Alters ins Heim. Aktuell ist man beim HPZ dabei, zusätzliche Wohnraumkapazitäten zu schaffen.

Neustadts Bürgermeister Sebastian Dippold freut sich, dass jetzt Bewegung in das Umbauprojekt kommt. “Wir haben damit einen großen Leerstand weniger und dürfen 24 Neubürger in unserer lebendigen Stadt begrüßen.”

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