ILS Nordoberpfalz setzt auf neue Warnsysteme

Weiden. Als eine der ersten Leitstellen in Bayern kann die „Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz“ (ILS) ab sofort die Bevölkerung noch schneller über drohende Gefahren, Unwetter, Hochwasser oder andere Katastrophen informieren: Mit dem Modularen Warnsystem (MoWaS) und der Nachrichten-APP fürs Smartphone „NINA“.

Von Jürgen Wilke 

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Kurt Seggewiß, Wolfgang Lippert, Jürgen Meyer, Andreas Meier, Alfred Rast (von links) bei der Vorstellung der neuen Warn-App.

NINA ist die Abkürzung für „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“. Die Landräte Wolfgang Lippert aus Tirschenreuth, Andreas Meier aus Neustadt/WN, sowie Alfred Rast, Geschäftsführer der ILS, Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und der stellvertretende ILS-Leiter, Jürgen Meyer, drückten gemeinsam symbolisch den Startknopf. Um die Bevölkerung frühzeitig auf drohende Gefahren aufmerksam zu machen, wurde MoWaS von Bund und Ländern gemeinsam entwickelt. Mit MoWaS ist es möglich, dass die ILS oder die Kreisverwaltungsbehörde unmittelbar alle vorhandenen Alarmierungs- und Warnsysteme zeitgleich auslöst. Gefahrendurchsagen können innerhalb von 30 Sekunden an die Rundfunk- und Fernsehbetreiber sowie an Internetanbieter und Presseagenturen übermittelt werden.

Im Ernstfall schnell informiert

MoWaS ist ein vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickeltes satellitengestütztes Warnsystem zur Warnung der Bevölkerung in Deutschland vor Katastrophen oder Anschlägen. Es ersetzt/ergänzt die seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr flächendeckend vorhandenen Sirenen für den Katastrophenschutz. Über MoWaS versandte Warnungen werden zeitgleich an Rundfunkanstalten, Pager-Dienste (Funkmeldeempfänger) und an Warn-Apps wie NINA weitergeleitet, um kurzfristig einen möglichst großen Anteil der Bevölkerung zu erreichen. Das sind in den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth sowie in der Stadt Weiden insgesamt 250.000 Bürger.

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Jürgen Meyer, stellvertretender ILS-Leiter, stellte die neuen Alarmierungs- und Warnsysteme vor.

NINA kann so eingestellt werden, dass alle Warnungen für den aktuellen Standort des Nutzers angezeigt werden. Die APP kann kostenlos auf jedes Smartphone geladen werden. Neben den MoWaS-Warnungen zeigt die App die amtlichen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und lokale Hochwasserinformationen an, ebenso wie allgemeine Notfalltipps und Verhaltenshinweise in Gefahrensituationen. “Wir haben ein Jahr lang 21 Personen für die Anwendung geschult”, sagt Jürgen Meyer bezüglich der Systemeinführung.

Das Herzstück des Warnsystems befindet sich in einem Bunker irgendwo an einem geheimen Ort in Norddeutschland. Die Anlage sei gut vor Hackerangriffen geschützt.

Bilder: Jürgen Wilke 

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